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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

was wir machen ist nicht vorgesehen, aber es ist schön dich hier zu sehen.

Rückblick #35.

rosali

1. Wir beherbergen Psychologie-Studenten in unserer Küche und versorgen sie fürstlich mit allem, was angehende Tsychologen benötigen: Tee, Süßigkeiten und Textmarker. „Und ich soll jetzt echt ins Bett gehen, während du noch in der Küche sitzt?“ „Ja, klar. Ich muss eh lernen.“ „Aber…brauchst du noch was?“ „Nein, nein. Ich muss nur lernen…“
„Ich kann dir noch eine Mandarine schälen.“ „Geh ins Bett!“
2. Keine Karten für Julius Fischer (Wie irgendwie jeder. War wirklich jemand dort?) – dann trösten wir uns eben in Plagwitz mit einer anderen kulturellen Veranstaltung. Die Tür zum „hinZundkunZ“ knarrt. Alle starren uns an, während die Zigaretten in den Händen weiter glimmen. „Haha sorry, wir sind zu spät, weil wir uns noch bei Karstadt schminken mussten. Wir wussten auch nicht, wie wir unsere H&M und Marc Jacobs Tüte so schnell im Fahrradkörbchen verstauen. Haha. Sorry“. Ok. Große Augen. Völlig unpassend. Um nicht weiter aufzufallen, lassen wir die Fleecejacken lieber an, nippen am Chai und lauschen selbstgeschriebenen Gedichten und Geschichten. Neues Lieblingsschimpfwort danach: „Schrabnella“.
3. Gönnung. [An dieser Stelle ein imaginäres Unboxing-Video von mir. Ich weiß. Ihr liebt sie. Geshoppt: Marc Jacobs „Daisy“.] Frohe Weihnachten an mich selbst.
„Für wen ist denn dieses schöne Päckchen?“ Leicht peinlich berührt „Ähm. Für mich.“ „Oh. Ok“.
4. Sitzen am Abendbrottisch, schauen die aktuelle „Shopping Queen“-Folge und überlegen: „Irgendwas mit Sprudel. Sekt. Hugo. Sprudelwasser. Irgendwie sowas… das wärs jetzt.“ Besuch meldet sich an. „Wisst ihr was? Ich hab uns da was mitgebracht. Da hatte ich richtig Bock drauf.“ Hui. Küstennebel. Nach einer halben Stunde hängen wir an der Tischkante mit roten Wangen und müden Augen: „Der haut echt rein.“. „Na, fette Party bei euch?“ Betrunkenes Schweigen. (Nie wieder Küstennebel. Schwöre!)
5. „Was hast du dieses Jahr für einen Adventskalender bekommen?“ „Diverse“. Wüsste man es nicht besser, könnte man denken in dem Prinzessinnen-Zimmer ganz hinten am WG-Flur wohnt heimlich ein 6-jähriges Mädchen, das jeden Tag in die, von Oma gefüllten, Stiefelchen und Playmobil-Adventskalender-Türchen schaut. Ernsthaft. Das macht sie wirklich.
6. MICH KRIEGT ECHT NIEMAND AUF DEN WEIHNACHTSMARKT. Na gut, für einen Kinderpunsch bei Sachsen Obst schon. Bleibt einem ja auch nichts anderes übrig, wenn man sozusagen überall in der Innenstadt auf Weihnachtsmarktbuden direkt zuläuft. Prost!
7. Ok, Ilse, pass auf. Wir geben dir diese Woche wieder eine Chance. Die ersten Gäste werden bereits kurz nach 0 Uhr „gebeten“ zu gehen. „Da liegt was in der Luft“, sagt die Dame von der Bar. Die drei großen Herren schmunzeln. Wir gönnen uns einen Gin Tonic, tanzen zu merkwürdiger Musik, stehen auch „einfach nur so“ da, diskutieren betrunken in etwa so: „Neeei-heein.“ „Flei ma doch.“ „Neeiheeei-än.“ „Dooohoch.“ „Bist du nicht.“ „Bin ich wohl“., starten Aktionen an der Fahrradtasche, beobachten offensichtliches Paarungsverhalten, schicken andere vor und fahren irgendwann in Wellenlinie im Nieselregen nach Hause. „Hier, aber beim nächsten Mal kostet das alles extra. Da verdien ich dann mein Geld als Bodyguard“.
Abgemacht. Na gut, Ilse. Wir kommen wieder.
8. Da ist man einmal nicht Zuhause und findet dann am nächsten Tag kleine Liebesbriefe, Schlüssel und eine Wärmflasche auf dem Schreibtisch wieder. „Es war schön bei dir“. Die Schrift sofort erkannt. Bis bald wieder, Rulia.
Euch vertraue ich gern Eule und Schlüssel an.
9. Die ersten Poffertjes in diesem Jahr (klingt richtig ausgesprochen noch süßer, als es eh schon schmeckt). – und dann auch noch kostenlos, weil im Portemonnaie noch ein selbstgebastelter Gutschein vom vergangenen Dezember steckt.
Hmm, doppelt so gut!
10. Hipsterabendbrot auf der Karl-Heine-Straße. Falafel-Sandwich mit Salat und frittierten Kartoffelstäbchen. Dazu genießt jeder eine unterschiedliche Fritz-Limonade. Vier Freunde, vier Geschmacksrichtungen. ZZZZISCH. Werbung Ende.
11. Ein Sonntagsbesuch auf Schloss Augustusburg. Neben einem tollen Festessen, Panoramablick bis nach Chemnitz und Spaziergang rund um die Burg, kann man sich noch bis Ende des Jahres viel mehr ansehen. Wie wärs damit: Die Mitmach-Ausstellung „Du bist die Kunst“. Interaktive 3D-Bilder, bei denen jeder selbst das Kunstwerk verändern kann. Nach einer anfänglichen „Ich steh nur neben dem Bild“-Pose, überwinden wir uns und liegen dann sogar kichernd auf den Gemälden. (Keine Angst, Kunstliebhaber. Das muss so sein.) Mit der Familie nach ein, zwei Glühwein absolut zu empfehlen.
12. Sonntag ist Tatort. Zu viert mit der Schmunzelfamilie auf dem Sofa sitzen und schmunzelnd durchs Weinglas den Stuttgarter Tatort sehen. Harte Regeln in Rabenstein. „Wer lacht, geht“. Noch schwerer hat es dagegen der Herr Kommissar und beißt in sein altes Käsebrötchen. „Armer Richy Müller“.

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