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Ein Wochenende in Leipzig.

Zum Freitag.
Die CONTEMPORARY APPAREL SHOW Herbst/Winter 2013 veranstaltet von der cottonBox Leipzig findet da statt, wo alte Kaufhäuser wieder zum Strahlen gebracht werden. Mitten in Lindenau auf der Demmering Straße erwartet das leuchtende Kaufhaus HELD seine modischen Gäste. Wer sitzen wollte, musste zeitig da sein. Aber die besten Plätze sind in den hinteren Reihen. Bekannte Gesichter begrüßen. Wir verschaffen uns einen Überblick. Noch viel mehr Leute als in den letzten Jahren. Unglaublich gut aussehende Leipziger. Heimliches Beobachten. Heimliches Suchen. Wer könnte es sein? Beinah hätte die Fashionshow nicht stattfinden können, aber gegen 22:30Uhr öffnet sich der Vorhang und die ersten Models betreten den weißen Laufsteg. Skandinavische Labels wie Knowledge Cotton Apparel, Rains, Denim Demon, Sandqvist oder Velour laufen neben deutschen und amerikanischen Marken zu elektronischen Takten. Die Models sind wunderschön, barfuß und von Kapuze bis zum Hosenbein perfekt für die kühle und nasse Jahreszeit gekleidet. Wir sind begeistert und outen uns als die größten Whuu-Girls des Abends – noch mehr Spaß macht es dann, wenn man in den Gesichtern der Lieblingsmodels ein Schmunzeln erkennt. „Kiiiiirstin! Wuuuuuh!“ Wir erfreuen uns an Mänteln, Cardigans, Mützen, runden Sonnenbrillen und einem abschließenden Finallauf. Der Mann der Stunde trägt eine Mütze und strahlt zufrieden zu seinem Publikum. Alle klatschen und sind sich einig: Das war eine sehr tolle Modenschau an einem Ort, der noch viel öfter genutzt werden sollte. Wir riskieren noch einen Blick hinter die Kulissen, sehen Models, die sich abschminken, die aktuelle Kollektion wieder gut verpackt, Sektflaschen und umarmen einen glücklichen Ladenbesitzer. Die After-Show-Party fällt aus – aber das macht nichts. Denn wir haben unsere Bänke, ein paar Flaschen Sekt, eine offene Bar und Geschichten über ein erstes Kennenlernen. „Und wie war das bei euch so? Wie habt ihr euch denn getroffen?“ „Ach, das war gar nicht so romantisch. Das kam alles erst später.“ Wir hören gespannt zu und finden: Das war ein schöner Abend.

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Zum Samstag.
Mädchenbesuch aus Berlin. Endlich mal wieder in Leipzig. Die Zeit kann man auch abseits der Designers’ Open gut verbringen. Kleine Füße im Hausflur und bepackt mit Taschen „Haha, ich war gerade ganz zufällig in der Gegend“. Große Freude. „Was möchtest du denn gern heute machen?“ „Ich wollte unbedingt zum Hafen“. „Zum Lindenauer?“ „Nein, nein zum Hafen.“ „Am See?“ „Hihi, nein. Das ist ein ganz niedlicher Laden in Plagwitz, der heißt „Hafen“.“ Schönes Herbstwetter. „Ganz schön warm heute oder?“ „Das hast du jetzt schon fünfmal gesagt“. Wir radeln mit dem pinken Flitzer und dem Hollandrad durch Schleußig und Plagwitz. Endlich mal wieder in der alten Hood. Im Hafen Schallplatten, Stoffbeutel, Stempel und Briefpapiere durchstöbern. Die ersten Weihnachtsgeschenke kaufen. Hot Dog essen verschieben. „Plagwitz wacht wohl erst nach 14Uhr auf“. Dann lieber auf der Sachsenbrücke abhipstern, Briegel und Quarktaschen von LUKAS Bäcker naschen, Geschichten aus der Großstadt erzählen und die Sonne genießen. „Das fühlt sich so an wie früher. Als würde ich immer noch hier wohnen und wir gehen jetzt gleich zu dir und backen Zimtschnecken“. Aber viel besser: Wir backen vegane Franzbrötchen. Das Ergebnis kann an dieser Stelle leider nicht gezeigt werden, weil das Experiment deutlich schief ging. Geschmacklich sehr gut, aber irgendwas fehlt… – dabei haben wir doch extra noch beim Nachbarn nach der Hauptzutat Zimt gefragt. In der unteren Etage klang das dann wohl so: „Ei, weeste was! Wir wollten grad so was wie Zimtschnecken backen und ham och alles eingekooft. Und weeste was mor vergessen ham? ’n Zimt! Verrückt, hä? Ja, also hast du noch Zimt da?“ Hat der Nachbar natürlich. „Du hättest dir vielleicht doch lieber deine Franzbrötchen bei Wendl kaufen sollen“. Wir trösten uns mit Bundesliga. Im Dönerladen Schalke gegen Dortmund sehen. Die Jungs starren auf den kleinen Bildschirm irgendwo rechts oben in der Ecke. „Schön… schön… AH! Sehr schön. Der Meyer ich sags doch immer! Der ist sofort da“. 

