Gerade eben war man noch mit den Gedanken und dem Übergepäck im Urlaub, dann steht man plötzlich wieder Zuhause vor der eigenen Tür. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn der Alltag nach neun Tagen wieder von vorn beginnt. Zum Urlaubsausklang wird aber erst nochmal schön zusammen gekocht und von den letzten Tagen berichtet. Mit italienischen Nudeln, Kräutern vom Markt, einer Flasche Sekt und nochmal gemeinsamem Einschlafen ist ja eigentlich alles wie immer. Was man in den ersten Tagen nach seinem Urlaub zuerst macht: Post sichten. Mit dabei ein Gruß von der Buchmesse und dem aufbau Verlag. Auf dem Bett wartet das hübsch illustrierte Buch „Blutorangen“ von Verena Boos, das mich schon beim ersten Anblick an das „Orangenmädchen“ von Jostein Gaarder erinnert. (Vielen Dank! Ab jetzt wird gelesen.) Auch wichtig: Urlaubsmitbringsel begutachten. Viele sind es nicht. („Denk an unser Budget!“) Aber dafür mit Erinnerungen. Was ich mir auf unserer Reise gegönnt habe: Italienische Lederschuhe aus Palermo im Diskokugel-Style. („Die sind zwar ganz schön drüber, aber auch irgendwie richtig geil“.) Immerhin trägt man das so in Süditalien. Vielleicht auch bald in Reudnitz.
Genug gearbeitet nach vier Tagen. Ostern wartet. „Ich muss noch Weihnachtsgeschenke kaufen. Äh, ich meine…“. Schon wieder Koffer packen und mit dem Zug nach Hause fahren. Auch, wenn dieses Jahr Ostern vielleicht eher ruhiger ausfällt, weil alle krank auf dem Sofa liegen, ist es schön für diese Weile wieder Zuhause zu sein. Lesen. Kochen. Zusammen in der Sonne sitzen. Gemeinsam mit der Schmunzelfamilie Urlaubsfotos ansehen. Lang frühstücken und um den Schlossteich spazieren. Für ein paar Stunden scheint sogar die Sonne und der Boden bleibt nicht mehr schneeweiß. Verrücktes Ostern! Noch so eine schöne Sache an den Feiertagen: Ostereier verstecken, den Osterhasen gleich doppelt finden, Eierlikör im Kuchen, Lieblings-Gäste am gedeckten Kaffeetisch („Du kommst jetzt einfach mit nach Chemnitz“.) und alte Freunde wiedertreffen. „He, lange nicht gesehen…“ Wird Zeit, dass wir im Atomino vorbeischauen. Dabei muss man nur aufpassen, dass man jetzt nicht zum Naturkundemuseum abbiegt. Neue Bar. Neue Theken. Neue Tanzfläche. Neue Gesichter. Aber sonst ist alles beim Alten. „Ich komm mir nur selbst irgendwie alt vor…“. Aber dank KING KONG KICKS und Christian Vorbau fühlen wir uns wieder wie 2007. „Steht ihr für die Toilette an?“ „Nee, wir machen nur Bilder. Hier drinnen kann man besser reden“. (Und es ist nicht ganz so warm.) 4Uhr nachts: Genug getanzt. Jacken holen. Fahrgemeinschaften gründen und mit Feuerwerk verabschiedet werden. Nicht schlecht, Heckert-Gebiet. Bis ganz sehr bald!
Dinge, die auf jeden Fall zu Ostern gehören: Familienausflüge ins Chemnitzer Umland. Mit kleinen niedlichen Gaststätten, Spaziergängen bei Sturm und Schnee („Weißte noch, als wir damals die Ostereier im Schnee gesucht haben?“), der Entscheidung, dann lieber bei Oma Kaffee trinken zu gehen („So einen schönen Eisbecher hättet ihr im Café nicht gekriegt!“) und Lachsnudeln in kleinen Fischschalen. Am Bahnhof noch einmal winken: Tschüss Chemnitz! Hallo Leipzig.
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