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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

i wish i could do something more. i could shout it out loud.

Noch immer habe ich diese Begrüßung im Ohr, die am Telefon laut ausgesprochen wurde, während ich über die Dächer der Stadt blicke: „Guten Morgen, wie kann ich sie begeistern?“. Ein ziemlich guter Start in den Tag. Die Antwort muss ich mir merken. Aber kann es sein, dass die Tage jetzt noch schneller verfliegen? Von der Pilates Sportmatte geht es weiter auf einen Abstecher ins renkli. „Das ist doch dein Wohnzimmer“, höre ich sie noch reden. Aber wir gehen einfach gern durch die Tür und bleiben für den Rest des Abends sitzen. Ob zum kleinen Businessmeeting oder auf einen Negroni an der Bar. Das ist wirklich egal. Selbst, wenn man nur allein einen Drink bestellt, bleibt man das nicht lang. Irgendjemand ist immer da. Das mag ich! Das komplette Kontrastprogramm zum Barabend bietet sich schon am nächsten Morgen. Denn dann heißt es so wie früher: Rucksack packen und auf zur Schule. Hast du auch eine Milchschnitte dabei? Pünktlich 7:45 Uhr treffen wir uns gemeinsam mit der Hero Society zum „Tag der Impulse“ am Evangelischen Schulzentrum in der Südvorstadt. So früh war ich tatsächlich lang nicht mehr auf den Beinen. Um wach zu werden und den Tag gut zu beginnen, singen wir uns in der Kirche mit allen Teilnehmenden ein. Ungewohnt für uns aber dafür sitzt der Text bei den Kids umso besser. Gleich im Anschluss teilen wir uns auf die Workshops auf. „Girls in Social Media“ lautet meine Tür zum Glück, denn mit den Schülerinnen vor mir möchte ich genau dieses Thema bearbeiten. Wir haben keinen festen Fahrplan, sondern wollen uns viel mehr austauschen und ich bin neugierig darauf wie sich Girls im Alter von 12-15 Jahren frei und sicher im Internet bewegen. Was sie interessiert, welche Apps gerade angesagt sind, die Ästhetik ihrer Bildsprache und, ob sich in den letzten 15 Jahren doch irgendwas verändert hat. Sie erklären mir TikTok, Tellonym und finden auch Snapchat nach wie vor richtig gut. Nach wie vor werden die Girls aber auch noch immer von viel älteren Männern angeschrieben (die sich gern ein paar Jahre jünger machen) und um Fotos oder Wohnorte gebeten. Es dauert keine ganze Stunde bis die ersten Fakten auf dem Tisch liegen und wir in einen ernsteren Ton umschlagen. Aber die Girls sind clever und wissen sich zu helfen. Die Hauptsache ist doch keine Angst zu haben und stattdessen miteinander reden zu können und sich zu unterstützen. Ein ziemlich guter Anfang. Allein zu diesen vier tollen Stunden mit den jungen Ladies gäbe es noch viel mehr zu sagen aber die Mittagspause reißt uns aus unseren Gedanken. Nicht nur wir entwickeln an diesem Tag neue Ideen und Impulse wie Schule in Zukunft aussehen kann, sondern auch die Lehrer und Lehrerinnen schließen sich diesem Experiment an und hören zu. Nach diesem langen Schultag sind wir wahrscheinlich alle erschöpft und leer geredet aber dieses richtig gute Gefühl nehme ich mit. Danke dafür!

Nach so vielen Gesprächen in dieser Woche müssen auch wieder neue Gedanken in den Kopf. Da kommt doch ein kleiner Wanderausflug wie gerufen. Wer mich kennt, weiß natürlich, dass ich wahnsinnig gern freiwillig wandere. Natürlich nicht. Aber, wenn man schon einmal dabei ist, ist es jedes Mal ein echtes Erlebnis. Besonders bei Regen und Schneematsch auf den Wegen. Wie sich das gehört, hält meine Wanderausrüstung auch dem Regen nicht stand und schon auf dem Hinweg stapfe ich mit nassen Füßen von Grimma nach Höfgen entlang der Mulde. Wir wandern den „Weg der Steine“, passieren Steinskulpturen, entdecken Rehe und freuen uns auf ein heißes Glas Tee. Völlig ausgeknockt von der Wanderung schaffen wir es gerade noch so einen Teller Nudeln mit Ricotta Sauce zusammenzurühren und uns auf dem Sofa niederzulassen. Sagt ihr mir bei der nächsten Wanderung wieder Bescheid? Ich komm auch ganz bestimmt mit! Wesentlich ruhiger verläuft dann der Sonntag. Nach einem Frühstücksdate in der Dankbar mit pochierten Eiern und einem neuen Portrait für imgegenteil in der Tasche legen wir die Beine hoch. Nur für ein Stück schwedische Apfeltorte und sweete Boys verlassen wir nochmal das Haus. Schweden klingt nach einem ganz guten Reisethema für dieses Jahr oder? Bevor wir supersonic in die letzte Januarwoche starten, beenden wir diese mit einigen Live-Auftritten von Oasis. Vom Bett zum Maine Road Stadion in Manchester. Hier bleib ich einfach liegen. Wer hätte gedacht, dass eine Wanderung so anstrengend sein kann…

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