1-IMG_23801-IMG_23861-IMG_23981-IMG_24081-IMG_24111-IMG_2420Abendplanung. Treffpunkt Kurt-Eisner-Straße und dann cornern. Die Gang wird größer. Zuwachs aus Chemnitz. Immer wieder schwierig und auch lustig: Alle zusammenzuhalten. „Also ihr geht jetzt? Na, ich muss noch duschen.“ „Was hast du denn in den fünf Stunden gemacht?“ „FIFA gezockt.“ „Ich würde dann mit dem Rad fahren.“ „Nicht lieber Taxi?“ „Ich zeig dir gleich mal noch den besten Falafel Laden hier. Den feier ich total.“ Falafel. Südplatz. Cornern. Calippo. Bier. Immer noch 18°C. „Wo sind denn jetzt schon wieder alle?“ „Die kommen schon“. Designers’ Open Night „I WILL CHANGE THE TIME“ im Alten (und wunderschönen) Stadtbad. Alle da. „Das wird die Nacht unseres Lebens. Wuuuuh!“ Weiße Zelte. Lasershow. Hohe Stiefel. Kurze Röcke. Stirnrunzeln. „Da hilft alles nichts. Da hilft nur Schnaps“. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Die Party erinnert auf den ersten Blick an Ibiza Großraumdiskotheken. Aber Ibiza ist weit weg. Wir erfreuen uns an bekannten Leipziger Gesichtern vor und hinter der Bar. Musikalische Highlights: When Saints Go Machine, DENA, Booty shaken zu den Sick Girls – und natürlich die LieblingsDJs Preller und Krani. Am besten: Selbstgemachte Gisela von der Bar. „Also ich drück euch jetzt einfach ein bisschen Limette in den Wodka oder?“ Das schmeckt zwar nicht – aber danke. Die Gruppe teilt sich. „Wir finden es echt scheiße und fahren jetzt noch in die Ilse“. Wir stellen die Uhren um und nutzen die gewonnene Zeit. Manche fahren Taxi, verirren sich auf die Eisenbahnstraße, andere tanzen am Connewitzer Kreuz oder stehen an Haustüren. Ist ja erst 3.00Uhr.

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Zum Sonntag.
Ausschlafen. Eine Stunde länger. Den Besuch traditionell wie früher zum Sonntag mit einem Essen im Deli verabschieden. „So, einmal den SixFeetUnder und zwei Burger.“ Aber Achtung – nicht die falsche Tüte entgegennehmen, sonst gibt es Ärger. „Und wie ist das Sandwich?“ „Ich finds ganz gut, aber es schmeckt total nach Fleischsalat“. „Also feierst du es?“ „Kann man so sagen“. Verabschieden. Tschüss, kleine Rulia. Den restlichen Sonntag im Park Fahrrad fahren, im Café Maître flanieren und Kaffee trinken. Die wirklich letzten Sonnenstrahlen sehen bis sich der Himmel verdunkelt. Tschüss Spätherbst, hallo Winterzeit.

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Kommentare

  1. Mikk Mikk sagt:

    Ein tolles Wochenende!!