Hallo März, endlich bist du da. Wie versprochen, machst du mit deinen kleinen Sonnenstrahlen Lust zum Rausgehen und Fahrrad fahren. Da liegt zwar noch Schnee auf den Wegen zum See aber das stört mich nicht, denn die Aussicht am Steg wird dadurch nur noch schöner. Mit viel frischer Luft und den Gedanken an Waffeln kann man doch die neue Woche beginnen. Ein frisch gebundener Blumenstrauß mit Tulpen und Ranunkeln und eine selbstgeschriebe Karte lassen so manch kleines Tränchen zum Abschied über die Wangen kullern. So verabschiedet man doch am besten seine Arbeitskollegen. Sad monday! Umso schöner wird dann ein Wiedersehen am großen Tisch bei Alfredo. Italienischer Mädchenabend mit Pizzabrot („Gibts das überhaupt? Das steht doch gar nicht in der Karte“. Tipp: Einfach mal bestellen und sehen, was passiert. Mrjam!) und Nudeln. Team Weißweinschorle und Team Radler wissen am Ende gar nicht so richtig, wohin mit den großen Tellern. „Noch ein Dessert?“ „Puh, dann platz ich…“.
Aber nicht nur die gedeckten Tische sehen diese Woche gut aus, sondern auch mein Date zum Nachmittag. Der Verlag der „Code Girls“ hat gefragt, ob ich nicht Lust hätte über das neue Werk „We love Code“ zu schreiben – hab ich! Nicht nur das, denn ich will die Mädchen natürlich auch kennenlernen. Wie das in Leipzig so ist: Siehe da – man kennt sich eben schon. Natalie von „Mitteendezwanzig“ ist jetzt kein neues Gesicht für mich, Juli hingegen schon. Um sich gleich mal miteinander aufzuwärmen, müssen die Girls vor der knallroten Wand der Schaubühne Lindenfels stehen und für mich posieren. „Vergesst, was ihr bei ‚Germanys Next Topmodel‘ gesehen habt, wir wollen hier die richtigen Posen sehen“. Bei Limonade und Kuchen verraten die Autorinnen dann, wie es eigentlich zum Buch kam. „Wenn wir jemand erzählt hätte, dass ich mal ein Buch schreibe, hätte ich ihm niemals geglaubt…“. Jetzt ist es soweit. Am 9. März erschien das neonlachsfarbene Werk. Für internetaffine Mädchen. Für die, die wissen wollen, was es mit Datenschutz, Code-Sprachen, WordPress und dem ganzen riesigen Internetkosmos auf sich hat.
Dinge, die mir in dieser Woche auch ziemlich gut gefallen haben: Dass Bestellungen von ASOS ziemlich schnell ankommen. Endlich ist das „I’M A BELIEBER“-Shirt da. Wer hätte gedacht, dass wir nach 2015 alle wieder Belieber sind. Ja, alle. Der Rest weiß es nur noch nicht. Außerdem gut: Wer gerade mal wieder zufällig auf der Jahnallee stromert, sollte sich unbedingt eine türkische Pide von TAMERS mit nach Hause nehmen. Köstlich!
Was man immer mal wieder machen sollte: Mädchenwochenende. Aber mit allen. Die ganze Mädchengäng von früher. Sozusagen als WienHalleChemnitzLeipzigWürzburgMünchen-Gipfeltreffen, direkt in der Heimat. Auch, wenn das mit den Getränken und dem Abendbrot im „Café Moskau“ nicht ganz so geklappt hat („Entschuldigung, wann kommt unser Essen? Ich hab echt Hunger!“), gibt es immer eine Menge zu erzählen. Sechs Sitzplätze, sechs Geschichten aus den letzten Monaten. „Starren uns eigentlich alle an?“ „Nee, keine Angst. Hinter uns ist der Fernseher und Bundesliga“. Nach Burgern, Soljanka, Ramazzotti und Cocktails direkt weiter auf die Tanzfläche. „Gibts heute Abend eigentlich noch eine andere Veranstaltung?“ „Ich bitte dich. Wir sind in Chemnitz“. „Reich für immer“ it is! Der Moment, wenn man in seinem Heimatclub an der Bar steht, sich umsieht und plötzlich unglaublich alt fühlt. „Dürfen die Jungs denn dort schon Alkohol trinken?“ „Sieht irgendwie nicht so aus“. So richtig können wir uns aber an dem Abend nicht zwischen Bar, Treppe, Rihanna und irgendwie draußen entscheiden. Zeit für den Nachtbus, denn für den nächsten Morgen sind wir mit unseren Eltern zum Frühstück verabredet. Guten Morgen, liebe Schmunzelfamilie. Die Rabensteiner lassen es sich zum Sonntag mit einem „Vital-Frühstück“ gut gehen. Denn bald kommt die Zeit, dass man sich verabschieden muss… in wenigen Tagen hat das kleine Schmunzelmächen Geburtstag und packt gleichzeitig ihre Koffer für die nächsten sechs Monate. Da heißt es dann nach Wein mit den Großeltern, Papageienkuchen, Kartoffelsuppe, Sonne im schönen Rabensteiner Garten, Baby- und Katzenschaukeln: TSCHÜSS Deutschland und bis zum Herbst. Aber Vietnam soll ja eben auch ganz schön sein.
Tocotronic für immer, Ellusch!
Jenseits des Kanals
War der weite blaue Himmel
Ein verworrenes Geräusch
Wie eine Fahrradklingel
Tönte aus der Ferne in die schwüle Luft hinein
Ich stand allein in meinem Garten
Alles schien erstarrt in einem Warten
Auf die letzten Sommertage dieses Jahres
Und mir war es
Alles andere als fremd
<3
Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage.