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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

i took a little more of what i take for granted.

Wenn jemand in Leipzig schöne Geschichten erzählen kann, dann ist es Herbert. Nicht irgendein Herbert. Sondern Fleischereimeister Herbert Kresse und seine Nachfolger. Mit dem kleinen Laden auf der Mendelssohnstraße erzählt man sich in unregelmäßigen Abständen, vielleicht zweimal im Jahr, vielleicht aber auch nur aller zwei Jahre schöne Geschichten, die in Form von kreativen Ideen völlig frei umgesetzt werden können. Jedes Konzept wird dann an genau einem Wochenende, also zwei Tagen zu den früheren Ladenöffnungszeiten, vorgestellt. Zuletzt Flohmarkt, Plattenladen, Blumenladen, Weinbar oder eben aktuell eine belgische Radsportbar zu Ehren Harry Tuinkers. Klingt erstmal verrückt? Ist es dabei gar nicht. „Harry Tuinkers war der angehende Radsportstar im Belgien der 70er Jahre und bereit, Eddy Merckx Erbe anzutreten. Sein Sieg bei Lüttich – Bastogne – Lüttich stimulierte die Erwartungen, doch eine Linkskurve bei einem flandrischen Dorfkriterium machte alle Hoffnungen zunichte: Doppelter Schlüsselbeinbruch“ [Zitat: Herbert Kresse]. Mit diesem tragischen Unfall endete die Radsport-Karriere von Harry. Doch wohin mit der ganzen Energie und Euphorie? Richtig, sie in die Eröffnung einer Radsportkneipe stecken. Damit wurde Harry Tuinkers nicht nur als belgischer Radfahr-Profi, sondern auch für seine Pralinen, Waffeln, ausgewählten Biersorten und seinen Schankbetrieb bekannt. Es ist dem kleinen Herbert Kresse-Laden gelungen das Originalinventar der belgischen Bar nach Leipzig zu bringen und sie im gleichen Glanz wieder strahlen zu lassen. Von 12-20Uhr hieß es an diesem Wochenende: Auf den Radsport! Auf die Gastfreundschaft! Auf belgische Waffeln und Biere! Auf Harry Tuinkers! Wir verbringen tatsächlich fast drei Stunden auf der Mendelssohnstraße, naschen die wunderbaren Waffeln mit Puderzucker, testen das „Kriek“-Kirschbier, beobachten die vielen schönen Menschen und stöbern durch alte Radsport-Relikte. „Und sowas habt ihr immer in Leipzig?“ „Naja… fast“. Eben immer dann, wenn Herbert Kresse sein Geschichtenbuch wieder öffnet…

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