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Rückblick #77.

rosali

1. Die Woche beginnt mit grünen Stunden in der Südvorstadt. In der naTo gibt es immer noch kein Abendbrot und wir wissen wieder nicht wo wir hinsollen. Die Preise und gefüllten Teller haben uns schon beim ersten Mal überzeugt und so zieht es uns wieder in die Gaststätte Kollektiv. Der Rasen blüht hier in plastikgrün und das Essen wird farblich passend serviert. Diesmal: Würzfleisch mit Salat und auf der anderen Seite Blumenkohlpfanne. Dazu noch zwei Himbeerlimonaden. Die DDR schmeckt hier immerhin ziemlich gut.
2. Montagabende enden mit verzweifelten Versuchen bei Konsum Klopapier und Schokoladenpudding zu kaufen. „Wir müssen uns jetzt leider verabschieden. Ich muss dringend vor 22 Uhr nochmal zu REWE. Sonst kauft den Scheiß ja keiner“. Zur Belohnung gibt es Landliebe Schokopudding und eine neue Folge Circus Halligalli im Bett.
3. Was hab ich mich die letzten Wochen auf diesen Abend gefreut. Endlich sind die Beatsteaks zur „Club Magnet“-Tour in der Stadt. Das Wetter ist perfekt, die Luft auf dem Reifen stimmt auch wieder – da können wir auch an dem schönen Sommerabend zum Conne Island radeln. „Das ist ja gar nicht weit“. „Na, was hast du denn gedacht?“ Poster aufhängen. Flyer verteilen. Kichern. Hektisch am Arm ziehen. „Eh, eh, eh. Schau mal… da ist Arnim. Oh man“. „Na, geh doch hin und frag nach einem Foto“. „Nein, das ist doof…aber er ist einfach so…“ Mist! Aber kein Problem. Nach diesem Moment sehen wir ihn noch ganze 90 Minuten auf der Bühne. Das heißeste Konzert des Jahres. 8000 Grad im Conne Island und die Beatsteaks mit so viel Lautstärke, Energie und wunderbaren Liedern. Der Abend ist zu schön, um ihn gleich enden zu lassen. Außerdem lohnt sich ein Mitternachtsbier im Conne Island-Garten bei Lichterketten und tanzbarer Musik von Donis & Preller immer.
4. Auf dem MDR Turm in luftigen Höhen Stadtführer gespielt. „Har, hier sehn se das „Blaue Wunder“.“ „Was?“ „Nu, und dort drieben sind auch schon die ersten Ausläufer vom Erzgebirge. Wenn mich nicht alles täuscht, fängt dort auch schon Zwiggau an“. „Bitte?“ „Man, war doch nur ein Spaß. Das ist der Hauptbahhof“. „Ja, das seh ich auch“. Hihi.
5. Herbstzeit ist Apfelzeit. Bevor die Äpfel aus Omas Garten schlecht werden, können sie auch gut in Teig eingebacken werden. Apfeleierkuchen mit Zimt und Zucker. Süß und sauer. Schmeckt hervorragend.
6. Ein bosshafter Abend. Unter 40cm Bizeps kommst du nicht auf das Kollegah-Konzert. Wir hatten Glück. Fast bosshafte 44cm. Mein erstes richtiges HipHop-Konzert. So abgesehen von Casper und Fettes Brot. Ehm. Aufregend. Gefühlt mit nur zwei anderen Mädchen im gesamten Haus Auensee. Bester Moment: Kollegah mit Gewehr auf der Bühne, knallt alle ab, im Hintergrund steht in Großbuchstaben „Boss“, Flammen, sein Diener putzt die Bühne und er fragt: „Eh, Leipzig. Ich hab gehört hier wird gerade Abi geschrieben. Wer von euch hat Abi?“ Zwei Arme gehen nach oben. „Ok, und wer von euch kennt mein neues Album „King“?“ Alle Arme oben. Keiner sieht die Bühne mehr. Denn irgendwie sehen alle so aus, als könnten sie Kollegah sein. Nach 90 Minuten bin ich dann auch transformiert. AHU!
7. Das Gute, wenn man Zuhause arbeiten kann: Kaffeepausen, wann man will. Das Schlechte, wenn man Zuhause arbeiten kann: Kaffeepausen, wann man will. Das möchte man dann doch ziemlich häufig. Hach. Aber die Sonne scheint doch so schön.
8. Zielgerade. Die letzte Woche vor Abgabe der Thesis läuft. Panik? Ja.
Durchhaltevermögen? Ja. Ziel vor Augen? Absolut. Motivation? Geht so.
9. Dinge, die man gern zum Samstagvormittag macht: Liebe Menschen begrüßen, zwischen Kleiderstangen stöbern und Sekt trinken. In der Leipziger Innenstadt eröffnete feierlich der Konzeptstore MÅAT Leipzig mit tollen Labels wie Lala Berlin, Wood Wood, Nanushka, RIKA, Cheap Monday oder Baum & Pferdgarten. Wir waren zur Eröffnungsfeier da, haben uns in wunderschöne Kleider verliebt, mit dem MÅAT Team geschnattert und geschwärmt. Es lohnt sich vorbeizuschauen. Ebenso bei Instagram.
10. Noch eine tolle Überraschung zum Samstag: Die Schmunzelfamilie stromert durch das Leipziger Umland und verabredet sich gern auf einen Kaffee. Der spontante Tagesausflug endet auf dem MDR Turm. „Wenn ich gewusst hätte, dass wir in die Stadt gehen, hätte ich mir andere Schuhe angezogen. Ich dachte wir gehen in den Wald“. Nicht ganz. Dafür gehen wir Kaffeetrinken und tauschen uns über Kultur, Literatur und Musik aus. Eine Art kultureller Kaffeetisch. Sehr schön! Kommt bald wieder.
11. Randale zum Sonntag. Runter vom Sofa, rein in die Jogginghose und ab zur Moritzbastei. Klingelnde Handys. Aufgeregte Stimmen. „Ich bin gerade erst aufgestanden“. Macht nichts. Die Bändchen für die In Schwarz-Konvoi-Tour bekommst du auch so. Zu zweit durch den verregneten Sonntagnachmittag fahren, im Park unterstellen und überlegen: „Entweder wir fahren weiter oder kommen zu spät“. Shit. Die Flyer verteilen sich nicht von alleine. Ab aufs Rad und weiter durch den Regen. Die Regenjacke mit den kleinen Schirmen hält leider nicht das, was sie verspricht. Das Konzert beginnt, wir sind klitschnass aber immerhin hat es jetzt aufgehört. Wir stehen in Schlammpfützen mit den Turnschuhen, die Hose ist drei Töne dunkler, die Kapuze rutscht vom Kopf – jetzt eigentlich auch egal. Trotz allem: Richtig gut. Kraftklub auf den schwarzen LKWs, Beat kocht Tee und alle singen die Texte zum neuen Album mit. Wir fahren nach Hause und singen immer noch laut: „Iiiich komm aus Karl-Marx-Stadt…“.
12. Nach drei Stunden im Regen stehen und fahren, freuen wir uns nach diesem Abend nur auf eins: Die Badewanne. Feierabend mit Paloma. Auf dem Badezusatz steht: „Alles wird gut“. Ich glaube dir. Schön, wenn eine Woche so endet.

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