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sieben, acht, neun, es ist leicht zu bereuen aber schwer zu verstehen.

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Guten Morgen, Montag! Alleine im Büro? Gar nicht schlimm – vor allem nicht, wenn man liebe Nachrichten zum frühen Morgen im Schubkasten findet. Ein Lächeln und dann ist alles gut. Wenn dann ausnahmsweise mal der Sport noch ausfällt („Würdest du eigentlich nicht zu meiner Hochzeit kommen, wenn die auch an einem Montag wäre?“ „Du weißt, dass ich da zum Sport gehe. Außerdem heiratet niemand an einem Montag“.) Statt Pilates gibt es dann eben Avocado-Ei-Brötchen. Auch fast wie Sport.

Zum Dienstagabend wäre zwar das Parkbühnen-Konzert von José Gonzalez eine schöne Abendgestaltung gewesen aber die Vernunft siegt dann doch, wenn zum Mittwoch der Wecker 4.50 Uhr klingelt. Auf nach München! Wie gut, dass Mütter immer vorsorglich schon mitdenken und irgendwann mal eine Müslipackung zum Mitnehmen vorbeigebracht haben. Schmeckt auch 5.48 Uhr während kurz vor Erfurt die Sonne aufgeht. Worauf man sich nach einem Tag mit 17 Stunden freut: Einfach nur sein Bett. Koffer abstellen. Bett. Ach, Schuhe ausziehen wäre nicht schlecht. 10 Stunden Zugfahren gegen 2 Stunden im Flugzeug – vielleicht sollte man sich diese Gleichung nochmal überlegen. Ein Punkt an die Umwelt und einen gegen die müden Beine. Da wird es Zeit, dass zum Wochenende wieder etwas mehr Bewegung in den Feierabend kommt. Klitschnass in der Galerie „activeART“ im schönen Waldstraßenviertel ankommen und ein Interview führen: Kein Problem. „Darf es erstmal ein Bier sein?“ – ein guter Anfang. Vor mir steht einer der größten ostdeutschen Sprayer seiner Zeit (nur kennen ihn die meisten außerhalb der sächsischen Provinzen), der sich zu seinem 50. Geburtstag das schönste Geschenk selbst gemacht und ein eigenes Buch geschrieben und veröffentlicht hat. „Am Ende fehlt doch immer was“, sagt TASSO, Graffitikünstler, Maler und Buchautor. Wenn man so darüber nachdenkt, hat er wohl Recht. In diesem Fall fehlt die Spraydose, die er nach zwei Jahrzehnten gegen den Stift und Farbauftrag eintauscht. Street-Art auf der Leinwand. Reisegeschichten von Brasilien nach China, von Finnland nach Südafrika und zurück nach Meerane auf 340 Seiten. So langsam füllt sich die Location, die tagsüber Anwaltskanzlei ist und sich abends in eine Kunstgalerie verwandelt. Jacket und Jeans – beides zusammen funktioniert! Die Ausstellung zu TASSOs Werken kann noch bis zum 14.10.2016 begutachtet werden.

Eigentlich müsste ich zum Samstag noch einiges erledigen… Oder auch: Och nö! Stattdessen ist es auch schön, wenn der Sommer wieder zurück ist und man den ganzen Vormittag lang mit den Mädchen im „Mein Liebes Frollein“ sitzt – schließlich muss das Frühstück vor der Sommerpause nochmal gut genutzt werden. „Drei Stunden? Was habt ihr da gemacht?“ Gegessen, spontane Fotoshooting mit kleinen Katastrophen, Tabu gespielt, noch eine Limo bestellt, erzählt… bis wir irgendwann ganz allein waren. Die Mädchen sagen: We pay. Und ich sage: Thank you! Was macht man nun mit einem angebrochenem Samstagnachmittag? Richtig: Sich zum Crêpes essen einladen auf dem wohl schönsten Balkon der Südvorstadt. Aber Achtung, hier muss man seinen Nachtisch zwischen Lichterketten und Kräutergarten vor der Hauskatze gut verteidigen…

Abendbrotzeit in Reudnitz. Burger und Döner von Olive Tree. Nicht den auf der Karli, sondern gleich bei uns um die Ecke. Mit bestem Blick auf den Fischladen und Kaufland. Beste Zutat: Abgase und Sommerluft. „Ich müsste aber tatsächlich nochmal zu Kaufland“. „Ja, ich auch. Ich will für die Abschiedsparty noch was mitbringen“. Wir spielen ein Spiel: Kaufe eine Süßigkeit, die du noch nie gegessen hast und nicht kennst. Ratlos stehen wir vor den großen Regalen. Kennt man doch alles… wobei… die Entscheidungen sind schnell getroffen. Wie die coolen Kids packen wir unsere Süßigkeiten vor Kaufland aus und testen alles durch. Curly Wurly, RitterSport mit KnusperTortilla und FRITT Kaubonbon mit Schokolade Karamell. Ehrliches Urteil: Irgendwie alles ganz schön eklig aber auch ganz geil. „Ist das eklig. Das FRITT Zeug schmeckt erst nach Karamell und dann wie der typische Kaubonbon nach Erdbeer oder so. Das krieg ich nicht runter“. Aber macht nichts, denn das fällt auf der Abschiedsparty niemals auf: „Hiiii, ich hab euch da mal was mitgebracht“. „Was ist das denn?“ „Suuuuperlecker“. „Hat dir wohl nicht geschmeckt oder was?“ – am Ende zählt: Alles ist leer. Betrunken nach einem gut gemischten Gin Tonic: Check. „Was ist los, Anne! Du kicherst ja schon!“. Schnell noch das Gruppenfoto abwarten und dann ab nach Hause. Bis bald wieder hier ihr Lieben! Zum Sonntagmorgen wartet das Ostseeshuttle schon vor der Haustür. Einsteigen und zum Meer bringen lassen. Happy Holidays!

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