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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

well i know all the words to take you apart.

Hallo Ostsee. Im hohen Norden anzukommen, fühlt sich tatsächlich immer wie Zuhause sein an. Früher gab es grob zusammengefasst nur zwei Reiseziele: Mallorca und Ostsee. Wir kennen hier alle Ecken, alle Radwege, alle Strände und jeden Campingplatz. Ein Ritual mit dem wir jeden Urlaub hier beginnen: Nach den fünf Stunden Autobahnfahrt am Straßenrand halten, sich strecken und die vielen Mohn- und Kornblumen auf den Feldern bewundern. „Ist das schön hier“. Und das ist es wirklich. Aber es fällt schwer sich auf richtigen Urlaub einzulassen. Plötzlich gibt es kein WLAN mehr, wenn überhaupt Handynetz und der Laptop bringt einem am Strand sowieso nichts. Was hier allerdings gut funktioniert: Ausschlafen. Handy aus. Analoge Kameras. Bücher. & der Blick zum Himmel oder zu den Kiefern, die im Abendlicht golden glänzen. Sollte ich nicht doch mal lieber zu Instagram schauen? Oder mal kurz Facebook öffnen? Zu welchen neuen Veranstaltungen gehen denn meine Freunde? Ganz ehrlich: In den Urlaub fahren, will man immer. Man möchte immer verreisen, rauskommen, abschalten und neue Dinge sehen. Aber es fällt schwer den Alltag oder alltägliche Gewohnheiten abzulegen und Zuhause einfach mal Zuhause sein zu lassen. Mit Sicherheit könnte man jetzt wie immer schöne Dinge in Leipzig erleben und zum See fahren. Aber man könnte jetzt eben nicht am Strand liegen, die Füße in den weichen Sand stecken und mal in aller Ruhe ein Buch aufschlagen. Weil man das Zuhause eben einfach nicht macht. „Dann Handy aus und leise sein“.

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Ok, kurzer Blick aufs Handy. 13°C und Wolken. Wenn sich das Wetter an der See ändert, ist das noch lange kein Grund für einen Tag, den man wohl sonst drinnen verbringen würde. Der Sommer lässt dieses Jahr noch ganz schön auf sich warten. Nach fast 30°C am letzten Wochenende muss man sich hier mit dem typisch frischem Seewind und großen Wolkengruppen zufrieden geben. Das macht aber nichts. Man tausche Strandkorb gegen Fahrrad und geht auf Entdeckungstour auf der Insel und fängt an überall mit den Einheimischen zu schnacken. So erfährt man zum Beispiel vom Fischer, dass Dornhaie nicht mehr gefischt werden dürfen, vom Fahrradverleih, dass die Ostseereisenden nicht wollen, dass sich hier irgendwas am ehemaligen DDR-Charme ändert, vom Cafébesitzer, dass „kalter Hund“ noch immer am liebsten gegessen wird und der Verkäufer freut sich, dass er endlich mal wieder Kaugummizigaretten verkauft. Irgendwie ist die Zeit ein bisschen auf der Insel Usedom stehengeblieben und überzeugt mit der Faszination Landschaft. Und alle Stadtkinder so: „Boah, guck mal. Kleine Schafe…“.

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