„MC Fitti, Fitti, Fitti ist am Start!
MC Fitti, Fitti, Fitti mit’m Bart!
Er tritt so krass aufs Gas, wie es echt keiner kann!
Man er pumpt so krass den Bass wie es keiner kann!“

Das war ein sexy Samstag in Sachsen. Das Bundesland mit der höchsten Rapperdichte an diesem Abend. Moneyboy in Leipzig und MC Fitti in Chemnitz. Wenn man eine Weile beobachtet, wie sich die Chemnitzer Innenstadt langsam mit jungen Menschen füllt, hätte man nie gedacht, dass die hier alle wohnen. „Moment mal, wurden die mit dem Bus hergefahren?“ Die Innenstadt steht still und der Verkehr wird umgeleitet. Karl-Marx schaut auf die Menschenmassen. „Yo, Karl-Marx-Stadt, was geht? Scheiße, seid ihr viele“. Der Rapper mit dem größten Bart aller Zeiten betritt die Bühne. Das geht richtig ab. Arme nach oben, nach hinten lehnen, die Hüften shaken und mitsingen. Fitti ist am Start! L.A. Feeling für Chemnitz. Die Abendsonne spiegelt sich am Forum. Den Bass laut aufgedreht. Bekannte Gesichter in der Menge. Gute Laune und jede Menge Jungs mit verspiegelten Sonnenbrillen und Snapback. „Und jetzt kreischt ihr mal so laut als wäre ich CASPER!“ WOOOOOOH! Oh. „Und als wäre ich Marteria!“ WAAAAAAH! Verzeihung. „Und als wäre ich Kraftklub!“. Ja, das wäre jetzt auch gut. Sommerstimmung mit einem Grinsen im Gesicht, Glitzer im Haar, Flamingos, 30 Grad, It-Boys und High fives. Die Schlagzeilen der heimischen Zeitungen wieder vor Augen: Chemnitz kann, wenn es will. Und das sogar richtig. Atomino und „Rock am Kopp“ sei Dank. Chemnitz will mit der Kampagne „Die Stadt bin ich“ wieder jünger, erlebbarer und aufregender werden. Das Konzert wird somit nicht das Letzte gewesen sein. Einmal im Monat wird im Sommer direkt am Nischl gesungen und gerappt. Gegen 20Uhr wird es langsam wieder ruhig und die Menge löst sich auf. Man kann sich irren, aber am Ende sieht man ein Schmunzeln im Bart von Marx. So viele Menschen auf diesem Platz hat er wohl vor dem Karfreitag 2012 das letzte Mal ’89 gesehen. Richtig #geilon. Und 5000 Menschen sehen das genauso.