“Das erste Heft muss richtig knallen”, sagen wir im Team immer so schön und begrüßen den Frühling mit unserer bereits 13. WE RIDE LEIPZIG Ausgabe, die schon optisch Lust auf mehr macht. Die knalligen Orange- und Koralltöne lassen uns den langen Winter vergessen und verbreiten ein wenig Leichtigkeit in diesen Tagen. Die Fahrradbranche bekam im Jahr 2020 einen riesigen Schub nach vorn und erreichte hohe Verkaufszahlen – bis dahin, dass einige Händler_innen sogar komplett ausverkauft waren. Zum Einen zeigt uns das, dass sich während der Corona-Pandemie das Reise- und Mobilitätsverhalten schwerpunktmäßig veränderte, und zum anderen dürfen wir wohl hoffen, dass der Trend weiterhin auf das Fahrrad setzt. Laut Radreiseanalyse des ADFC haben 1,8 Millionen Bundesbürger*innen 2020 erstmals eine Radreise unternommen. „77 Prozent der Radreisenden, die 2020 einen Radurlaub gemacht haben, planen auch 2021 einen Radurlaub. Sogar fast die Hälfte derer, die 2020 keinen Radurlaub gemacht haben, möchten in diesem Jahr einen unternehmen.“ Die Wahl des Verkehrsmittels scheint getroffen zu sein. Für uns sowieso, denn wir setzen schon lang auf diese zwei Räder! Diesen schwungvollen Auftrieb nehmen wir für die neue Frühlingsausgabe mit und nutzen die Wochen des Eiswinters ausgiebig, um unsere 13. Ausgabe vorzubereiten.
Für die Titelgeschichte haben wir uns dem sehr heiß diskutierten Thema „Tempo 30“ gewidmet. Die Debatte um “Tempo 30” ist nicht neu, aber wichtiger denn je. Es wird viel diskutiert, aber die Mehrheit steht bislang nicht dahinter. Aussichten auf bessere Luft, weniger Lärm, mehr Sicherheit, belebtere Viertel – die Vorteile von Tempo-30-Zonen liegen auf der Hand. Dennoch bleibt die Verkehrsberuhigung in Leipzig und ganz Deutschland nach wie vor häufig ein Modelversuch, der zwischen 22 Uhr und 6 Uhr greift, als “Verlust individueller Freiheit” wahrgenommen und auf Nebenstraßen verlagert wird. Die erste weiträumige Tempo-30-Zone entstand am 14. November 1983 in Buxtehude – weitere deutsche Großstädte wie Hamburg, Göttingen, Karlsruhe oder Köln schlossen sich an und liegen damit mittlerweile als Trendsetter für eine Reduzierung auf 30 km/h hoch im Kurs. Doch den eigentlich Coup wird nun Paris landen. Die französische Hauptstadt macht 2021 ernst und will das komplette Stadtgebiet zur Tempo-30-Zone erklären – mit Ausnahme der Ringautobahn Périphérique. Une très bonne idée! Liegt da etwa eine Trendwende in der Luft? Wir blicken nach Leipzig und befragen unsere Interviewpartner_innen aus Politik und Stadtverwaltung nach einer Vision für Klein-Paris. Wie lautet der Plan? In drei Interviews versuchen wir zu beleuchten, wie wichtig ein solches Tempo-Limit in Städten sein kann, welche Vorteile Tempo-30-Zonen bieten, aber auch wie viel Uneinigkeit um dieses Thema herrscht. Dafür lassen wir Franziska Riekewald (DIE LINKE), Rosalie Kreuijer (ADFC Leipzig) und den Oberbürgermeister, Burkhard Jung, zu Wort kommen.
Darüber hinaus freuen wir uns riesig über die zahlreichen Radfahrer_innen-Portraits, die wir wieder abdrucken dürfen. Von der Short Story direkt an der Straßenecke bis zu den fröhlich vergnügten Radlerfreundinnen Liane und Tini, Leipzigerin Nadine mit ihrer Geschichte von Opa Heinz, Gründerin Franziska mit ihrem neuen Bianchi „Special Edition 1885“, dem ambitionierten Marek, dem E-Bike begeisterten Stefan, der Radliebhaberin Saskia, dem Ostsee-Radler Daniel, der schnellen Susi und dem Connaisseur Gerald. Außerdem haben wir diesmal bei -12°C ein herrliches Covershooting mit unserem Covermodel Lilli durchgeführt, die wir bei einem Besuch in Leipzig vor die Tür locken konnten. Trotz kalter Hände hat sie tapfer durchgehalten, nur, um am Ende für das Abschlussfoto mit Schnee beworfen zu werden. Was für ein schönes, herzhaftes Lachen! Sie sagt selbst über sich als Radfahrerin, dass ohne ihr Diamant-Fahrrad einfach nichts gehts. „Obwohl ich ein Semesterticket für den ÖPNV habe, nehme ich für alle Wege in der Stadt mein Rad – egal, ob in Dresden oder Leipzig. Ich liebe den Fahrtwind im Gesicht und die Flexibilität, nicht an irgendwelche Fahrpläne gebunden zu sein. Mit dem 7-Gang-Herrenrad habe ich es sogar schon über die Alpen bis an den Gardasee geschafft – nach vielen Trekkingreisen zu Fuß, ein völlig neues Erlebnis ohne schweren Rucksack auf den Schultern. Praktikabilität geht dabei für mich definitiv vor Style .. zumindest beim Rad!“ Danke Lilli für deinen Einsatz!
Neben zwei spannenden sowie auch besonderen Radreise-Geschichten – Lastenrad und Fixie stehen dabei im Mittelpunkt – gibt es diesmal das Finish für Bastis DIY-Projekt “Fischer”. It’s the final Fischer! “Nur noch einmal frisch machen, bevor wir uns unter die Menschen mischen”, lautet das Motto. In diesem letzten Beitrag wird “Fischer” ein paar letzten kosmetischen Eingriffen unterzogen, denn der Frühling klopft bereits an und so langsam ist Basti das Abstauben und Vorbeigehen ein wenig leid. Schauen wir einmal darüber: Was fehlt denn noch? Am Ende glänzt der Kellerhüter und ist fahrbereit, heißt: das nächste Projekt kann kommen. Das „Jour Fixed“-Projekt klopft schon wieder an und wartet auf seinen großen Auftritt im Herbst. Wir freuen uns mit euch auf den Frühling und hoffen, dass er emotional an alte Zeiten anknüpfen kann und der Startschuss für eine neue Nach-Corona-Zeit ist. Schließlich ist unser WE RIDE LEIPZIG Racing heiß auf neue Radrennen. Sagt “Hallo” zu unserem neuesten Team-Mitglied Saskia. Wenn ihr schon einmal draußen unterwegs seid, könnt ihr gleich noch bei unseren tollen Radstopps vorbeifahren. Entdeckt blumige Kaffeespezialitäten bei „KALAS Coffee„, vielfältige Bowls bei „Le Plaisir Marocain“ und köstliche Sandwichs zum Verlieben bei „paps Leipzig„. Auf in den Frühling!
Weitere Einblicke zu den WE RIDE LEIPZIG Ausgaben 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12.
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