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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

und mir ist nicht egal, wie gut du mich kennst.

Holt die Jeansjacken raus, die Temperaturen steigen bis zu 20°C! Jetzt endlich ist es soweit und wir können uns sicher sein: Der Frühling ist da! In seiner ganzen Pracht. Mit Frühjahrsblühern am Straßenrand, blauem Himmel, dem nächsten Besuch in der Fahrradwerkstatt und wie sollte es anders um die Jahreszeit sein: Der Buchmesse! Diese Woche in der im Blick zurück gefühlt alles verschwimmt… Wann waren wir Pizza essen? Warst du da mit? Waren wir vorher im Cantona oder später? Überhaupt dreht sich diese Woche alles um Pizza. Dreimal Pizza in einer Woche? Kein schlechter Schnitt! Die erste Pizza landet aber voller Übermut nicht auf unserem Teller, sondern direkt auf dem Boden der „Alten Fleischerei“. Da war es doch glatt einen Sekt zu viel! Draußen huscht ein kleiner Regenschauer vorbei und wir sitzen im Kerzenschein zusammen und zeigen uns gegenseitig unsere Homepages. Keine schlechte Idee, denken wir. Das sollte sich doch etablieren unsere „Nice-Clinique“. Nach dem Abend heißt es dann: Umbauen, ändern, löschen, überdenken… Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ob wir uns das so gut überlegt haben?

Die nächste Pizza wartet gleich ein paar Tage später im PEKAR. Ach ja: Herzlich Willkommen, liebe Buchmesse. Wir mögen dich wirklich sehr und besuchen dich gern in all diesen Jahren. Wenn man jedoch nicht mehr Tag auf der Messe sein muss, schätzt man auch die vielen Möglichkeiten für Lesungen, Veranstaltungen und Partys außerhalb der Glashalle. Vor allem aber den Fakt, dass die Füße abends noch nicht weh tun und der Kopf noch frei für neue Impulse ist. Ein dosiertes Messeverhalten finden wir in diesem Jahr gar nicht so schlecht. Was aber nicht heißt, dass wir uns die Magazin-Party in Lindenau entgehen lassen. Die jungen Magazine Die Epilog, EDIT, BLOCK Magazin, Bella Triste und Das Wetter – Magazin für Text und Musik präsentieren sich – nebenbei gibt es Pizza. Naja oder so ähnlich. Alle haben Hunger und alle müssen warten. Macht aber nichts, denn dafür haben wir an der Bar einen guten Platz. „Du wolltest die Salami Pizza oder? Wir haben jetzt eine Margherita daraus gemacht“. „Du warst kurz rauchen? Sorry, jetzt hab ich aus deinem Sitzplatz eine Margherita gemacht“. Also nochmal kurz warten… währenddessen teilen wir die Rosie-Rosenkohl-Pizza schon einmal auf. Die war lecker!

Die Buchmesse auf dem Messegelände besuchen wir am Freitag natürlich trotzdem – ist doch klar. Jetzt aber schnell zum MDR Kultur stand, denn dort wartet Ronja von Rönne auf das Interview ihres Lebens. Wir sitzen gleich in der zweiten Reihe, lächeln und fotografien die ganze Zeit den Moderator. „Warum fotografiert ihr nicht die Rönne?“, werden sich alle um uns gedacht haben. Sorry, aber der Typ im schwarzen Hemd war einfach viel cuter. Genau den dürfen wir dann nach dem überstandenen Interview auch mit zur Eis-Pause entführen. Ein Punkt, der zu jeder guten Buchmesse gehört. Während wir Eis essen, läuft uns auch noch Benjamin Lebert über den Weg. „OMG!“ Wir schaffen es tatsächlich in einem halben Tag einmal durch fast alle Hallen zu laufen und uns einen Überblick zu verschaffen, alte Professoren zu begrüßen, die neuesten Buchtrends aufzuschnappen und bekannten Verlagen zu winken. Nach so einem Tag auf der Messe freuen wir uns abends auf einen kleinen Cocktail-Abend im Café Cantona. „Alle sind da nur du fehlst“. Unser neues Highlight: Lillet Culetto. Bestellt diesen Drink! „Macht auch gar nicht betrunken“, dachte ich nach dem ersten Glas. „Schmeckt ja nur nach Gurkenwasser. So erfrischend!“ Ja, es täuscht. Huch! „Na, noch ins renkli?“, frage ich meine Sitznachbarin und ich kenne die Antwort bereits. „Aber nur an den Tresen!“ „Und nur auf ein Glas Wein!“ – den Schnaps klammern wir aus. Die Nachricht am nächsten Morgen: „Dieses ’nur ein Glas‘ funktioniert einfach nicht!“.

