Tapetenwechsel muss auch mal sein. Hallo Urlaub! 5 Stunden lang Zug fahren, „Fest und Flauschig“ hören, in Zeitungen blättern und mit dem Laptop arbeiten fühlt sich auch wie Ferien an. Ziel der großen Reise: Düsseldorf. Dort wartet nicht nur ebenfalls weit angereister Ostsee-Besuch, sondern auch Queen B! Nur noch wenige Stunden bis zur „The Formation World Tour“. Zeit genug, um sich die Altstadt anzusehen, ein niedliches Café zu suchen und auf den Abend vorzubereiten. „Was ziehst du an?“ „Wie kommen wir eigentlich zur ESPRIT-Arena?“ – kurze Panik. Die S-Bahn fährt nicht mehr weiter. „Wenn wir jetzt den Anfang verpassen, wein ich!“. Aber wir kommen rechtzeitig, um noch mit knapp 66.000 Girls (und ein paar Boys) „Angels“ von Robbie Williams zum Warm-Up zu singen. Ein halber Liter Cola, sowieso schon Aufregung im Blut und zeitgleiches Quieken als Beyoncé die Bühne zu „Formation“ betritt. Den Rest der Show kann man kaum beschreiben – Feuer, Wasser, Wind, Tänzerinnen, schönstes Lächeln, Glitzer-Outfits, Destinys Child-Songs, auf dem Rang tanzen, Girlpower und heiße Videoclips. Wir sind ganz schön verliebt… unglaublich coole Lady! Da muss man erstmal wieder runterkommen. Am besten bei einem nächtlichen Spaziergang durch die Stadt auf der Suche nach Pizza und Cocktails. Immerhin gefunden: Mojito, Nudeln, eine WG-Party zum Dienstagabend, die es schon vor dem Wochenende richtig wissen wollten und irgendwann auch unser Bett. Müde? Nicht schlimm. Es warten doch wieder fünf Stunden Zug fahren quer durchs Land… Vielen Dank für diesen großartigen Ausflug und 24h Düsseldorf mit dir.
Zurück in Leipzig bleibt gar nicht viel Zeit bis die Festivalsaison weitergeht. Was zum Sommer immer dazugehört: Das MELT! Festival in Ferropolis. Doch bevor wir wieder schwere Taschen und vollbepackte Rucksäcke schleppen, gibt es noch einen Kaffee auf der Eisenbahnstraße im Kultur Café Ost. Außerdem völlig neu entdeckt ab dieser Woche: Pokémon Go! Die App ist verfügbar? Jetzt aber schnell. Es wird Zeit, um mal wieder den alten Gameboy auszupacken. Das erste wilde Pokémon, das auf dem Küchentisch erscheint: Bisasam. Oar, ehrlich? „Wie krieg ich ein Pikachu?“ „Das musst du suchen. Am Anfang kannst du dich nur zwischen Schiggy, Glumanda und Bisasam entscheiden“. Entscheiden? Mist! „Gehen wir gleich nächste Woche auf einen Abendspaziergang… zum äh… Bier trinken?“.
Der Blick zum Himmel verrät: Wolken, viele Wolken und Regen. Das ist irgendwie nicht das passende MELT! Festivalwetter, das wir uns gewünscht haben oder aus den letzten Jahren so kennen. Zum ersten Mal müssen wir die Gummistiefel einpacken und wissen noch nicht mal, ob wir den Bikini überhaupt brauchen. Eines ist aber sicher: Für uns kommt nur Camping Deluxe in Frage. Das heißt: Pavillon mit Sichtfenster, Platz im Zelt, Pancakes zum Frühstück, Duschen zum Morgen, Haar-Station, Spaßtüte und BRAVO-Poster. Vorteil, wenn man schon donnerstags anreist: Man bekommt definitiv noch einen guten Platz auf dem Gelände. Nachteil, wenn man donnerstags anreist: Eine Nacht länger im Zelt schlafen bei knapp 9°C. Gar nicht mal so schön! Der Morgen entschädigt mit Sonnenschein, Herzchengirlande, selbstgemachtem Kaffee und Vorfreude auf den Freitagabend. TAME IMPALA! Endlich. Mit Mütze, Schal und Pullover fühlen wir uns zwar ein bisschen nach Herbst aber hoffen immerhin ohne Erkältung nach Hause zu kommen. Vielleicht helfen ja die selbstgemischten Saftpackungen… wofür ich das Festival immer wieder gern hab: Für Momente, in denen man einfach nur beobachtet, was passiert, in Glitzer-Gesichter sieht, sich immer wieder fragt: Wieso sehen alle nach drei Tagen auf dem Zeltplatz einfach immer noch so gut aus, für gutes Essen, für die großen leuchtenden Bagger im Sonnenuntergang, für ein gutes Gefühl, für das Talent immer wieder neue schöne Orte auf dem Gelände zu schaffen, für sehr entspannte und glückliche Menschen, für kleine Abenteuer und das unbeschreiblich gute Gefühl, wenn man nach drei Nächten endlich wieder in seinem eigenen Bett liegt. Disclosure zum Sonntag und ab nach Hause! Was ich mir dennoch gewünscht hätte: Eindeutig wärmeres Wetter zum Baden und noch mehr neue Musik-Inspiration. Nur noch fünfmal schlafen: Dann ist wieder Urlaub!
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