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what might have been lost.

2 Kommentare

Der Blick auf die Uhr sagt: Weiterschlafen. Eine Stunde länger Sonntag. Eine Stunde länger frühstücken. Eine Stunde länger Zeitung lesen. Und eine Stunde länger überlegen, was man heute machen könnte. Das Wetter passt eigentlich perfekt zu einem Spaziergang über die Designers‘ Open Messe und den DO/Market. Jedes Jahr die gleiche Überlegung: Hingehen oder nicht hingehen. „Design oder nicht sein“, flüstert man mir ins Ohr. Ein bisschen Kribbeln im Bauch, weil sich alles so vertraut nach Buchmesse anfühlt – aber leider bleiben die Hallen geschlossen. Nur in der Glashalle können sich die Designer auf beiden Etagen austoben. „Hmm, also irgendwie hab ich mir das aufregender und größer vorgestellt“. „Wir sind ziemlich schnell durchgelaufen. Wir müssen nochmal in Ruhe schauen“. „Wenn ich Designer wäre, würde ich meinen Stand aber viel kreativer und spannender gestalten“. „Das ist bei den Standmieten aber wahrscheinlich nicht mehr drin“. Natürlich muss man bedenken, dass ohne die Ausweichmöglichkeit auf dem Messegelände, die Designers‘ Open in diesem großen Rahmen nicht stattfinden könnte und, dass die Designer vor Ort drei Tage am Stück präsentieren und verkaufen – aber man muss sich noch für die nächsten Jahre überlegen, ob das der geeignete Rahmen überhaupt sein soll. Die kleinen Möbelstücke, Homeaccessoires, feinen Goldschmuckstücke und Kunstwerke überzeugen uns absolut. Aber umso länger man über den Messeboden läuft, fragen wir uns, ob man überhaupt noch Design-Messen besuchen muss. „Denn schau mal: Mit allen Künstlern oder Designern, die du gern hast, stehst du in Kontakt oder erfährst immer deren Neuigkeiten…“. Tatsächlich war es schon ein kleines Highlight auf der Messe bekannten, lieben Gesichtern mal wieder „Hallo“ zu sagen und über die letzten Tage fachzusimpeln. Doch die beste Nachricht (da würde mir hier jeder Recht geben) an diesem Tag: „Es ist Sonntagnachmittag und ich bin betrunken“. Danke an den Hendrick’s Gin-Stand mit dem Ausschank von Gin Tonic mit Gurke. Wie erfrischend. „Warum hast du zwei Gläser?“ „Keine Ahnung. Läuft aber“. Wenn man genau hinsieht, stehen die kleinen Hendrick’s Becher auch an jedem Stand – versteckt hinter Prospekten. „Das hat dann doch etwas von Buchmesse, wenn alle an den Ständen betrunken sind“. Nach ein paar Stunden verlässt uns die Motivation noch weiter durch die Gänge zu stöbern und wir entscheiden uns dafür nur noch zuzusehen. Ist ja schließlich auch Sonntag. Bei der Verleihung des Publikumpreises „Schöne Häuser“ haben wir geklatscht, um noch ein Glas Sekt zu bekommen und ein Eis haben wir auch genascht. Wir gehen zwar auch nicht mit leeren Händen nach Hause aber irgendwie haben wir uns das anders vorgestellt. „Ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte, wenn ich nicht da gewesen wäre“. Die DO/Spots in der Innenstadt und Umgebung schaffen es viel mehr zu begeistern und den Charakter der Designer’s Open zu repräsntieren. Die einzigen hippen Besucher, die wir entdecken, stehen am Ausgang und zünden sich eine Zigarette an. Der Shuttlebus wartet. Nächstes Jahr ein neuer Versuch dann…

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Kommentare

  1. DDReudnitz DDReudnitz sagt:

    Ich fand die DO/ in der Jahnallee auch nicht überzeugender. Es ist einfach ziemlich viel Geld, für relativ wenig Ausstellung.
    Then again: Freikarten, Biatch!

  2. Lexa von der Schleuenweide Lexa von der Schleuenweide sagt:

    Weise Worte. Zehn Euro für einen Designflohmarkt bezahlen ist ja schön und gut aber da habe ich doch vom Nachtflohmarkt im Kohlrabizirkus mehr.
    Die Location tat der Veranstaltung einfach nicht gut und ich würde mich freuen, das Ganze nächstes Jahr wieder im kleineren Kreis zu erleben. Ich bin gespannt.