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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

und dabei werden ständig wunder in briefen verschickt.

2 Kommentare

Rückblick #34.

Hutschen1

1. Warum betriebliche Weihnachtsfeiern immer so zeitig vor Weihnachten gefeiert werden, versteh ich zwar nicht, aber bei so einem schön gedeckten Tisch ist das dann auch ziemlich egal. „Was machen wir denn dieses Jahr?“ „Wir gehen in die Sauna“. Entsetzte Gesicher. „Echt? Und unser einziger Mann?“ „Der muss mit…“ An dieser Stelle können alle aufatmen. Wir haben die Sachen anbehalten. So richtig nach Weihnachten und schwitzen fühlt man sich zwar nicht, aber hauptsache es sitzen alle mal wieder zusammen und die Chefin gibt noch eine Runde aus. Glühwein, Vorspeise, Gänsebraten, Nachtisch, Wichtelgeschenke – mit vollem Bauch und vollen Armen fahren wir zurück in die Stadt. Die meri Sauna am Kulkwitzer See können wir sehr empfehlen. Den Rest testen wir beim nächsten Mal. „Ach, und sagen Sie mal… Das Kleid, das Sie tragen, kann man das bei Ihnen im Laden kaufen?“ „Nein, leider nicht. Das ist nicht von uns. Aber ich bin mir sicher, dass wenn Sie den Boden um meinen Stuhl wischen, ein anderes Kleid komplett mit dem Glitzer bekleben können“.
2. Um noch mehr Glitzer in Leipzig zu verteilen, wurde nach der Weihnachtsfeier der Ort gewechselt. Hallo Südvorstadt. Straßenschilder lesen. Hausnummern suchen. Wo bin ich denn? „Anne? Was stehst du denn hier?“ „Ich such noch den richtigen Hauseingang“. Es ist auf keinen Fall zu spät, wenn man erst 1:30uhr auf einer Geburtstagsfeier erscheint. Der Geburtstag war zwar eigentlich seit über einer Stunde offiziell vorbei, aber das ist kein Grund nicht nochmal die Lieblingscoktails zu mixen, betrunken aufeinander zu sitzen, Salzstangen mit Kräuterquark zu naschen und die ganze Zeit zu überlegen, ob man nicht doch noch ausgeht. Ist ja mittlerweile auch Feiertag. Da könnte man ja flei ma durchfeiern. Oder man diskutiert mit einem Glas voller Gin in der Hand, welches Modell den jetzt nun besser sei. „Also ich finde man sollte Kritik immer mit dem Feedback-Burger anbringen. Brot. Fleisch. Brot.“ „Nee, mit dem Feedback-Fisch kannste das alles viel besser erklären.“ „Oder aber am besten gleich: Fleisch. Fleisch. Fleisch.“ „Na so siehst du schon aus…“ „Ich versteh überhaupt nicht warum man Kritik verpacken muss…“ Das sind die besten Momente 3:00Uhr nachts. So, Anziehen. „Ich bin doch angezogen…“ „Du hast Hausschuhe an…“ „Oh…“ (Und dann heißt es wieder: „Du amüsierst dich gar köstlich über die alten Menschen mit den Leberleistungen von 20%“.). Nein, nein… aber während sich alle anziehen, lass ich mich zum Nachtbus bringen und verdiene mir bei Regen das Kapuzenknöppel-Diplom. Jetzt habe ich alles im Leben erreicht. So ein schöner Abend. 33 Jahr, blondes Haar. Auf dich, Eric.
3. Donnerstag ist der neue Dienstag. Zumindest in der naTo. „Sag ihr, sie soll die Mütze in geschlossenen Räumen absetzen“. “ Niemals. Hipster lassen ihre Mützen immer auf. Das ist Lifestyle“. Zum Abendbrot genießen wir Nudeln, die nach Kindheit schmecken, gebackenen Käse, Pinot Grigio und Bananenweizen. Manchmal kommt man an so einem Abend bei schwummrigen Kerzenlicht und ein paar Umdrehungen auf komische Ideen. „Zeig mal deine Hände…“ „Hmm… stimmt, da sind wirklich Falten“. Und dann fragen wieder andere: „Worüber redet ihr denn da die ganze Zeit?“
„Wir haben unsere Hände angesehen. Das kann auch mal ganz schön sein“.
4. Fragespiel: „Was machst du heute?“ „Es ist Donnerstag.“ „Ah, ok“. Donnerstags ist friday on my mind und die Frage sollte lauten: Wer legt auf. Immerhin zu Beginn noch ein glückliches Gesicht an der Tür „Bitte sag mir, dass du heute noch auflegst“. „Nee, leider nicht. Ich muss am Einlass stehen“. Vier mäßig begeisterte, junge Menschen auf Barstühlen vor einem Markenradler und Gin Tonic. Das waren wir. Bei zwei Liedern zwischen zehn Leuten getanzt, über Fußball und erste Dates geredet. „Ich sags euch… 1:00Uhr wird das hier voll“. Denn wie der Typ draußen schon sagte: Donnerstags – the place to be.
