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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

what can i do when i’m next to you? i am lost in my mind when you go to sleep.

Das ParadiesKurze Woche! Endlich wieder Feiertag! Ach, Oktober, das finden wir richtig gut. Denn wir nutzen den freien Tag gleich, um das Cover für unser WE RIDE LEIPZIG Magazin mit Yogalehrerin Sonja aus Berlin zu shooten. Es zahlt sich eben doch aus mit ein wenig Mut einfach mal Menschen anzusprechen. Warum nicht auch abends im Club? „Darf ich dich kurz was fragen? Du bist ein toller Typ, den wir gern auf unserem Cover hätten. Hier ist meine Karte. Schreib einfach, wenn du Lust hast Covermodel zu werden!“ – that’s it. Drei Wochen später stehen wir ganz professionell im Studio Leipzig und rücken Sonja und das Bike von Pistrada zurecht. Nicht mehr lang, dann halten wir das vierte Magazin in unseren Händen. Es dürfen alle gespannt sein! Um die aktuellen Hefte noch unter die Menschen zu bringen, haben wir uns mit dem Leipziger Team von Viva con Agua getroffen und gemeinsam vor der Uni Leipzig die letzten Kartons verteilt. Die Studenten heutzutage eher so: „Nee Fahrrad fahr ich nicht.“ Na gut.

Doch die Woche ist nicht nur geprägt von Fahrradthemen, sondern auch viel guter Musik. Die Konzertsaison ist zurück! Auf uns warten in dieser Woche gleich zwei wunderbare Acts. Das Paradies in der Ilse und Tristan Brusch im Naumanns. Irgendwoher kennen wir doch den Herren auf der Bühne, denke ich mir. Denn Florian Sievers ist in Leipzig kein unbekanntes Gesicht als frühere Bandhälfte von Talking To Turtles. Mit seinem poppigen Debüt-Album „Goldene Zukunft“ singt er sich direkt zum nächsten Ohrwurm. Vielleicht für mich die Musikentdeckung des Jahres. Die Ähnlichkeiten zur Höchsten Eisenbahn, The Whitest Boy Alive und all den anderen guten Indie-Bands sind schlichtweg nicht von der Hand zu weisen und lassen uns durch die Nacht schunkeln. An diesem Abend ist das Paradies für uns ein kleiner, dunkler Ort mit viel Nebel, an dem Menschen dicht gedrängt nebeneinander stehen und den melancholisch-schönen Texten lauschen. Ein kleines Stück vom Paradies nehme ich mit nach Hause. Jetzt hängt es über dem Sofa. Was für ein schöner Abend! Aber manchmal können Konzerte auch ganz anders verlaufen als gedacht. Vielleicht lag es am Halloween-Abend, am Feiertag oder das war einfach ein typischer Tristan Brusch, der vor uns auf der Bühne stand. Wir mögen die verschrobenen poetischen Melodien seiner Platte „Das Paradies“, den leichten Klang nach Depeche Mode und den 80ern aber irgendwie waren wir live auch überfordert von all dem. Wir scherzen: „Schön, wenn man auf einem Konzert steht und sich denkt, dass man diese Band vielleicht jetzt zum letzten Mal gehört hat“ – hoffen wir mal, dass es uns nicht so geht und wir die Zuckerwatte bald wieder durch die Lautsprecher klingen lassen.

Wir verabschieden Weltreisende nach Bali mit einem letzten Kaffee am Bahnhof und die letzten Jahre vom Master-Studium mit einer feierlichen Zeugnisübergabe vor der Chemnitzer Oper. Auf 3,2,1 wird dann auch das Hütchen in die Luft geschmissen und mit einem Sekt der glanzvolle Auftritt vor dem Rektor und den anderen 399 Absolventinnen gefeiert. Wenn wir schon einmal in der Stadt sind, dann besuchen wir auch gleich noch liebe Freunde, die sich ebenfalls auf Zuhauseurlaub befinden und laden uns gleich zu einem Gläschen am Abend ein. In illustrer Runde erfinden wir das Begleitbier zum Gin Tonic. Es ist genau das, wonach es klingt. (… und das nach nur drei Stunden Schlaf zur vorherigen Nacht. Wer hat eigentlich mit dem Schnaps angefangen?) Wir testen uns durch die selbstgebrauten Berliner Biere und erzählen von den letzen Monaten. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass sich selbst über Distanzen nichts ändert und man sich so gern in die Arme schließt wie eh und je. Machs gut, Oktober. Danke, dass du den November so farbenfroh und bunt für uns einstimmst. Aber ganz ehrlich: Bei diesem Blick nach draußen, wer will da schon an Weihnachten denken?

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