Rückblick #60.
1. Großer Schock zum Beginn der Woche. Unser Dienstag-Abend in der naTo muss verlegt werden. „Essen bieten wir erstmal nicht mehr an. Vielleicht ab Herbst wieder. Aber jetzt nicht“. Ratlose Gesichter. Und jetzt? Das können die doch nicht machen. Naja, können sie eben schon. Eine erste Alternative: Nudeln essen im La Strada. Sieht richtig gut aus und schmeckt auch so. Aber so richtig warm werden wir hier nicht. „Ich fühl mich neben den ganzen Familien, kleckernden Kindern und Geräuschen wie im Cluburlaub“. „Nur, dass es hier eben keinen Alkohol gibt“. Wir bleiben nicht lang und suchen uns einen neuen Platz. Das Wetter ist perfekt an diesem Abend. „Komm, wir holen uns einfach noch ein Bier am Späti“.
2. Darauf habt ihr doch alle gewartet. Das größte Comeback des Jahres. Dolomiti kehrt in die Gefriertruhen zurück. So auch in die am Südplatz-Späti. Auf unserer abendlichen Einkaufsliste: Zwei Radler und ein Eis mit Zacken. Aus einem Abend zu zweit wird dann ganz schnell eine große Runde. „Ei, ewig nicht gesehen! Frohes Neues noch, hä!“ Und aus: „Wir gehen nur Abendbrot essen“, wird dann „Oh, es ist kurz vor 0 Uhr. Ich mach dann langsam mal los“. Wieder mal in das große Zeitloch am Südplatz gefallen. Huch. Aber schön wars.
3. Der Blick von der Praxisklinik auf den Johannisplatz. 26°C am Abend. Ich könnte mir nichts besseres vorstellen, als zum Donnerstagabend auf den MRT-Termin zu warten. „Na, pass mal auf. Am Ende verwandelst du dich in ein Einhorn“. Mich erwartet: Weniger Einhorn, mehr Skrillex. Raumschiff fahren mit klaren Anweisungen „So, mal bitte komplett ausziehen und alles mit Metall ablegen“. „Was?“
4. C’est la vie. Wir grüßen aus unserem kleinen Fronkreich-Urlaub. So fühlt sich der Nachmittag im Café Grundmann an. Eine Holunderblüten-Schorle, Käffchen und zwei Stück Johannis-Baiser-Torte stehen auf dem Tisch, das Ganze vernascht zwischen weißen Caféstühlen und unter einem grünen Blätterdach, bieten ein perfektes Ambiente. Und, weil uns auch niemand nochmal anspricht, sitzen wir und sitzen wir… 3 Stunden für einen Kaffee. Es gibt aber auch immer so viel zu erzählen…
5. Das perfekte Picknick. Den Preis dafür räumen wir auf jeden Fall mit unserer Betriebsfeier am Sonntag ab. An den Elbwiesen breiten wir unsere Schüsseln und Decken aus. Nudelsalate, Couscous-Salat, selbstgemachte Sandwiches, Erdbeeren mit Schokolade, Kuchen, Melone, Wiener… und nicht zu vergessen: Wein. Es gibt einfach alles, was man sich vorstellen kann. „Will noch jemand Wurst? Anne? Ach, du darfst ja nicht mehr. Das tut mir wirklich Leid“. „Alles gut, danke“. Jeder der hier vorbeikommt, darf sich gern an unserer Picknick-Station bedienen.
6. Grüße an die Arbeit! „Morgen 10Uhr könnt ihr alle an mich denken, denn dann lieg ich am See“. Immerhin gegen Mittag schlüpfen wir aus unseren Sachen, stehen mit den Füßen im See und trauen uns sogar ein paar Schwimmzüge. Herrlich! Die Stunden vergehen mit Ball spielen, Bravo lesen, Weintrauben essen und uns gegenseitig fotografieren. Selfie-Weltmeisterschaften am Cospudener See. Wir waren dabei und haben uns einen Sonnenbrand geholt.
7. Das schöne Wetter hält sich die ganze Woche. Grund genug, um mal wieder selbstgemachtes Eis herzustellen. Paloma-Eis am Stiel, auf dem Balkon sitzen und unser kleines Stück grünes Reudnitz genießen. „Oar. Hören die Nachbarn unter uns etwa den ganzen Tag lang nur schlechte Cover-Lieder? Sind die verrückt? Man kann Bon Iver nicht covern“. Wir machen mit und bekommen richtig Lust darauf mal wieder laut „Happy“ zu hören. Komisch. Danach sind alle still.
8. Von wegen Frauen reden immer viel. „Sachsenbrücke, jetzt“. „Ok“. Reicht völlig. An der Tür unten wartet ein Mädchen mit „I HEART NEW YORK“ Shirt und kichert. „Was ist denn los?“ „Sorry, aber ich hab schon eine Flasche Maibowle intus“. „Dann sollten wir mir auch bei Konsum noch etwas kaufen“. Wir haben es gerade noch so zur Sachsenbrücke geschafft. „Was für ein schöner Sonnenuntergang, der sich noch zusätzlich im Kanal spiegelt. Das sieht man selten so schön“. Prost! Auf den Sonnenuntergang, Sternbilder und spontane Treffen.
9. „Machst du das eigentlich öfter?“ „Nein, ich sitz echt selten am Südplatz mit einem Bier vom Späti. Ehm. Also gestern, ja. Und morgen kann auch sein. Aber eigentlich nicht immer“. „Dafür kennst du aber ganz schön viele Leute, die vorbeikommen“. Ehm. „Erzähl doch mal von deinem Urlaub in Japan…“ Woran man eigentlich nur merkt, dass bereits vier Stunden vergangen sind? Das Bier ist leer. Sonst wäre es mir nicht aufgefallen.
10. Mein erstes Mal: Briefwahl. Ganz schön aufregend und ganz schön viel los im Neuen Rathaus. Aber wenn man schon zum Wahlsonntag nicht in der Stadt ist, muss man immerhin die zwei Briefchen vorher ausfüllen. Easy. „Am längsten gedauert haben eigentlich die Selfies von mir“.
11. Namen auf Kaffee-Becher schreiben kann ja jeder. In der Dresdner Altstadt versüßt man den Kaffee-Kunden mit einer lieben Botschaft den Tag und zusätzlich den Mocca-Frappuccino. „Hab einen schönen Tag“. Dankeschön.
12. Eine sommerliche Woche endet genau so schön und warm wie sie begonnen hat. „Wir müssen nicht Essen gehen. Ich kann uns auch irgendwas zaubern“. Damit beginnen immer gute Kochideen. Wir schmeißen alles zusammen, was am Sonntagabend noch da ist und nennen es Gemüse-Ratatouille mit Nudeln. Dazu ein guter Rotwein von 2002. „Bäh, der schmeckt auch nach 2002. Irgendwie alt. Aber passt echt gut zur Tomatensauce“. Wir halten das Glas fachmännisch nach oben. „Man gewöhnt sich echt an den Geschmack.“
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