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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

i should have known better. nothing can be changed. the past is still the past.

Frühling, wir haben dich ganz genau gesehen! Auf dem Weg durch den Palmengarten und bei milden 17°C  am Morgen konntest du uns gar nicht entkommen! „Ich bin wirklich selten in der Ecke von Leipzig“. Aber gegen eine morgendlichen Runde durch den Park bei Sonnenschein ist wirklich nichts einzuwenden. Vor allem nicht, wenn man gleich mit einem frisch gebrühten Kaffee  (Natürlich aus dem Hause Espresso Zack Zack) begrüßt wird. Schon zur Eröffnung im November 2016 hat uns das Café INO nach Lindenau gelockt. Nur konnten wir an diesem Nachmittag keinen einzigen freien Platz erspähen und durften uns nur die Nase an der Kuchentheke platt drücken – dass wir also noch einmal wiederkommen, versteht sich von selbst.

Elmar und seine Frau Birgit sind vor einigen Jahren aus Berlin nach Leipzig gezogen. Die urbane, belebte und noch völlig ursprüngliche Ecke an der Lützner Straße hat es den beiden Zugezogenen angetan. Freundliche Menschen, mit dem noch gewöhnungsbedürftigem Dialekt, mehr Grün als man denkt, den Stadtteilgarten „Annalinde“ um die Ecke (Tausche Kaffeesatz gegen frisches Gemüse für Tagessuppen!) und ein buntes Mehrfamilienhaus, in dem man sich nur wohlfühlen kann. Was jetzt noch fehlt? Das Lieblingscafé gleich um die Ecke, das fast immer geöffnet hat. Say hello to INO!

Das kleine Eckhaus stand eine ganze Weile leer – das konnte Elmar nicht mit ansehen und entschied Nägel mit Köpfen zu machen. Noch einen Bäcker von der Stange braucht schließlich niemand! Ein gutes Café mit hausgemachtem Kuchen, frischem Kaffee und einem Ort zum Verweilen dagegen schon. Dem Vermieter gefällt die Idee und er unterstützt die neue Nutzung der freien Räume. Bereits 1 1/2 Jahre vor der eigentlichen Eröffnung begannen die Umbauarbeiten, Renovierungen und Überlegungen für ein ansprechendes Design. Ab da hieß es dann für Freunde und Familie: Anpacken! Der langgezogene Tresen und Blickfang im Café sowie das gesamte Innenkonzept haben die Architekten Clemens Vogel und Frank Bauer übernommen. Die Aufbereitung der Metallteile wie zum Beispiel der Lampen und Tischfüße lag in den Händen von Denis Luce.

„Ab jetzt ist jeder Tag neu.“

Auf den ersten Blick lässt sich der Look im Café kaum mit einem Wort beschreiben. Minimalistische Einrichtung trifft expressive Farben. Bunt. Irgendwie 80er aber trotzdem modern. Viel mehr erinnert das INO an ein Café im Süden, in das man bei brütend spanischer Hitze stolpert, um sich vor der Mittagssonne zu retten. Die riesige Palme und die eignes für das Café entworfene dynamische Acryl-Installation von Ellen Möckel an der Wand bestätigen diese Gedanken. Die Hauptsache ist aber, dass sich jeder wohlfühlt und das Café jeden optisch anspricht. Egal, ob man einen schnellen Kaffee mit Blick in die Zeitung, einen gemütlichen Vormittag beim Frühstück, einen Kuchen zum Mitnehmen oder einen Platz mit dem Laptop sucht. Jeder soll sich so viel Zeit nehmen wie er möchte.

Immer wieder betreten neue Gäste das Café. Was alle gemeinsam haben: Appetit auf guten Kaffee! Es wird voll zum Vormittag und Elmar lässt die Kaffeemaschine rauschen. Kaffee, Kuchen, Snacks, Tagessuppen, Panini mit Ziegenkäse und frischen Tomaten, Amaretti – alles wird selbst in der eigenen Küche zubereitet. Für neue Impulse im Tagesangebot und verrückte Kuchensorten denkt sich gern Elmars Frau Birgit neue Ideen aus, die sonst als selbstständige Grafikerin den Bücher & Hefte Verlag füllt und für den INO-Look verantwortlich ist. Bei einem heimlichen Blick in die Kuchenvitrine verrät Elmar, dass im Verkaufsschlager, dem Schokoladenkuchen, 3 Tafeln Bitterschokolade eingeschmolzen sind. Kein Wunder, dass der so lecker ist! „Können wir ein Stück schon einmal reservieren für später?“.

Beinah hätte ich die Frage, die ich mir auf dem Weg nach Lindenau gestellt habe, vergessen zu fragen. „Was bedeutet denn eigentlich ‚INO‘?“. Die Erklärung gefällt mir! Im Italienischen hängt man den Suffix „-ino“ für eine Verniedlichung oder Verkleinerung an – „Ich verstehe! Dann heißt das Café übersetzt so etwas wie „Kleinigkeit!“. Genau das, was man hier auch bekommt. Aber nur mit dieser pragmatischen Geschichte gibt sich Elmar nicht zufrieden. Er stieß schon vorher auf den ungewöhnlichen Namen als er das neue Buch von Patty Smith „M Train“ in den Händen hielt und der Protagonistin mitten in New York in ihr Lieblingscafé mit dem Namen „ino“ folgte und diese dort „black coffee and brown bread with olive oil“ bestellte. Von New York nach Lindenau zu Elmars eigener INO-Version. Der Weg lohnt sich!

Was?
INO Leipzig – Café
Wann?
Mo–Fr 09.00–18.30 Uhr / Sa & So 10.00–18.30 Uhr
Wo?
Lützner Straße 103, 04177 Leipzig
Warum?
Wegen einer Freisitz-Ecke direkt in der Sonne, gutem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen (Highlight: Der Schokoladenkuchen, der aus 3 Tafeln geschmolzener Bitterschokolade besteht), einer Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt und dem Gefühl, dass die Stempelkarte ganz schnell voll wird…

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