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just waiting until the part where they start to believe.

Mitten im größten, zusammenhängenden Jugendstilviertels Deutschlands, im beschaulichen Chemnitz, liegt das kleine Eckcafé „Emmas Onkel“ versteckt. Nicht nur unser täglicher Weg führte uns jahrelang auf den Kaßberg zur Schule, sondern auch viele Spaziergänge am Nachmittag durch die schönen Straßen. Grüne Alleen, Altbau, kleine Läden, Stuck an den Häusern und viel Geschichte steckt in den alten Fassaden. Namen wie Stefan Heym, Stephan Hermlin und Marianne Brandt begegnen uns auf unseren Streifzügen. Historie von der uns nur noch unsere Großeltern berichten können. Der Kaßberg thront über Chemnitz und zeigt die manchmal graue Stadt seiner charmanten Seite. Auch nach vielen Jahren schlendern wir zu Heimatbesuchen durch die anmutigen, verwinkelten – leider auch von parkendem Blech geprägten – Straßen. Ja, ein wenig schwelgen wir an diesem Ort in Erinnerungen und zeigen immer wieder auf Haustüren. „Hier hat doch damals Flo gewohnt“. Mittlerweile sind alle weitergezogen. Aber „Emmas Onkel“ ist noch immer da und ein schöner Ort um Zusammenzukommen und die Welt hinter den Türen für einen kleinen Moment außen vor zu lassen.

Emmas Onkel-Chemnitz

Emmas Onkel-Chemnitz

Emmas Onkel-Chemnitz

Willkommen auf dem Kaßberg!

Dabei hatte das Café vom Kaßberg Ende 2012 noch gar keine Türen, sondern Räder und eine mobile Ladentheke. Der himmelblaue, von Mathias mühevoll umgebaute Imbisswagen wartete jeden Sommertag vor der Buchhandlung von Herrn Kowalke „Lessing und Kompanie“ auf die Hungrigen aus dem Viertel. Im Dezember 2013 bezog dann „Emmas Onkel“ die heiligen vier Wände der alten Ruine an der Weststraße und richtete sich mit der beliebten, großen Kuchentheke, frischen Waffeln im Freisitz, Jazzkonzerten, Flohmärkten, dem traditionellen 100 Meter-Weihnachtsmarkt und einem warmen Mittagsangebot häuslich ein. Nicht nur Emma, sondern auch ihr Onkel Mathias essen leidenschaftlich gern guten Kuchen. Da dürfen die Streuseln noch richtig nach Butter schmecken und der Kuchenrand ist auch mal krumm. Der Kuchen wird zum Kaffee auch nur „geditscht“, weil er so herrlich süß ist. Alle Kuchen werden immer frisch in eigener Handarbeit gebacken und mit viel Fantasie zusammengestellt. Das Repertoire reicht von Rezepten der Mama, Inspirationen, die gut zum Café passen würden bis zum kreativen Blick auf die Markt-Auslage. Gezaubert wird, was da ist. Vegane Crumbles, Macarones, Weiße Kokos-Himbeer-Pistazie, Himbeermousse mit Vollmilchschokolade, Tarte mit Haselnussstreusel oder auch Strawberry Cottage Cheesecake standen schon in der Vitrine bereit. Sich da zu entscheiden, fällt gar nicht leicht! Nicht zu vergessen: Das selbstgemachte Eis im Sommer!

La dolce Chemnitz!

Im Dezember des vergangenen Jahres überrascht „Emmas Onkel“ erneut und eröffnet noch ein zweites Mal. Nach einer Sommerpause strahlt das „Café fürs Viertel“ im völlig neuen Look und zeigt sich mit einer komplett neuen Bar. Aus liebevoller Hand geplant und selbst gebaut. Durch die Baumaßnahmen verändert sich nicht nur der Raum, sondern auch das Konzept. Der Mittagstisch und die Frühstücksteller weichen jetzt einer gemütlichen Baratmosphäre mit Drinks und der Kuchentheke am Nachmittag. Die dunklen, blauen Wände (entsprungen aus einer englischen Farbpalette) leuchten zu jeder Tages- und Nachtzeit anders. Bläulich. Gräulich. Schwarz. Jeder soll sich wohlfühlen. Ganz ohne Hype. Stattdessen setzen Mathias und sein Team auf viel Qualität und Liebe zum Handwerk. Von der kaffeetrinkenden Omi bis zum Chemnitzer Studenten verirrt sich jeder gern in dieses Kleinod. Sich den ganzen Sonntag lang nur von Kuchen zu ernähren? Warum nicht! Aber ein Blick auf den Abendbrotsteller lohnt sich ebenfalls. Sobald die Torten in der Vitrine stehen, beginnt für Mathias, der eigentlich die Gastronomie nur zum Hobby betreibt und noch als Krankenpfleger Gutes tut, die Zubereitungszeit für das Abendbrot. Schließlich wollen Salate, Suppen, warme Gemüsepfannen und Knackwürstchen aufgetischt werden. Hauptsache die Zutaten stammen aus der Region und passen zur Saison. Guter Kaffee und gute mediterrane Küche (gern auch mal auf die sächsische Art interpretiert) gibt es schließlich nicht nur in Italien. Dafür hat Mathias gesorgt und seinen Lieblingskaffee der Rösterei „Hausbrandt Trieste“ aus Norditalien mitgebracht.

„Guter Milchschaum ist Pflicht!“

Emmas Onkel-Chemnitz

Emmas Onkel-Chemnitz

Emmas Onkel-Chemnitz

Was?
Emmas Onkel – Café
Wann?
Dienstag bis Samstag 14-23.45 Uhr, Sonntag 14-22 Uhr.
Montag ist Ruhetag.
Wo?
Weststraße 65 / 67, 09112 Chemnitz
Warum?
Wegen wunderbarer Kuchenkreationen, gutem italienischen Kaffee, einer ungezwungenen und gemütlichen Atmosphäre, die direkt nach dem Kaffeeklatsch zur Cocktailstunde übergehen kann. Buongiorno! Für die Chemnitzer ist es kein Problem mal eben in Adiletten und Jogginghose über den Kaßberg zu schlendern und sich am Nachmittag ein Stück Kuchen oder erzgebirgische Linsensuppe zu gönnen. P.S.: Nach dem WLAN-Passwort müsst ihr gar nicht erst fragen. Auswärtigen sei gesagt, dass sich ein Cafébesuch im Emmas Onkel lohnen wird! Wer einmal auf der Ecke steht, sollte auch gleich einen Blick zu den Nachbarn der HAAMIT werfen.

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