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Es duftet nach frischem Grün und den ersten Fliederblüten. Mitten im Herzen der Stadt, am Rande des Johannaparks liegt das Café der Galerie für Zeitgenössische Kunst. Dieses wird in regelmäßigen Abständen von internationalen Künstler*innen neu gestaltet – dabei ändert sich nicht nur der Name des Cafés, sondern auch das Interieur sowie das gastronomische Angebot. Im Herbst 2023 gab die langjährige Geschäftsinhaberin Marie Walter das KAPITAL – so hieß der Ort zuletzt – ab. Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde das Galerie-Café an den Leipziger Gastronom Toni Krätzer übergeben – und Toni ist längst seit vielen Jahren ein bekanntes Gesicht in der Leipziger Kaffeeszene und schenkte den Kaffeefreund*innen die Cafés Dankbar und grato. Nun steht das neue Projekt mit Blick ins Grüne an. Doch ganz allein wollte er das Konzept nicht übernehmen, sondern wusste, dass er diesen Ort nur mit seinen Freunden und Geschäftspartnern Felix Kastl und Max Heyne übernehmen möchte. “Ich musste nicht zweimal darüber nachdenken, ob mich das interessieren würde. Aber ich wusste, dass ich mir das allein nicht zutrauen würde. Außerdem muss so ein schöner Ort geteilt werden. Ich wollte das Café mit Menschen teilen, mit denen ich schon so viel erlebt und auch zusammengearbeitet habe”, sagt Toni.

„Ich habe diesen Ort schon immer geliebt!“

“Die Aufgabengebiete passen so herrlich gut zusammen. Max, als genialer Koch, Felix mit seinem ästhetischen Blick und Social Media-Skills und ich mit meinen Stärken als Netzwerker sowie mit Erfahrung in der Gastronomie. Ein perfektes Zusammenspiel.” Noch dazu liebt Toni diesen Ort: “Vom Café blickst du direkt in den Park. Ich kenne das Café seit dem Paris Syndrom-Konzept – damals noch als jemand, der in Leipzig nur zu Besuch war. Aber ich habe es schon immer geliebt”, erinnert er sich. Welches Konzept die drei Betreiber erwartet, wussten sie erst kurz vor der Eröffnung. “Für Max und Felix war dieser Moment sicherlich sehr besonders, denn das 292 Karangahape Road ist ihr erster eigener Laden. Ich habe schon das Glück, dass ich mich an zwei Orten in der Stadt verwirklichen und die Orte mit Emotionen aufladen konnte”, so Toni.

Die Gestaltung übernahm diesmal die Künstlerin Ruth Buchanan, die das Café als Außenposten des von ihr geleiteten neuseeländischen Artspace Aotearoa konzipierte. Ruth Buchanans künstlerische Arbeit umfasst Ausstellungen, Texte, Gestaltung, Lehre und seit November 2022 die Leitung des Artspaces in Auckland. In Zusammenhang mit der aktuellen Frage “do i need territory?” hat Ruth Buchanan das GfZK Café zu einer Außenstelle des neuseeländischen Kunstraums erklärt und es nach dessen Adresse “292 Karangahape Road” benannt. Die Leipziger*innen tun sich noch schwer mit dem neuen Namen und rätseln um die Aussprache. Toni selbst hat sich auf die Zahlenkombination “292” geeinigt und immer wieder hören wir den fröhlichen Namen “Happy Road” umher schwirren, denn so würde es vor Ort auch tatsächlich ausgesprochen werden. Das knallige Rot der geschwungenen Bögen erinnert an die Neuseeländische Post. “Das Gelb funktioniert wie ein Textmarker, weil wir immer nach etwas suchen, was wichtig sein könnte”, so Ruth Buchanan.

Und das Grau stammt von einem neuseeländischen Farbenhersteller, bei dem es üblich ist, die Farben nach einer Empfindung und nicht mit einem Code zu benennen. Der Ton heißt “Surrender” und schmiegt sich an die silberfarbenen Vorhänge an, die bei der Künstlerin ebenfalls Zuhause hängen. So zieht ein Stück Neuseeland nach Leipzig – und Toni ist begeistert von dem internationalen Charme. Auch kulinarisch bleibt es weit gereist, denn Max sagt selbst: “Ich liebe die vielfältige und außergewöhnliche Welt der kulinarischen Künste. Jahrelange Arbeit auf höchstem Niveau, in vielen Teilen der Welt und die Liebe zu hochwertigen Lebensmitteln zeichnen mich aus.” Zuletzt kochte er in Sterne-Restaurants in Tokio, Antwerpen und Leipzig – jetzt in der Karangahape Road. Auf der Speisekarten stehen Türkische Eier, Kohlrabi-Eier-Salat, Granola, fluffige Croissants, Kardamom-Knoten und am Abend Spezialitäten wie Bao Buns, Gnocchi, Sashimi vom Müritz Zander oder Short Ribs. Die Karte wechselt regelmäßig. Doch nicht nur die Kaffeespezialitäten und Speisen können sich sehen lassen, sondern auch die ausgewählten Weine und Drinks.

Wichtig war es Max, Felix und Toni dabei, dass sich die bisherigen Cafés voneinander unterscheiden und für sich selbst stehen. Tonis Wunsch war es immer, neue Orte zu schaffen und Menschen miteinander zu verbinden. “Ich hoffe es ganz sehr, dass wir die Menschen, die all die vorhergehenden Konzepte geliebt haben, überzeugen können und sie uns gleichermaßen fordern aber auch, dass wir neue Menschen anlocken und ihnen als Galerie-Café den Zugang zur Kunst ebnen”, so Toni. Für all die Lovers, die noch das Paris Syndrom kennen, gibt es eine kleine Überraschung, denn das „All das / all night“ Spezial wurde genau danach benannt – dahinter verbirgt sich ein Quetsch Toast mit Schinken, Käse und Worcestersauce.

Mit einem Hauch von Reisefieber, stets Richtung Sonne blickend, lässt es sich in der Karangahape Road 292 ganz wunderbar sitzen und die kleinen Momente genießen. Dieses Gefühl kennt auch Toni: “Jetzt, wo ich täglich von den Gedanken an Neuseeland umgeben bin, steigt in mir auch die Reiselust. Mein Wunsch ist es, nochmals nach Auckland zu reisen und mir die Karangahape Road selbst anzusehen”. Also rein ins Abenteuer! Bis zum 01. Januar 2029 bleibt uns in Leipzig die neue Adresse 292 Karangahape Road erhalten.

Was?
292 Karangahape Road
Wann?
Dienstag, Mittwoch & Sonntag 09-19 Uhr
Donnerstag, Freitag & Samstag 09-00 Uhr
Wo?
Karl-Tauchnitz-Straße 9, 04107 Leipzig
Warum?
Wegen eines unglaublich schönen Ortes in Leipzig, der zum Verweilen und Genießen einlädt. Es war mal wieder an der Zeit: Das Café der GfZK wurde im Frühjahr 2024 erneut umgebaut und in ein neues Gewand gehüllt. Die 292 Karangahape Road soll an den Artspace Aotearoa der Künstlerin Ruth Buchanan erinnern und versprüht ein wenig Fernweh. Wir träumen gemeinsam von Neuseeland, während uns die Sonne ins Gesicht scheint und wir im Kaffee rühren. Toni, Max und Felix freuen sich auf die kommende Zeit im neuen Café – oder wie Toni sagt: „Dieser Ort steht für Freiheit. Er darf gern mit eigenen Ideen gefüllt werden!“ Schließlich sind schöne Dinge zum Teilen da!

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