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Es gibt so Städte, die stehen schon seit vielen Jahren auf der – wie sagen die Traveler doch – Bucket List. Amsterdam ist eine von diesen. „Wie du warst noch nie in Amsterdam?“, höre ich in den vergangenen Wochen öfter. Ja, und, weil gefühlt ja alle schon in Amsterdam waren, ergab sich dieses Reiseziel wohl auch nicht. Bis es als Geschenk auf meinem Geburtstagstisch im Juli lag. Die letzten fünf, heißen Tage des Sommers verbringen wir also in der Grachtenstadt. Wir sind gut vorbereitet, denn echte Amsterdam-Profis haben mir ihr gesamtes Insiderwissen weitergegeben, dass wohl mehr als für die kommende Woche reicht. Tipps sind immer gut für Städtereise aber dennoch muss genügend Raum für eigene Erkundungen bleiben. Innerhalb kürzester Zeit landen wir in Schiphol und ich bin mehr als glücklich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Aber ganz ehrlich für diese Technik würde ich am Ende auch klatschen und mich dafür bedanken, dass alle wahnsinnig lieb waren. Seit bestimmt vier Jahren habe ich kein Flugzeug mehr betreten, zum einen, weil ich es unnötig innerhalb von Europa finde, wenn man doch auch ganz Slow Travel like auf den Zug umsteigen kann und zum anderen verbinde ich damit nicht die besten Erinnerungen. Das ändert sich diesmal. Mitten im Centrum angekommen, kann ich kaum meine Augen von all den Fahrradfahrenden abwenden. Überall, wirklich überall stehen Fahrräder oder rollen im schnellen Tempo an mir vorbei. Was mir gleich auffällt: Wirklich niemand trägt einen Helm.

Es braucht gar nicht lang bis man sich in diese Stadt verliebt. Wer Fahrräder, gutes Essen, kleine Cafés, niedliche Läden, Wasser in der Stadt und diesen niedlichen Akzent mag, ist in Amsterdam genau richtig. Wir schippern durch die Kanäle, sehen das schmalste Haus der Stadt, entdecken die lustigen Eigenheiten der Straßenbahnen, wandeln durch die Hallen des Stedelijk Kunstmuseums, lernen viel über das Leben von van Gogh, naschen Karamellwaffeln, versorgen uns für Zuhause mit Käse und Tulpenzwiebeln, schauen neugierig in die Coffee Shops, suchen das Wohnhaus von Anne Frank und genießen die Sonnenstrahlen am Wasser. Zum Feierabend stehen alle vor ihren Büros und stoßen auf das Wochenende an. Doch Vorsicht: Auf einigen Straßen und öffentlichen Plätzen ist das Trinken von Alkohol nicht erlaubt. Wieder was gelernt. Überhaupt erfahren wir ziemlich viel über die Stadt, weil wir an vielen Stellen mit freundlichen Gesichtern ins Gespräch kommen und uns von den Touristenströmen in der knapp 800.000 Einwohner starken Hauptstadt erzählen lassen, die die Millionen Besucher kaum fassen kann.

Dennoch stolpern wir immer wieder über ruhige Ecken und Straßenzüge, in denen uns niemand begegnet. Allein in Jordaan könnte ich mich den ganzen Tag aufhalten. Abends noch einen Absacker in einer kleinen französischen Bar mit Sonnenblumen im Fenster? Na gern doch! Neben all den schönen Erlebnissen gehört wohl aber der spontane Cafébesuch mit Katharina und Fred von EISENHAUER und der Vormittag im Hortus Botanicus Amsterdam zu den Highlights. Fast wie selbstverständlich stehen wir gemeinsam in Mellys Espressobar und können den Zufall selbst kaum glauben. Nach einer Woche wird es Zeit für die Rückreise, denn ein besonderer Geburtstag steht am Samstagabend an, für den auch gern mal der eigene Ventilator nach Neuschönefeld umzieht. Leipzig hat mich wieder. Die Cafés haben ihre Sommerpause beendet und so langsam kehren alle wieder aus ihrem Sommerurlaub zurück. Heißt das, dass der Sommer jetzt wirklich vorbei ist?

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