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Rückblick #78.

rosali

1. Der Herbst ist da und das Fahrrad geht kaputt. Einmal schieben, bitte. „Was hast du denn mit dem Rad gemacht? Da fehlen sieben Speichen und ’ne Acht hast du auch drin“. „Keine Ahnung, ich bin einfach nur durchs Laub gefahren“. „Das sieht eher nach einer Wald und Wiesen-Tour aus“. Kann man nichts machen. Außer mit öligen Händen zur Werkstatt laufen.
2. LUKAS Pause mit dem besten Chai Latte und einem Kuchenteilchen. Rentnerlifestyle. „Ich kanns gar nicht glauben, dass sogar mal die Sessel am Fenster frei sind. Da sitzen sonst immer stundenlang die alten Omis. Die horten die Plätze…“. Und jetzt sitzen wir genau dort und stehen nie wieder auf. HA!
3. Dinge, die man im Herbst zu schätzen weiß: Selbstgeerntetes Gemüse. Mit drei Zucchinis aus Omas Garten kann man eine ganze Menge anfangen. Kochbuch aufschlagen, die bunten Bilder ansehen, wieder zurückstellen und doch etwas ganz anderes kochen. Serviert werden Zucchininudeln mit Zwiebeln, Paprika und Tomaten. Sehr herbstlich und sehr lecker.
4. Das Gute daran, wenn man sich Zuhause einschließt, um eine Abschlussarbeit zu schreiben: Es öffnen sich die Türen zum Online-Versandhandel. Hallo Ablenkung. Stundenlang bei Kaufdichglücklich stöbern und den Warenkorb befüllen. Wieder alles rausstreichen. Am Ende ein paar Ballerinas mit Lederapplikation und einen feinen Goldring bestellen. Das Päckchen wartet an der Haustür und sagt: „This is for you“.
5. Tschüss sagen. Tschüss Hochhäuser. Tschüss Grünau. Tschüss Allee-Center und Bäcker, bei dem ich immer vor der Arbeit ein Käsebrötchen gekauft habe, Tschüss kleine Lieblingsfiliale und Tschüss Lieblingskollegen. Das Abschiedsgeschenk wurde so genial angebracht, dass man es gar nicht auf den ersten Blick sieht. „Komm mal rein, Anne und sieh dich in Ruhe um“. AAAAH! Umarmungen, kleine Tränchen in den Augen, liebe Worte und viele kleine Geschenke. Schnüff!
6. Creepy Haus Auensee. „Weißte, was da schon alles passiert ist?“ „Ja, Anne. Die Horrorgeschichten erzählst du uns jedes Mal“. Besonders schön: Mit dem Fahrrad zum Auensee fahren, über verlassene Bahngleise laufen und zum Nebel auf dem See blicken. Oh und grölende Jan Delay-Fans. Puh. Alles wieder gut.
7. Jan Delay weiß, was in Leipzig fehlt: Disko! Ich frage mich: Wann sind die Fans eigentlich so alt geworden? Familien, Kinder, ältere Pärchen und Radler in den Bechern. Familienabend. Richtig begeistern kann dann die Vorband. Die Müncher Band „Moop Mama“ bringt tatsächlich das ganze Publikum zum Springen und Singen. Eigentlich kennt man das so nicht und ist froh, wenn die Vorband die Instrumente wieder in die Ecke stellt. In diesem Fall überlegt man doch tatsächlich sich auch noch das Konzert am 19. Oktober im Täubchenthal anzuschauen. Ach ja: Jan Delay – gut gekleidet, sympathisch und gut drauf. Aber so richtig gefeiert haben es erst alle, als sie „Wir brauchen Bass, Bass, wir brauchen Bass! Was geht’n Alter?“ mitsingen konnten.
8. Schon gehört? Bei meinem letzten Friseur-Besuch war anscheinend „Gegenteil-Tag“. „Also ich hätte gern einen Ton dunkler. Weg vom Platin. Die Länge ist gut so“. Ergebnis: 20cm Haarlänge weniger und Blocksträhnen in gefühlt schwarz. Herrlich. 77 Euro und noch einen Friseurbesuch später, passt dann endlich alles. „Nur echte Mädchen heulen beim Friseur“. Hallo Herbstfarbe. Fügt sich auch farblich gut in die Jahreszeit ein. (Was man aus solchen Fotos lernt: Nie wieder im Park stehen bleiben und Selfies unter Bäumen machen. Danach fallen einem Kastanien auf den Kopf.)
9. Schnelles Abendbrot. „Gibt Essen. Ich hab da was gezaubert“. Eine kleine Pizza-Station zum Selbstbelegen. Die Pizza-Artists Kartoffelwasser und Rosali zaubern sich ein warmes Stückchen mit Schinken, Brokkoliröschen, Käse, Zwiebeln und Tomaten.
10. Eine schöne Beschäftigung zum Samstagmorgen. Kaffee trinken, warten bis der Besuch wach wird und mit der Bingotrommel Namen für das erste Blog-Gewinnspiel ziehen. Man sollte einfach alle Entscheidungen mit Bingo-Kugeln auslosen.
11. Der beste Besuch ist der, der auch noch für alle kocht. Nur richtige Gängster essen zum Frühstück Nudeln. Da will auch niemand mehr Frootloops. Sorry, aber wenn man Nudeln mit Sojaschnetzel UND KÄSE haben kann… dafür muss man nur sitzen bleiben, die Zutaten verteilen und Töpfe suchen. Den Rest erledigen die Köche. Und die wissen, was sie tun: „An die Tomatensauce müssen wir unbedingt Ketchup ranmachen. Sonst schmeckt das nicht“. So ein Frühstück um 13Uhr mit ganz viel Kichern und lustigen Geschichten gefällt mir.
12. Was bringt man Menschen, die krank sind zur guten Besserung mit? Richtig. Die aktuelle Ausgabe der Bravo. Unser Highlight diesmal: Die coolen Handysticker mit den Whats-App-Äffchen. „Cool, die kann ich mir auch gleich an den Schrank kleben“.

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