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the answer is always „yes“.

Oh, Winter, du hast uns alle ganz schön im Griff, denke ich mir als nach einer Weile vor dem Zugfenster nichts weiter außer weißer Landschaft zu erkennen ist. Weiß oben. Weiß unten. Dazwischen ist irgendwo der Horizont. Bei einer Stunde Zugfahrt bleibt gerade mal so viel Zeit, um in die Hörbücher von Max Goldt, Benjamin von Stuckrad-Barre und das neue Album von Hamilton Leithauser reinzuhören. „Nächster Halt: Leipzig Hauptbahnhof“. Den Rest kennt man. Es ist Sonntag und bis zum Wochenanfang bleibt noch jede Menge Zeit. Das Fahrrad darf Zuhause bleiben. Kapuze über den Kopf, Handschuhe an und die Winterschuhe schnüren (Sogar ohne kalte Füße!). Bis an den See ist es jetzt zu weit. Im Clara-Zetkin-Park waren wir schon das letzte Mal. „Gibt es denn keine anderen schönen Parkanlagen, wo wir nicht so oft sind?“ Mit der Erinnerung an die Bibliothekszeiten, kommt die Lösung. „Na klar, der Friedenspark“. Dort sieht es im Winter wirklich schön aus. Es wird gerodelt, Schneemänner mit Möhren gebaut, spaziert und durchgeatmet. Just breathe! So fühlt sich der Winter doch wirklich schön an. „Moment mal, was ist denn jetzt los?“ – es fällt schwer noch die Augen offen zu halten. Zwischen der Deutschen Nationalbibliothek und der Südvorstadt geraten wir wohl irgendwie in einen Schneesturm. Aber wir halten durch. Mit der Vorstellung im Kopf: „15 Uhr ist doch eine gute Zeit zum Kaffee trinken“. Das wussten schließlich unsere Großeltern auch schon. Schal abklopfen, die nassen Haare aus dem Gesicht streichen und mit roten Wangen die Tür zum Café „Mein lieben Frollein“ aufdrücken. Herrlich warm!

winter_leipzig

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„Was hast du bestellt?“ „Schau mal auf die Uhr. Dann weißt du, wofür es Zeit ist“. Vom Kaffee am Tresen, vorgekämpft zum gemütlichen Sofa. All we want is cheesecake. So langsam wird es wieder warm. Still beobachten wir die Schneeflocken. „Gehen wir ins Kino heute Abend?“ Zuerst müssen wir aber den ganzen Weg wieder durch die Südvorstadt zurücklaufen bis nach Hause. Oder wir schummeln ein bisschen.

Aber die Entscheidung zum Sonntagabend ins Kino zu gehen, sich trotz Glatteis und Schnee nochmal auf das Fahrrad zu setzen und im Passage Kino für die fünfte Reihe Karten zu kaufen, war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Alle erzählen, spätestens seit den Golden Globs davon. Es ist Zeit für eine große Portion LA LA LOVE.

City of stars, there’s so much that I can’t see. Who knows? Trotz hochkarätiger Filmbesetzung mit Ryan Gosling und Emma Stone erwartet uns mit „LA LA LAND“ ein Hollywood-Film, der so ganz anders ist, als was wir ihn schon so oft gesehen haben. Wir sind mitten in einem Musical, in dem mit wehenden Kleidern getanzt, herzzerreißend gesungen und fantasiert wird. Es verschlägt uns nach Los Angeles, wo wir der Barista Mia, die eigentlich viel lieber Schauspielerin wäre und dem Jazz-Pianisten Sebastian begegnen. Einmal im Casting überzeugen und für eine Filmrolle genommen werden. Ein eigener Jazz-Club. Beide hören nicht auf an ihre Träume zu glauben… auch, wenn sie niemand sonst sieht. Sie glauben an ihre Kunst und sie glauben aneinander, dass sie es schaffen werden. „the answer is always yes.“ Der Film von Damien Chazelles passt perfekt zu grauen Januartagen. Er bringt einen fast zwei Stunden lang durchgängig zum Schmunzeln, zum Wohlfühlen und Mitlachen. Frühling. Sommer. Herbst und Winter. Ein Jahr lang wird farbenfroh durchgetanzt, geliebt und Geschichte geschrieben. Man will aufspringen, mittanzen, mitsingen, nie wieder zweifeln, mutig sein und sich in „LA LA LAND“ verlieren. Alles erinnert an ein modernes Märchen. Märchen gehen doch immer gut aus oder? Wie ist das mit Mia und Sebastian? Haben die beiden Träumer am Ende wirklich ihre Ziele erreicht? Sind sie glücklich, wenn sie auf die letzten fünf Jahre zurückblicken oder hätte es doch ganz anders sein sollen? Oder mussten ihre Träume der Realität weichen? Was zählt am Ende wirklich? You’ll see. P.S.: Wer kann, sollte sich LA LA LAND in Originalsprache anhören. Ryan Gosling richtig singen zu hören, ist schon ziemlich fantastisch!

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