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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

it can’t be that bad. if it makes you happy. then why the hell are you so sad?

[Anzeige.] „Du musst langsam machen!“, sagt die Dame mit der grünen Schürze lächelnd, während wir ihr in unserem hastigen Deutsch versuchen zu erklären, was wir mitnehmen möchten. Wir verlangsamen das Tempo in unseren Sätzen. Die erste Lektion, die wir in Dänemark oder besser gesagt auf der Ostseeinsel Møn lernen. Langsamkeit. Die zweite Lektion folgt auch ziemlich schnell, während wir uns im Ferienhaus im beschaulichen Dörfchen Borre umsehen. Es gibt keinen Fernseher, der uns abends unterhalten wird. „Es gibt nur Ruhe und Vogelgezwitscher!“, lächelt die Betreiberin der Ferienhäuser Susanne. Eine wettergegerbte Dänin mit blonden, fast weißen Haaren und einem höflichen Lächeln, das mich eher an „Hanni & Nanni“ Romane denken lässt. Ok, zugegeben gehören nicht nur die Vögel und wild umher laufenden Fasane zum Abendprogramm, sondern auch eine ziemlich gute W-Lan Leitung. Die Gesichter entspannen sich wieder. Überhaupt eine komplizierte Angelegenheit sich gleich auf Knopfdruck zu entspannen. „Urlaubsmodus“ und „Einfach mal Nichts machen“ höre ich immer wieder. „Lass den Laptop zu und schalt mal ab!“, wird mir geraten.

Ich sitze währenddessen im großen Garten an einem einzelnen Tisch. Frisch gepresster Orangensaft. Die Sonne im Nacken. Weit und breit nur Gräser, Felder und Wiesen. Manchmal entscheide ich mich für „Das Café am Rande der Welt“ und manchmal auch für Texte, die ich schreiben möchte. Warum soll ich denn einfach mal „Nichts“ machen, wenn ich doch auch Dinge auf meiner Liste stehen habe, die ich wirklich immer gern hab? Wenn ich dabei noch mit den Füßen im Sand sitze, ist für mich alles in Ordnung. Ich ernte ein paar kopfschüttelnde Blicke und klappe das Macbook wieder auf. Noch kurz vor der Reise nach Dänemark haben wir uns darüber unterhalten. „Wenn man sich mittwochs schon auf das Wochenende freut, ist man eigentlich nicht an der richtigen Stelle“, heißt es. Man könnte fast soweit gehen, dass, wenn jeder Mensch genau das jeden Tag macht, was er gern hat und, wo er sich wohlfühlt, dann braucht er die Urlaubstage nur um neue Länder zu entdecken, neue Gerichte zu probieren, neue Menschen kennenzulernen und vielleicht an manchen Orten der Welt die Sonnenstrahlen zu genießen. Aber nicht, um einfach mal „weg zu sein“ oder „abzuschalten“. Eigentlich eine ganz schöne Vorstellung.


Was man aber tatsächlich zwischen Wanderungen am Strand und kleinen Kälbchen vergisst: Sich mit den ganzen kleinen Themen von Daheim zu beschäftigen und vielleicht auch weniger auf Instagram abzuhängen. Die Augen sind auf den komplett steinigen Strand gerichtet. Das sollte man an dieser Stelle auch. Das Meer glitzert. Die Kamera liegt beim Klettern über Felsen leicht in der Hand und fast an den letzten Tagen kommen wir erst so richtig an und verstehen, warum die Dänen ununterbrochen lächeln oder auch völlig nackt und unerschrocken in die eiskalte Ostsee springen. Den großen Tourismus hat die Insel Møn schon längst hinter sich gelassen. Die meisten Jugendlichen sind weiter in den Norden Richtung Festland gezogen. Die eingezeichneten Cafés haben mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Die Kunstbetriebe verabschieden sich früh in den Feierabend oder öffnen eigentlich nur dann, wann sie wollen. Doch trotz dessen, dass wir vor verschlossenen Türen stehen, werden wir freundlich empfangen und auf Englisch aufgeklärt, dass sich der Cafébetrieb einfach nicht lohnt aber wir morgens gern frische Brötchen abholen können. Die Supermärkte haben „alle dage“ geöffnet doch viel lieber hilft man sich an den Straßenverkäufen mit selbstgesammelten Erdbeeren, Bohnen oder Kartoffeln aus.