5. Zeit für ein bisschen Theater. Wir lösen endlich unsere Freikarten im Schauspiel Leipzig für „Lulu“ von Frank Wedekind ein. Gut, dass wir noch ungefähr 5 Minuten von der Stückeinführung mitbekommen haben, denn so viel Inhalt scheint das Stück auch letztendlich nur zu haben. Wir sehen auf der Großen Bühne ein Stück über die Verzweiflung der Liebe, Sehnsucht, Gier und Tod. Das klingt in den Worten beschrieben gut und sehenswert aber leider sind das Assoziationen, die einem während der 110 Minuten so nicht in den Sinn kommen. Viele Besucher verlassen frühzeitig die Aufführung, knallen mit den Türen und am Ende ruft jemand neben mir laut „PFUI!“ und „BUH!“. Was uns Nuran David Calis und Esther Holland-Merten vermitteln wollten, konnten wir nicht sehen. Die Schauspieler haben gut gespielt aber uns bleibt nur eine Vergewaltigung im Stroboskoplicht unterlegt von
„Die Antwoord – I fink u freeky“ im Kopf. Schnaps zum Verdauen hilft.
6. Beim Thailänder danebenbenehmen: Check. Was macht man mit drei jungen Männern? Richtig. Desserts essen und Limonen-Badewasser-Coktails trinken. „Eh, sorry, aber das geht gar nicht… Mango-Bananen-Kokosmilch-Pudding mit Erdnüssen. Ich krieg das echt nicht runter.“ „Sag das nicht so laut, die gucken schon alle“. „Und was hast du?“ „Klebreis-Kuchen.“ „Iiih. Das geht auch nicht“. „Du machst das echt gut. Kannst du bitte meinen Pudding mitessen?“ Jaja, wir gehen ja schon…
7. Kleiner Mädchenbesuch in der Küche. Mit Wärmflasche (Verzeihung, Wärmeule) am Rücken und Paloma Lemonade in der Hand. „Ich versteh das immer nicht. Das ist doch nicht so schwierig schöne Essensbilder zu machen, oder?“ Nein, ist es nicht. Wir dekorieren unseren Mittagstisch mit veganen Burgern (mit extra Käsescheiben), Festivallimonade, 100% Saftflaschen und Kräutertee. Beim nächsten Mal gibt es aber wieder Nudeln, ok?
8. Die längste Praline unter den Geburtstagskindern. Wir sind auf eine Mega-Sause im Zentrum der Stadt eingeladen. „Ich seh das schon wieder schief gehen bei uns… wir werden bestimmt wieder rausgeworfen“. Wir verteilen stattdessen den größten Lolli Leipzigs, bekleben uns mit Tattoos („Oooh guck mal… eine Giraffe!“ „Ooch! Ich bin ein Häschen!“), tanzen auf dem David Guetta-Floor, mischen Mate mit Gin, probieren alle Farben der Wodka-Shots durch und vertreiben ungebetene Gäste aus dem Haus gegenüber. „Du kommst mir bekannt vor.“ „Vielleicht willst du dich ja auch an mich erinnern.“ „Oder du hast einfach so ein Allerweltsgesicht“. Besser geht das gar nicht. Wir drücken dich, Ulf.
9. Lustige Nachricht auf Facebook gegen 16:00Uhr: Na, schon Einlassstopp? Kichern. Diesmal kommen wir garantiert nicht wieder zu spät zur CLOSER Party. Lange Gesichter auf 0:00Uhr. Eine Menschentraube umschlingt das Conne Island. Mist. Anstehen. Irgendwann wird es immer enger und wärmer. Moshpit-Profis neben mir: „Das ist zwar echt eng und total sinnlos. Aber ich feier das. Die wollen alle da rein. Du musst dich nur noch treiben lassen und immer drücken. Das ist wie früher“. Haben wir gemacht. Immer gedrückt. Und den Kopf auf Collegejacken abgelegt, weils einfach so schön weich war. Come Closer. Jubel. 1:30Uhr: Wir sind drin. Beste Belohnung. Schöne Menschen mit Mützen, fetten Ketten, roten Lippen und Turnbeuteln, die Ansage: WE WANNA SEE U ON YOUR BADDEST BEHAVIOUR, Booty shaken, bekannte Gesichter überall treffen, auf den Podesten tanzen und BeatsBeatsBeats. Nice! Party like a cowboy. Beim nächsten Mal aber: Flache Schuhe.
10. Das erste Weihnachtsgeschenk dieses Jahr sah so aus. An dieser Stelle müsste eigentlich ein Unboxing-Video stehen aber das müsst ihr euch jetzt denken. Eine Flasche Pfirsich-Sekt, eine Badekugel, Süßigkeiten, eine Duftkerze mit dem Flavour „Bratapfel“ und Kneipp Badeöl. Relaxing!
11. Da haben die Eltern gedacht, sie können am Wochenende ohne mich fein Mittagessen gehen. HA! Auf dem Teller steht, was es im Familien-Lieblingsrestaurant gab: Pasta. Tagliatelle mit Lachsstückchen in Sahnesoße.
12. Oh mein Gott unsere Strohhälme haben Bärte bekommen! Ein Hipsterstillleben zum Donnerstagabend mit Rum und Club-Mate. „Meinst du, man kann Mate mit Rum mischen?“ „Ach, klar. Man kann alles mit Mate mischen. Alles!“

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Kommentare

  1. Lady Rosali Lady Rosali sagt:

    Schmeckt leicht rauchig, stärker und süßer als Hipsterschorle mit Wodka. Muss man mal ausprobieren.

  2. Mikk Mikk sagt:

    Sehr schöner Post…aber wie ist nun Mate & Rum?