Frühling, bist du das? Die kälteste Woche aller Zeiten in Leipzig beginnt immerhin mit einem wunderbaren, blauen Himmel und viel Sonne. Handschuhe? Ach, brauch ich doch bestimmt nicht, denke ich mir. Nach nur wenigen Sekunden friere ich am Fahrradlenker fest. Scheiße, ist das eisig! Kein Wunder bei -16°C am Morgen und einer Fahrradstrecke, die direkt am Kanal entlang verläuft. „Und dann auch noch ohne Mütze?“, höre ich alle sagen. Aber die Sonne verlockt einfach! Wie gut, dass wir uns beim Bistro um die Ecke wieder aufwärmen können. Einmal das Mittagsgericht, bitte. Beim Blick über die Theke des Café Sòley in der Südvorstadt bekommen wir ganz große Augen. Köstlich sieht das alles aus! Ich glaube, da müssen wir nochmal einiges probieren…

Zu einem Gläschen Sekt am Morgen kommen wir natürlich gern vorbei, wenn „hairstories“ auf die vergangenen vier Jahre anstoßen und man Charlotte mit einem frühlingshaften Blumenstrauß überraschen kann. Ein bisschen Frühling kann schließlich jeder von uns gebrauchen. Der Tag beginnt mit einem frühen Ausflug ins Museum und dem Blick zur Installation der estnischen Künstlerin Edith Karlson „Drama is in your head“ und dino is in the house. Ein 5 Meter großer Dinosaurier aus Styropor-Platten wirkt zwischen 16 Meter hohen Wänden doch nicht mehr ganz so riesig wie gedacht. Vom 07.03. — 19.08.2018 zeigt der, mittlerweile in Beton verkleidete Dino, im Museum der bildenden Künste noch seine Zähne.

Kann man sich bei -10°C die Nasenspitze in der Sonne verbrennen, frage ich mich auf meinen Wegen zwischen Leipziger Westen und WE RIDE LEIPZIG-Shooting in der Innenstadt. Die Sonne scheint uns warm ins Gesicht aber eisig kalt bleibt der Wind in dieser Woche. Kein Wunder, dass der Kameraakku solche Wetterverhältnisse kaum aushält. Und jetzt? Gut, dass das Fotohaus Klinger weiter weiß und mit einem Ersatzakku das Shooting rettet. Völlig durchgefroren, hilft uns an diesem Freitagabend nur noch eine warme Kürbissuppe und eine Flasche Wein. Unser perfektes Party-Line Up zum Start ins Wochenende. Hauptsache es ist warm drinnen. Nur die Windbeutelchen könnten so langsam auftauen. In der Zwischenzeit fallen uns noch ein paar Dinge ein, die man gegen 22 Uhr doch endlich mal machen könnte. Wie zum Beispiel: Umtopfen! Immerhin zu zweit wesentlich einfacher mit einem riesigen Kaktus als allein. P.S.: Weiche Zahnbürsten eignen sich hervorragend zum Säubern der stacheligen Arme.

Ein kleiner Ausflug nach Chemnitz am Wochenende führt uns direkt zu „Emmas Onkel“ auf den schönen Kaßberg. „Nicht nur Emma, sondern auch ihr Onkel Mathias essen leidenschaftlich gern guten Kuchen. Da dürfen die Streuseln noch richtig nach Butter schmecken und der Kuchenrand ist auch mal krumm. Der Kuchen wird zum Kaffee auch nur „geditscht“, weil er so herrlich süß ist. Alle Kuchen werden immer frisch in eigener Handarbeit gebacken und mit viel Fantasie zusammengestellt. Das Repertoire reicht von Rezepten der Mama, Inspirationen, die gut zum Café passen würden bis zum kreativen Blick auf die Markt-Auslage. Gezaubert wird, was da ist“. Die Versuchung ist groß zu dem Kaffee noch ein Stück Kuchen zu bestellen aber Zuhause wartet am gedeckten Tisch der Geburtstagskuchen von Mama. Das holen wir nach! Aber erstmal stoßen wir auf den Geburtstag an und läuten mit dem ersten Angrillen auch wirklich den Frühling ein. Jetzt hast du keine Chance mehr, März. Sonntag, wir behalten dich in guter Erinnerung und wärmen uns beim Enten füttern. Manchmal kommt es anders als man es sich wünscht. Manchmal muss man gar nichts sagen und weiß, was jeder denkt. Dann ist es gut sich in den Arm zu nehmen und Erinnerungen niemals verblassen zu lassen.