Wir treffen auf ambitionierte Künstler, die Kunst in riesigen Scheunen stapeln, Schokoladenmanufakturen, die auf Lakritz setzen, englischsprachige Gastronomen, die gute Pasta mit Speck servieren, Ehepaare, die von Sylt bis Møn segeln, Touristen, die gefühlt seit 20 Jahren hier her kommen, Baristas, die uns erklären, dass man Kaffee niemals süßt, Antikwaren-Verkäufer, die Minoltas sammeln und Fischer, die seit 30 Jahren auf paniertes Schollenfilet schwören. Wir testen uns vom frischen Lachs Smørrebrød, über danisches Bier, Zitronentarte und der zimtigsten Zimtsnegl der Welt in Kopenhagen. Vielleicht verstehen wir erst im Nachhinein so richtig, was diese Gegend wirklich ausmacht und werden uns noch nach den menschenleeren, puderfarbenen Stränden sehnen. Wir verabschieden uns am letzten Tag von Susanne. Die wieder lächelnd im Türrahmen steht und unser leeres Frühstückskörbchen wie jeden Morgen entgegennimmt. „Es war sehr schön Sie als Gäste bei uns zu haben. Kommen Sie wieder?“, fragt sie. Das werden wir. „Sie haben es wirklich schön auf Dänemark, Susanne“, nicken wir. Sie grinst breit und ihre Mundwinkel rollen sich zu kleinen braunen Fältchen: „Aber Sie haben es sicher auch schön, wo Sie herkommen. Sonst wären Sie doch längst umgezogen“. Die Dänen und ihre Weisheiten! Ha‘ det godt!

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hello & good bye CANON EOS M50.

*Einen kleinen Wermutstropfen hat die Rückreise dann doch. Denn für die Reise nach Dänemark hat mir das Leipziger Fotohaus europafoto Klinger die neue Canon EOS M50 an die Hand zum Testen gegeben, die jetzt aber wieder in ihrem Karton auf die nächste Reise wartet. Zugegeben bin ich kein großer Technikdude und werde wahrscheinlich noch die nächsten Jahre vergessen, vor dem ersten Foto den Objektivdeckel abzunehmen aber die kleine, spiegellose Kamera und ihr Look „out of cam“ haben es mir dann doch angetan. Vor allem aber die Leichtigkeit des Gehäuses beim Wandern (500 Stufen mit extra Gewicht – no way!) und Spazieren am Strand und die intuitive Bedienung haben es mir leicht gemacht. Hinzu kommen noch ein dreh- und schwenkbarer Touchscreen mit Touch & Drag AF, ein großer, zentraler elektronischer Sucher, 24,1 Megapixel, Videos in 4K und eine Reihenaufnahme mit bis zu 10 B/s. Ok, cool! Die kleine M50 passt hervorragend in jeden Brustbeutel und man vergisst ganz schnell, dass da eigentlich eine Kamera schlummert. Den Akku musste ich allerdings in einer Woche dreimal laden und einige Bilder aussortieren, die versehentlich durch die Touchautomatik entstanden sind. Oder hat jemand Lust auf verwackelte Schuhbilder? Ein Feature, das ich besonders mochte, ist die clevere Verbindungsoption via W-LAN oder Bluetooth, um die gerade geschossenen Fotos noch direkt auf der Fähre zum Smartphone (oder auch PC/Tablet) zu übertragen. Yes! Keep it simple but professional könnte das Motto der M50 heißen. Noch mehr zur Canon EOS M50 weiß allerdings das Fotohaus Klinger. So check this out! P.S.: In der schwarzen Optik macht die Neuheit auch definitiv mehr her als in Weiß. Aber das bleibt unter uns.

Vielen Dank für das Sponsoring der Fototechnik.

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