Was für eine schöne Idee den kommenden Herbst nochmal zu unterbrechen und stattdessen den Sommer zu verlängern. Vier Tage Barcelona haben das auf jeden Fall geschafft. „Hast du dich gut erholt?“. Jeder der schon mal eine Städtereise unternommen hat, weiß, dass man sich in diesen Tagen nicht erholt – aber man schafft es herrlich den Kopf auszuschalten und den Alltag zu vergessen. Leipzig ist für vier Tage ganz weit weg. Blasen an den Füßen, Muskelkater und Rückenschmerzen vergehen. Für so eine traumhaft schöne Stadt lohnt sich jeder Muskelkater in den Beinen. Trotz der kurzen Zeit können die erlebten Geschichten und Bilder ganze Bücher füllen und am liebsten würde man in dieser Sommerblase aus Rotwein, Wermutschnaps, bunten Markthallen, kleinen Gassen mit Wimpelketten und überaus attraktiven Menschen weiterleben. Barcelona ist mehr als eine hippe Großstadt mit Surfern, mehr als Picasso, Gaudí, die Ramblas und Erasmusstudenten. Gefühlt haben wir alles gesehen. Die schönsten Aussichten von den höchsten Bergen, grüne Parkanlagen, Sandstrände, Palmengärten, Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, U-Bahn-Stationen, die schönsten Cafés, die hübschesten Bärte, Plätze voller Menschen, die bis spät nachts essen und trinken, Ateliers, Krankenhäuser, die wie Schlösser aussehen, abgelegene Gassen, niedliche Bäckereien, alte Stierkampfarenen, Strandpromenaden, Skater und zu kleine Bars für zu viele Männer vorm Fernseher beim Spiel ihres FC Barcelonas. Wir sind begeistert von dieser Stadt im Süden, die weiß, wie man es sich schön macht. Die trotz seiner Größe entspannt und gemütlich bleibt. Sobald wir auf unserem Weg deutsche Sätze hören (und das passiert wirklich oft), drehen wir uns um und zwinkern nicht wissend zurück. „Hey, Deutsche. Cool, die verstehen uns“. Wir denken uns eher: „Oar, nee“. Wir wollen die Stadt so natürlich und vielseitig kennenlernen, wie es eben geht. So gut es geht fernab von den großen Touristenattraktionen erleben. Wenn man jeden Morgen mit dem Blick auf die Sagrada Familia aufwacht, muss man sich eben die Kathedrale auch nicht mehr komplett ansehen und stundenlang Schlange stehen. Der Blick aus dem Fenster reicht. „Hach, Guten Morgen Sagrada!“. Barcelona, wir sind verliebt in deine kleinen Stadtteile El Raval, Gràcia, L’Eixample, Barceloneta, El Born und Barri Gòtic. In deine vielen Gassen, schönen Menschen, sommerlichen Mittelmeer-Temperaturen und Kochkünste. Wir sagen nicht „Bis bald“, sondern so wie wir es in Katalanien gelernt haben „fins ara“ – bis jetzt, Barcelona. Spätestens 2026 kommen wir wieder. Bis dahin lesen wir unseren Reiseführer von Daniel Brühl „Ein Tag in Barcelona“ zu Ende, und erfreuen uns an unseren mitgebrachten Espadrilles, Marmeladen, Wermutschnäpsen und Schmuckstücken.
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