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Tag 2 auf dem Kosmonaut Festival. Der Blick am Samstagmorgen zum Fenster. Mist. Die Wolken ziehen sich zusammen und die ersten kleinen Regentropfen bleiben an der Scheibe kleben. „Mutti, hast du ein Regencape?“ Das ist der Vorteil an einem Festival Zuhause. Mutti hat alles. Regenschirm und Cape. Papa stellt das Bier kalt. Pünktlich 18Uhr startet das Rabenstein-Shuttle und bringt uns direkt vor den Eingang. Früher hätte man gesagt: „Oar, Mutti. Nicht bis ganz vor fahren“. Aber heute ist man um jeden Meter, den man sparen kann, froh. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es 18.30Uhr zu Whomadewho. Pünktlich zum ersten Lied, setzt der Regen wieder ein. Aber das passt irgendwie alles zusammen. Tanzende Menschen in Capes, Konfetti in der Luft und der dunkle Stausee. Bis zu den Klaxons bleibt noch Zeit für ein Handbrot, SMS verschicken, wo schon wieder alle sind, neues Bier hinterm Zaun und um den Schirm wieder einzupacken. „Anne!Bier! Komm ran!“. „Mehr als drei Becher krieg ich einfach nicht weg“. Der geheime Headliner? Gegen frühen Abend verraten sich viele und der Verdacht erschwert sich. „Naja, ich feier das nicht so richtig. Ist schon cool. Aber, wenn man das geheim hält, muss schon Oasis am Ende kommen“. Nächstes Jahr dann. Bei den Klaxons bin ich dann auch soweit, dass ich meine 75g Konfetti auspacke und in fremden Rucksäcken und T-Shirt-Kragen verstecke. Das Bühnenbild zum „GH“ (wie man hier sagt) wird aufgebaut. Schweinchen Schlau zückt das Handy und vergleicht das Bühnenbild von Fettes Brot auf dem Southside. „Ehrlich jetzt? Die Brote?“ „Sieht so aus“. Die Kraftklub Jungs bedanken sich für die schönen zwei Tage und freuen sich auf den GH. Das Tuch fällt. Hallo Fettes Brot! Die Mädchen in der ersten Reihe mit ihren Casper, K.I.Z. und Kraftklub-Shirts schauen traurig und rutschen ein paar Reihen weiter nach hinten. „Aber ich hab doch auf Kraftklub gewettet!“ Hach. Nach Null Uhr strömen die Kosmonauten weiter zum Blume-Floor. Punkt 1:15Uhr, man kann es kaum überhören, singen Milky Chance. Wunderkerzen, Gardinen in den Bäumen, Dunkelheit und irgendwie „…zieht das ganz schön runter“. Dennoch ist es schön die Radiolieder mal live zu hören. Die 75g Konfetti reichen immer noch. „Anne! Wie viel hast du noch davon?“ Ab 2Uhr: Da gibt es irgendwann diesen Moment, an dem man sich fragt: Wie ist das alles jetzt so passiert? Zorro legt mittlerweile auf. Menschen werden auf Händen getragen. Wir tanzen im Regen. Kapuze ab. Nasse Haare. Die Arme nach oben und alle laut zu Destiny’s Child „I’m gonna make it. I will survive. Keep on survivin‘. I’m a survivor. I’m not gon give up…“ Eskalation bei Bernd Bass & Linus der Profi und 5Wigglz. Was ist aus „Heute bleiben wir aber nicht so lang“ und „Ich muss morgen noch was für die Uni machen“ geworden? Kurz vor Schluss: „Man soll ja gehen, wenn es am Schönsten ist. Machen wir los?“. Übernachtungsanfragen, einhenkeln, umknicken, im Schlamm abrutschen, gruselige kleine Mädchen in Regenponchos, die am Waldrand stehen, Handytaschenlampen, Feuerzeuge, Limbo durch Parkplatzschranken tanzen – bis der Wagen mit Aufschrift „Polizei“ hält. „Alles ok?“ Ehm, ja. Bis nächstes Jahr, Kosmonaut Festival! Es war ganz sehr schön mit dir und all den Menschen und Bands.

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