Rückblick #66.
1. Wer hält es länger aus nicht zu blinzeln? Du oder ich? Hund gegen Petersilie. Unser kleiner und neuer Mitbewohner, den wir alle schon ins Herz geschlossen haben. Er wischt, saugt, isst so ziemlich alles und bleibt sogar zum Essen da. Ziemlich cool.
2. Worauf man sich nach einem langen Tag auf Arbeit in Berlin freut? Genau darauf. Auf den großen Holztisch, einen Schnaps zur Ankunft („Ihr habt doch schon wieder Schnaps getrunken. Das seh ich doch an den Gläsern“.), Katzenpfoten, Burger („Heute gönnen wir uns richtig was“.), Gin Tonic und einen WM-Live-Stream, der entweder hinterher hängt oder die Szenen dreifach wiederholt („Hä? War das jetzt noch ein Tor?“). Wir rufen laut „Benzema!“ und stoßen an auf das Ende der Prüfungen und des Arbeitstages, die letzten schönen Wochenenden und die neuen Eis-Becher von Tchibo. Eingemummelt im Bett wird dann noch die Nationalelf aufgeteilt. „Also du bekommst: Lahm, Schweini, Klose und ehm Müller“. „Oh, toll, Anni! Hast du noch irgendwen für mich?“ „Klar, Mertesacker geb ich dir noch ab. Ich behalte dann Özil, Hummels, Khedira, Götze, Poldi und natürlich den Manuel. So und jetzt träum schön von Philipp Lahm“. „Na, horch mal!“.
3. Lang haben wir auf dich gewartet, liebes „Arcade Fire hearts Haiti“-Foto. Umso größer war die Freude als du endlich in meinem E-Mail-Fach lagst. Mit allen Mädchen von diesem Abend gemeinsam auf einem Foto vor der Glitzerwand. (Hätten die netten Herren uns nicht darauf hingewiesen, dass wir noch Bier und Baguettes in der Hand haben, wären die jetzt auch zu sehen.) Das war eine schöne Erinnerung an den Dienstag in Dresden.
4. Schönes Italien! Oder Leipzig. Was soll man schon machen, wenn man in der neuen Wohnung noch keine Küche hat? Richtig: Essen gehen. Da kommen wir doch gern mit. Zum ersten Mal testen wir Alfredos Hinterhof im Grünen. Bestellen Ginger Ale, Cola und dazu Spaghetti Bolognese. „Und die Nudeln sind richtig selbstgemacht… Das sieht man“. Und vor allem: Schmeckt man es! Herrlich.
5. Bestes Food-Foto der Woche. Oma steht in der Küche und schmiert ein Mettbrötchen nach dem anderen. Opa würde ja gern naschen, aber das darf er nicht. Da wird ihm mit der Gabel auf die Finger geklopft. „Das sieht ja aus wie in der Produktion bei dir. VEB Mettbrötchen“. Läuft.
6. Wofür benötigt man gefühlt 800 Mettbrötchen, Roster, volle Kästen Bier, Wein und zwei Sektgläser? Richtig, für ein Richtfest. Das neue Haus der Familie H. steht in Rabenstein. Der Rohbau ist fertig. Grund genug, um endlich die neuen Nachbarn, Großeltern und Bauarbeiter einzuladen, gemeinsam auf das Haus zu trinken und bis nach ganz oben auf das Gerüst zu klettern. Gläser an die Wand werfen, Gurkenwasser verschütten und bis zu den letzten Sonnenstrahlen im offenen Wohnzimmer sitzen – das geht alles.
7. Wir testen uns weiter auf der Karli durch. Diesmal wieder zum traditionellen Dienstagsabendbrot, das diesmal am Montag stattfindet: Acapulco. Quesadilla und Radler passen sehr gut zusammen. Hier sind alle supergut drauf und warten nur auf das WM-Deutschlandspiel. „Also, wenn das Spiel dann losgeht, könnt ihr unseren Platz haben“. Große Jungsaugen: „Aber… das… Spiel“. Wir gehen brummelig nach Hause: „Hmm. Blödes Frühaufstehen morgen“.
8. Dinge, die man ewig nicht mehr gemacht hat: Rommé gespielt. Und dann auch noch mit neuen Regeln. „Erst mit 40 Punkten kommst du raus. Das ist so viel schwieriger“. Während jeder fleißig Karten auf den Händen sammelt, veranstalten die Elektrokonsumenten ihr kleines Kiezfest im Kantpark. Abendsonne, Elektro-Musik, Club-Mate, Soja-Steaks für Zuhause, am Ende einen Joker gezogen und trotzdem verloren.
9. Am WM-Freitagabend bewegen wir uns zwischen Feinkost Public Viewing, Döner von Olive Tree, Südplatz-Bier und wieder Feinkost. „Ihr habt ja heute Abend auch einen kleinen Ausgeh-Radius“. Was willste machen. Wir schauen Frankreich gegen Deutschland (und schreiben in Chatverläufe „Benzema!“), bestellen Dürüm und Falafelteller, nehmen uns noch ein Bier vom Südplatz-Späti mit und laufen wieder zum Brasilien-Kolumbien-Spiel. Liegt doch alles auf dem Weg.
10. Feinkost-Public Viewing fetzt. Vor allem dann, wenn es noch viel zu hell ist. Stille. Erst als der Kommentator das Wort „Tor“ erwähnt, geht ein Raunen durch die Menge. AHU! Tor für Deutschland. „Sorry, wir haben hier nichts gesehen“. Halbzeitpause. „Mädels, worüber redet ihr denn schon wieder? Hat es wenigstens mit Fußball zu tun? Wenigstens, dass die Spieler niedlich sind?“ „Nee, nicht mal das… das willst du gar nicht wissen“.
11. Einmal Sonne im Glas, bitte. Wer früh genug da ist, erwischt auch im Café Grundmann den letzten freien Tisch in der Sonne. Was darfs denn sein? „Ach, heute nehm ich mal etwas ganz anderes… ehm, das Leipziger Frühstück, bitte. Und dazu einen Orangensaft“. „Mal was ganz neues, mh?“ Und wie immer müssen wir am Tisch anbauen, damit die ganze Familie Fürtel Platz hat. Schön, so ein Frühstück direkt vor der Haustür. Bis bald, wieder.
12. 32°C zum Sonntag und Flohmarkt? Kein Problem für uns. Wir wandern mit unserem Tisch einfach mit dem Schatten mit. Zur Abkühlen gibt es Limonade, fantastische Ice Pops von Marshalls Mum und entspannte Blumenkranz-Bastelaktionen. Der „Fashion Sunday“ mit euch allen hat unglaublich viel Spaß gemacht. Teil 2 ist in Planung. Bis bald, Mädchen. Ach, und Norbert.
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