Lange keine Pizza mehr? Stimmt! Aber, um uns kulinarisch auch einzustimmen, besuchen wir vor dem Abendbrot noch die Lesung „Die Philosophie des Gärtners“ im Tschau Tschüssi. Kleines Publikum, kleine Lesepassagen und ein schönes Buch, das wirklich zum Gärtnern einlädt und uns denken lässt „Eigentlich wäre so ein Garten ja schon ganz schön!“ „Aber macht halt auch viel Arbeit“. „Mh!“. Jetzt, wo wir uns schon mit dem Belag beschäftigt haben, fehlt eigentlich nur noch der Boden. Im „White Monkey“ waren wir beide bisher noch nicht aber angeblich darf man hier seine Pizza schneiden. Das finden wir gut und bestellen einmal das Pizza Kissen und die übliche Variante. Das Pizza Kissen zieht alle Blicke auf sich. „Wie isst man das?“ „Einfach rein mit der Schere…“ – verrückt! Mit einer späteren Flasche Sekt vom Späti spazieren wir Richtung Café Cantona – schon wieder. Aber nur um diesmal dahinter den Club „Frühauf“ zu entdecken. Die HGB lädt zu „It’s a Party“ im Keller ein. Schönes Publikum, blauer Gin Tonic für 4€ und eine ganz gut tanzbare Eröffnungsmusik. „TANTI AUGURI?“ „Wer?“ „TANTI AUGURI!“ „Keine Ahnung“ „Aha“. Die Zeitumstellung in der Nacht macht es uns einfach: Och, ist ja schon spät. Da kann man ja auch nach Hause gehen… nur um dann am nächsten Tag zu erfahren, dass genau dann Italo-Pop gespielt wurde. Toll!

Sonntag und meine Augen so: Nö! Der Wecker hingegen so: Oh, doch! Es ist Shootingtime. Mit frischen Croissants kreuze ich bei hairstories auf. Im Salon wird schon geföhnt, geschminkt, die erste Flasche Sekt mit einem lauten „Plopp!“ geöffnet und in der Sonne erzählt. „The 90s lever left und „Nevermind“ kann man ruhig mal wieder laut über die Musikboxen hören. Passend zur Zeitumstellung Richtung Sommer und angenehmen 17°C schaden auch ein paar grobe Schlitze in den Jeans, knappe Tops und wilde Frisuren nicht“. Der Hairvana-Look gefällt uns sehr! More to read: Im Making-Of-Artikel. More to see, ask Corinna Dumat.

Noch ist der Sonntag aber nicht vorbei, denn im Haus Auensee warten die großartigen AnnenMayKantereit. Ein Jahr lang hin die Karte an der Pinnwand. Hach, Henning. Es hätte alles so schön sein können aber dabei hast du die Bude vollgemacht und im ausverkauften Haus Auensee gespielt. Mit dieser Konzertlocation und mir wird es einfach nichts. Viel zu weit draußen, viel zu teuer, viel zu voll und irgendwie kommt dabei keine richtige Atmosphäre auf. Vor allem nicht, wenn man eine Säule vor dem Kopf hat (gut, selbst Schuld) und neben einem die ganze Zeit Rammstein-Jungfans die Texte mitsingen. Das kriegen wir aber in diesem Jahr sicher nochmal richtig hin, Henning. Wenn man den Sonntagabend richtig toll ausklingen lassen möchte, verfährt man sich am besten noch in Möckern… man ahnt ja gar nicht wie lang die Georg-Schumann-Straße wirklich ist. Machs gut, Sonntag. Machs gut, Woche. Machs gut, Buchmesse.

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