Manchmal braucht es doch zum Wochenbeginn nicht mehr als ein paar Cocktails, Kerzenlicht, gute Gespräche und eine Hand auf dem Arm, die sagt: Wir kriegen das schon alles hin und passen aufeinander auf. Unsere Version vom Havana Club zum Montagabend in Sporthosen. Genau so muss das sein. Während die einen zum DOK Filmfestival sprinten, um pünktlich im Kino zu sitzen, nutzen wir noch die restliche Mittagspause, um die Eröffnung des neuen COS Stores in Leipzig als eine der ersten Kundinnen zu begutachten und mal wieder im Café Tunichtgut auf der Kolonnadenstraße abzuhängen. Der herzhafte Crêpe bringt uns gut über den restlichen Mittag, denn die Vertriebstour nach Gohlis und in den Osten der Stadt wartet schon auf uns. Nach nur ein paar Stunden schauen wir auf die Uhr: Was schon wieder dunkel? So richtig können wir uns einfach nicht mit der Winterzeit anfreunden, denn gefühlt sind wir zu früh zum Abendbrot, zu früh für den Rotwein und zu früh wieder Zuhause. Gerade dann, wenn wir gähnend auf dem Weg nach draußen sind, füllt sich erstmal die Weinbar. „Irgendwie sind wir heute für alles zu früh“, sagen wir kopfschüttelnd. Morgen wird es bestimmt besser. Tatsächlich landen wir gleich wieder im renkli. Nur in neuer Besetzung und direkt an der Bar. Wie gewohnt ist jeder Stuhl besetzt und wir können uns nur eng aneinander kuscheln. Auf den Feiertag!
Das Geburtstagskarussell hat wieder entschieden: Diesmal geht es für uns zum Makramee in Martas Studio. Im Studio Migotka lernen wir unter Anleitung wie wir Schnüre zu kunstvollen Wandbehängen knoten und knüpfen. Auch als ziemlicher Makramee- und genereller Bastelanfänger lernt man die Fingerfertigkeiten ziemlich schnell – außerdem ist Marta sehr geduldig und hilft auch beim dritten Mal noch. Vier Stunden lang dürfen wir uns bei Snacks, Tee, Kaffee und in geselliger Runde austoben. Glaubt mir, die Zeit verfliegt nur so. Aus dem anfänglichen „So lang knüpfen wir?“ wird ein schnelles „Wie soll ich das nur schaffen?“. Die Finger werden immer schneller und am besten halten wir alle ein fertiges Makramee in der Hand. Sogar mit zwei unterschiedlichen Stofffarben. Im Ernst: Das hätte ich nie gedacht. Ein bisschen stolz bin ich schon darauf. Um die Schultern aber nochmal zu lockern, geht es noch eine Runde raus in die Herbstsonne. Mehr passiert dafür an diesem Tag nicht mehr. Ziemlich schön! Bevor es für einen kleinen Abstecher zu den Großeltern nach Chemnitz geht, treffe ich die Blumenfee hinter Erna Primula auf ihrem Acker an der Oststraße. Es ist ziemlich frisch geworden und der erste Frost in der vergangenen Nacht hat den letzten Cosmeen ganz schön zugesetzt. Außerdem drängt sich mir schon lang die Frage auf: Wer ist denn eigentlich Erna? Nur wenige Minuten später tippelt Chantals Hündin durch den Garten, hinein in die kleine Laube. Das ist Erna. Da die Primel zu Chantals Lieblingsblume gehört, ergibt sich ziemlich schnell der Name zum Blumen Studio. I see!
Viel Zeit bleibt in Chemnitz gar nicht. Aber es reicht, um die Kochkünste der Eltern zu genießen, mit Mutti einen Baileys zu trinken und den Großeltern den neuen Bildband „Leipzig. Im Fokus“ von Fotograf Daniel Köhler in die Hände zu drücken. Immerhin hat ihre Enkelin dafür geschrieben. Gleich drängt sich auch die erste Frage auf. „Was bedeutet denn dieses Wort ‚Falafel‘?“, fragt Oma. Ich muss kichern und zeige ihr Fotos von den frittierten Kichererbsenbällchen. Sie will es gleich das nächste Mal ausprobieren, sagt sie. Nach einem herrlichen Stück Cheesecake im „Emmas Onkel“ geht es zurück nach Leipzig. Der Plan B für den Abend entwickelt sich zum Plan A und lässt uns unsere Tränen vergessen. Die Pizza im PEKAR holen wir dann wann anders nach. Das Olea am Lindenauer Markt erweist sich jedesmal aufs Neue als ausgezeichnete Idee. Ebenso gut ist es auch sich zum Sonntag die Lieblings-Bananentarte vom Café Maître für das Sofa Zuhause zu holen. Dazu einen Kaffee, eine neue Kolumne von Luise und zum Abschluss noch einen kleinen Sekt. Herrlich!
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