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they will never take this dream from me.

Rückblick #69.

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1. Es kommt die Zeit, in der man sich kaum noch vor Zucchinis und Kürbissen aus Omas Garten retten kann. Diesmal im Gepäck: Gelbe Gartenzucchinis. Am besten verarbeitet dazu Paprika. In der Pfanne mit Honig (IM ERNST!) angeschwenkt und mit Nudelsalat serviert. Der perfekte Ausgleich zwischen Warm- und Kaltanteil. Köstlich!
2. Seit Tagen hält sich die Hitze in der Stadt. Zwischen Sommergewitter, Regenbögen und Sonnenschein auf die beste Idee der Woche gekommen. Das Tiefkühlfach bietet es an. Zeit für DIY-Paloma-Wassereis, verfeinert mit gefrorenen Himbeeren. Schmackofatz und ganz leicht nachzumachen.
3. Sieht merkwürdig aus, war aber schön. Wir sahen im Sommerkino auf der Feinkost „Beziehungsweise New York“ von Cédric Klapisch mit der wunderbaren Audrey Tautou. Immer wieder schön, wenn im Open Air Kino alle vergnügt lachen und jedes Mal irgendein Bier umgeworfen wird. Besonderes Highlight neben dem Film: Fledermäuse zu Gast und der Stuhl in der ersten Reihe, der einbricht. So macht Kino jedes Mal wieder Spaß.
4. Wir stehen auf der Karli und überlegen wieder: „Gut, wo gehen wir diesmal Abendbrotessen?“ „Na, du musst du dir diesmal was aussuchen“. „Gut, dann testen wir mal das FELA. Da wollte ich schon immer hin“. „Du weißt schon, dass wir uns diesmal ein bisschen benehmen müssen“. Klar. Wir bestellen einen Aperol Orange (mit Maracuja und Soda), einen saisonalen Blattsalat mit Fetakäse (FELAKÄSE!HA!) und eine andalusische Gemüsesuppe mit Champignon Essenz. Zu den beiden Gerichten gehörten noch unzählige andere Komponenten, aber die konnte man sich beim besten Willen nicht merken. Es sieht nicht nur fantastisch aus, sondern schmeckt auch wunderbar. Weil wir uns aber besser nur einen Cocktail leisten sollten, trinken wir lieber noch ein Bier am Südplatz. Das war der Plan, hätten uns die dunklen Gewitterwolken nicht vertrieben. Maxikleid knoten und ab aufs Fahrrad. Immer noch der beste Moment des Tages. Brummelnden und schimpfenden Fahrradfahrern, die einem entgegen kommen, die Zunge rausstrecken und sie nachmachen. „Wie geil! Das hast du nicht wirklich?“ Doch hat sie. Dafür liebe ich diese Abende. „Und dann denken wieder alle, dass wir voll waren“. Ehm, sicher nicht. Wir verabschieden uns lachend und mit Tränen in den Augen an der Straßenecke, an der wir beide abbiegen. „Ich bin so froh, dass es diese Abende immer wieder gibt…“.
5. Bibliotheksromantik. „Krass, wo bist du denn?“ „In der Deutschen Nationalbibliothek“. So pornös wie das klingt, ist sie auch. Das Schöne ist, dass man quasi an jedem Tag in einem anderen Raum sitzen könnte und wandert dabei ein wenig zwischen uriger Harry Potter-Lesesaal-Atmosphäre und stylischer Einrichtung von Pinterest Pinnwänden umher. Oder anders ausgedrückt: Etwas zum Ablenken findet man immer. Whoop!
6. Ich muss mal kurz mein Fahrrad abstellen… Oh. Sehr gelacht. Ich meine: Immer diese furchtbaren Sticker überall in der Stadt. Hihi. Da steht: Penis.
7. Die sinnvollste Unterhaltung der Woche. „Höhö, guck mal. Wenn man den Button gedrückt hält, wird der Daumen immer größer“. Höhö. Naja, das Gespräch verlief dann so ungefähr eine halbe Stunde lang. Quatsch machen auf höchstem Niveau. Nur mit dir. Weiß ja auch keiner, dass wir genau nebeneinander saßen.
8. Alles im Leben erreicht. Endlich hab ich mein Einhorn geschenkt bekommen. Vor knapp zwei Jahren wurde darüber zwar schon mal diskutiert, aber jetzt endlich hat es meine Wohnungstür gefunden. Und das noch vor dem eigentlichen Geburtstag. Hallo kleines, rosa Einhorn auf Pappe. Die allgemeinen Reaktionen: „Oar, krass. Eine Piñata. Kann man die kaputt machen? Was ist da drin?“ Waah! Keine Angst. Das Einhorn wurde gerettet. Was sich im Bauch des Tieres befindet, kann ich aber auch nicht sagen. Wahrscheinlich Glitzer und Feenstaub.
9. Happy Birthday, Rosali. Jetzt bin ich endlich erwachsen und 25. So ein Lebensabschnitt muss gefeiert werden. Mit viel Gin, Bowle, vielen unterschiedlichen Muffinsorten, Golddekoration und guten Freunden. Das war herrlich. Die vielen lieben Glückwünsche, Umarmungen, schönen Worte und Anrufe. Schön, dass ihr da wart und mit mir angestoßen habt. Crew love ist true love. Schnell ein Gruppenfoto, bevor alle wieder weg sind. „Na bis 0Uhr müssen wir schon bleiben“.
10. Die Party geht weiter. Am nächsten Tag wartet der Geburtstagsbus unten am Haus. Bereit für den Weg nach Chemnitz. Oma empfängt ihr Geburtstagskind im Garten mit Herzgirlanden, frischem Kaffee, einer selbstgebackenen sächsischen Eierschecke und einer 52. „Ehm, Oma. Die Zahlen sind…irgendwie verkehrt“. „Ei!“ Kichern. „Das habsch gar ne gsehen! Du alte Schachtel“. „Oma!“.
11. Auf Familienfeiern merkt man wieder, woher man seine Macke hat. Richtig, von den Eltern und Großeltern. Irgendwo muss das ja herkommen. In der Chemnitzer Gartensparte ist es ruhig und friedlich. Bis Opa am Gartenradio Energy Sachsen laut dreht und Oma anfängt zu „Happy“ von Pharrell zu tanzen. „So tanzen doch die jungen Leute alle oder?“, fragt Opa und hebt die Arme zu Gängster-Moves. Am Ende wirbeln alle durch den Garten und die Damen des Hauses werden geschwenkt. Richtig super. Mit einer Heimfahrt zu Udo Lindenberg endet der Abend. Hach.
12. Zum Sonntagabend freu ich mich auf die Rückkehr nach Leipzig. Oh. Shit. „Ja, ich steh jetzt am Hauptbahnhof. Aber das dauert wohl noch ein bisschen“. Der Himmel ist schwarz und man erkennt die Straßen vor Nebel und Regen nicht mehr. Wolkenbruch. So ein kleines Sommergewitterchen. Alle ziehen die Schuhe aus und versuchen ihr Glück. Das macht allerdings nicht viel Sinn. Frisch geduscht innerhalb von wenigen Sekunden. Alles richtig gemacht hat es nur das Pärchen von der Straße gegenüber. Die klammern sich eng an ihren Regenschirm und singen „You can stand under my umbrella-ella-ella-eh…“.

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