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und was dann bleibt ist die erinnerung an eine zeit.

Genau genommen sogar von vorletzter Woche. Neuigkeiten von vorgestern. Aber im Urlaub muss der Blick zurück auch einmal ruhen. Und, obwohl wir uns alle den Frühling wünschen, gestaltete sich diese Woche doch sehr frühlingshaft und warm. Endlich wieder La Strada-Eis essen am Südplatz. Pfefferminz. Mrjam! Fehlt nur noch die Gäng, die im Büro festsitzt. Es sitzt sich schon ziemlich gut wieder auf der Sachsenbrücke mit Chai vom Kaffeewagen und dem Blick zur Brückenseite gegenüber.

„Du musst dahin, wos weh tut“, sangen schon Virginia Jetzt!. Daran denke ich als wir vor „Black & Pony“ stehen. Beim ersten Tattoo braucht man eine starke Hand zum Halten. „Gut, dass ich mitkomme, dann kannst du nachher auch nicht die Tatsachen verdrehen: ‚Tzz. Easy. Halbe Stunde. Dann war ich wieder draußen‘.“ Bärbel nimmt uns die Angst („Oh Gott, mir wird zum Zusehen schon übel“. „Sag das nicht!“) und lenkt uns mit verrückten Geschichten ab. Die Dame mit den bunten Armen und selbstgestochenen Tattoos muss man einfach ins Herz schließen. Nach Fanta, Twix und ein paar Tagen Ruhe und nicht ans Kratzen denken, hat man auch alles wieder vergessen. Easy. „Und was lässt du dir demnächst stechen?“ „Da kommen eigentlich nur Einhörner in Frage“.

Bunte Regenbögen am Himmel gab es in Halle zu sehen. Falls sich die Hallenser gefragt haben, woher die vielen Luftballons kommen: Vom neuen H&M Store in der Innenstadt. Also nicht ganz neu, sondern nur komplett umgebaut, verschönert und mit einer H&M Home Abteilung versehen. Was man also am Eröffnungstag machen sollte? KAUFEN. („Jetzt hat man endlich mal wieder einen Grund, um nach Halle zu fahren“.)

Noch ein großes Event in dieser Woche: Die Sonnenfinsternis. #sofi „Wir können ja Plätze auf unserem Balkon für 10€ pro Sitz verkaufen. Popcorn und richtige Brillen wären noch gut zum Mitbringen“. Nachdem wir uns online belesen haben, wie man am besten nicht in die Sonnenfinsternis sehen sollte, geben wir es irgendwann auf. „Ich seh hier nüscht! Die lügen doch alle“. Irgendwann wird es ruhig im Innenhof und die Sonne verschwindet. Hätten wir uns doch jetzt lieber zu den anderen hundert Menschen auf dem Johannisplatz gestellt…

In ein paar Tagen heißt es: Abschied von Leipzig nehmen. Da passt ein Konzert von Olli Schulz im Haus Auensee ziemlich gut dazu. Es gibt selten solche schönen, klangvollen Konzerte, bei denen man sich wünscht, dass sie nie zu Ende sind. Und Olli gibt wirklich zwei Stunden lang alles, was er kann. „Wer jetzt hier den Typen von ‚Circus Halligalli‘ und den „Rangel-Song“ erwartet, ist leider falsch“. Bis auf zwei, drei absolut unhöfliche Konzertbesucher schienen aber alle richtig zu sein. Olli Schulz braucht keine Vorband, keine Show-Effekte, nur eine Gitarre, ein paar Luftschlangen, Gisbert zu Knyphausen am Bass und seine Band. Hier geht es einfach nur um Musik, Geschichten und einen schönen Abend. Eben, als Musik noch richtig groß war.

Dann heißt es Koffer packen und bei einem italienischen Alfredo-Abend auf die bevorstehende Reise einstimmen. Der erste Halt in Würzburg beginnt auch tatsächlich so, wie man ihn sich vorstellt: Mit einer Weißweinschorle bei schönstem Sonntags-Wetter auf der Alten Mainbrücke. „Das ist so ein bisschen wie abhipstern oder?“ „Abhipstern mit Ü40, Steppjacken und Longchamp, ja“. Damit man auch nicht aus der Pizza-Übung kommt, lernt man gleich in freundlicher Runde die Würzburger und Piazzetta kennen. „Man hört ja gar nicht, dass du aus Sachsen kommst. Das hab ich mir irgendwie schlimmer vorgestellt“. „Gut, nor?“ Noch schnell einen Rundgang durch München: Über den bunten Viktualienmarkt, Marienplatz, den Englischen Garten, die Kaufingerstraße, zur Ludwig-Maximilians-Universität, Staatsoper und wieder zurück. Dazu noch eine Leberkässemmel mit Bier. Und jetzt: Rein in den Nachtzug! Italien, wir kommen.

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