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we’re bigger than we ever dreamed.

Wenn man wieder Zuhause in seinem eigenen Zimmer zwischen all den Erinnerungen von früher steht, ist das immer etwas komisch. Aber, wenn man dann gute Freunde zum ersten Mal mitbringt, die einen erst viel später im Leben kennengelernt haben, fühlt sich das noch komischer an. Plötzlich so ganz ohne Buttons am Jacket, Kordhosen, Make-Up, Haarspray, Nagellack und Bandshirts (So eine Zeit gab es ja wirklich mal.). Aber sich dann ein zweites Mal Kennenlernen ist auch viel lustiger. Da hängen noch alte Fotos aus der Schulzeit an den Türen oder Fotoalben, auf denen besonders jugendlichfreundliche Begriffe wie „cool“ und „fancy“ stehen, liegen mit Kunstmappen im Regal. „Du hast ja mal richtig gut gezeichnet. Warum hast du damit aufgehört?“ Das kann man gar nicht so genau sagen. „Überleg mal, wie viel Zeit wir früher hatten. Ich hab gemalt, Comics gelesen, fotografiert, Bücher mit meinen Freundinnen geschrieben und aus dem Fenster gesehen. Mehr nicht“. „Naja, ich hab die ganze Zeit gezockt. Und ich würds wieder machen“. „Wenn ich jetzt nochmal 15 wäre, würde ich definitv einen Mode-Blog schreiben. Oder meine Emo-Gedichte veröffentlichen“. Irgendwann findet man dann immer die Kisten mit alten, zerknitterten Briefen, die man manchmal besser zugelassen hätte. „Ich hab mich schon gewundert, wo die ist“. Wir sitzen auf dem Boden, strecken die Beine aus, lesen die Briefe laut vor und müssen lachen. „Das ist echt schön geschrieben. Gerade für das Alter. Aber man dachte früher eben wirklich, dass man sich wie Ovid oder Platon ausdrücken müsste. Dabei war man doch erst 15. Aber jetzt versteh ich nochmal viel besser, was du meinst…“. Gut, dass man sich manchmal erst später getroffen hat („In der Schule hätte ich dich echt gehasst“.) und, dass die Freunde von früher auch genau die gleichen Bandshirts und Buttons zur selben Zeit getragen haben. Im Hintergrund läuft absolut passend „The Story Of My Life“ von One Direction. Jetzt kann man Freunde übrigens mit dem Auto nach Hause fahren. Noch so ein Pluspunkt, wenn man zurückblickt. They see me rollin‘. They hatin‘. My music so loud. Tryin‘ to catch me. Ridin‘ dirty auf den Chemnitzer Straßen. Ziemlich cool.

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