Der Jahrhundertsommer ist zurück, höre ich von allen Seiten sagen. Rekordtemperaturen im Juni. Heißer Wind aus Nordafrika. Aber, wenn man sich ganz langsam bewegt und abends für eine Abkühlung am See sorgt, ist es eigentlich ganz schön. Blumen gießen nicht vergessen! Damit das kleine Geburtstagssträußchen an diesem Montag schnell ins Wasser kommt, trete ich ausnahmsweise mal etwas schneller in die Pedale. Ein strahlendes Lächeln empfängt mich zum Frühstück im Café Maître. Schließlich ist ja heute auch Geburtstag. Manchmal helfen auch schon 50 Minuten Zugfahrt, um einfach mal dem Alltag zu entkommen und sich endlich wiederzusehen. Ein Wiedersehen mit der „Beletage“ von Leipzig (Wir müssen schmunzeln) gibt es auf der Party des kreuzers anlässlich des neuen Gastro Guides für die Stadt. Einmal im Jahr sammelt die Redaktion von „Leipzig Tag & Nacht“ Neueröffnungen, Trends und Perspektiven der gastronomischen Szene. Manchmal darf man auch ein kleiner 500 Zeichen-Teil davon sein und seinen persönlichen Tipp abgeben. Das vietnamesisch japanische „Là Ché“ in Gohlis ist es in diesem Jahr geworden. Die japanischen Udonnudeln mit Yakitori Hähnchenspießen und Teriyakisauce sollte man wirklich probieren!
Die Nacht war wieder viel zu kurz aber die kalte Erfrischung am Morgen im „7 shots coffee“ macht so langsam munter. Kein Wunder, denn Simona präsentiert uns schon nach kürzester Zeit zwei weitere fruchtige Kaffeesorten, die ihrer Meinung nach perfekt zum Eiskaffee passen. Wir trinken fleißig und nicken. Nach getaner Arbeit bleibt uns fast nichts anderes übrig als den Nachmittag draußen am See zu verbringen. Erkennungszeichung: Bräunungsöl und Klatschmagazine. „Ernsthaft, sowas kaufst du dir?“, heißt es und ich muss grinsen. Ein paar geschriebene Nachrichten später stellen wir mal wieder fest, dass die Orte unserer Decken gar nicht so weit auseinander liegen. Schnick Schnack Schnuck, wer jetzt umziehen muss. Wir tümpeln im flachen Wasser, beobachten, was um uns herum passiert und genießen die frische Luft. „Schön oder?“. Mehr muss man gar nicht sagen. Das machen wir am Wochenende gleich nochmal. Der Vorteil, wenn man allerdings zu zweit am See ist: Man wird noch vor dem Sonnenbrand geweckt. Autsch!
Zu den spanischen Temperaturen passen am Abend auch nur spanische Tapas. Wir testen die kleinen, feinen Häppchen im „La Cantina“ auf der Karl-Heine-Straße, während um uns herum noch immer die Luft steht. Wasser mit Eiswürfeln, der Hauswein, Olivenöl mit Brot und kleine Schälchen gefüllt mit Käse, Gemüse, Chorizo und Kartoffeln lassen unser Herz höher schlagen. Einmal alles, bitte. Von dort aus geht es weiter zum S-Bahnhof-Rave in Plagwitz. Auf ein Radler durch die Nacht. Na gut, ein kleines Schnäpschen geht auch immer. Aber damit ist auch Schluss – schauen wir lieber, dass wir alle gut nach Hause kommen und die anstehenden 38°C im Schatten verbringen. Am besten in Bauchlage auf dem Bett. Etwas anderes macht nach diesem Sonnenbrand vom Vortag auch keinen Sinn. Kleiner Netflix-Tipp für einen freinen Sonntag: When They See Us.
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