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1 Kommentar

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[Vor ein paar Wochen habe ich noch überlegt, ob ich überhaupt hier wohnen bleiben möchte. Oder, ob es mich in eine andere Stadt zieht. Der Gedanke ist berechtigt. Denn jetzt könnte man nochmal neu anfangen und sich ausprobieren. Einfach alles auf Anfang. Das ist generell natürlich immer möglich – aber jetzt passt der Zeitpunkt. Das Studium ist vorbei und irgendwas muss sich doch jetzt verändern. Ein paar ziehen weg, die anderen sind für eine lange Zeit im Ausland, wieder andere machen sich selbstständig und manche bleiben einfach in einem Schwebezustand zwischen allen Optionen. Immer wieder prasseln die Gedanken auf einen ein: Die halbe Gäng ist längst in Berlin angekommen, in Richtung Heimat geht es auch auf keinen Fall wieder, wenn der Job stimmt, könnte man es sich in einer neuen Stadt vorstellen, wen lässt man zurück, wen vermisst man, was gibt man auf für etwas, das man noch nicht kennt… und vor allem: Wohin? Quälende Gedanken, die man irgendwann beenden muss. Dafür gibt es keine Entscheidungshilfen, sondern nur Momente, in denen man erkennt, dass man sich richtig entschieden hat. Bauchgefühl. „Ich kenne die Stadt wie meine Westentasche“, würde meine Oma dazu sagen. (Ich frage mich, wer überhaupt noch Westen trägt.) Wenn man will, entdeckt man jeden Tag etwas Neues. Neue Orte. Neue Straßen. Neue Wege. Neue Cafés. Neue Menschen. Und dazwischen ganz viel Vertrautes, romantische Geschichten, Abenteuer und das Gefühl von Zuhause sein. Vor nicht einmal drei Tagen war ich auf dem Weg vom Cospudener See nach Hause – gerade im Park angekommen als die Sonne unterging. Sie färbte alle Häuserwände, Wiesen, Brücken und Menschen, die überall draußen saßen in ein goldenes Licht. Alle sahen glücklich aus. Die „Höchste Eisenbahn“ singt: „Ist es das, was du immer wolltest?“ – Ja. Ich möchte hier sein, die Stadt erleben und miterleben, wie sie sich verändert. So gern ich unterwegs bin und in anderen Städten umher stromere – in Leipzig komm ich an. Ich schließe kurz die Augen und muss grinsen. Ob das Gefühl für immer anhält, kann man jetzt nicht sagen. Aber nur eines: Jetzt ist alles gut.]

abgelegt unter gedanke leipzig

Kommentare

  1. laura laura sagt:

    Ganz toll geschrieben. Mir geht es genauso, Leipzig war immer mein Anker und wird es jetzt auch erstmal noch eine ganze Weile bleiben. (: Ich denke auch, dass es gut ist, wie du sagst, irgendwann einfach anzukommen und aufzuhören, sich mit Fragen wie „Was wäre wenn?“ herumzuquälen. Eben komisch, wenn man praktisch jeder überall sein könnte…

    Ich sende dir liebe Grüße!
    Laura