Sonntag ist, wenn wir uns wieder nicht entscheiden können. Sonnenschein. Grauer Himmel. Warm. Wieder kalt. Bleiben wir jetzt Zuhause oder nicht? Aber gut. Der Tag ist noch lang und den Fußboden wischen kann man auch, wenn es dunkel wird. Viel mehr Spaß macht doch eine kleine Erkundungstour durch den Westen vom Leipziger Zentrum. „Das ist ja total schön hier“. Tatsächlich verstecken sich zwischen Norma, Stargayte Sauna und Jahnallee wunderschöne, kleine Straßen mit grün gestrichenen Altbauhäusern und gespannten Wimpelketten. Niedliche Buchläden. Abgestellte alte Fahrräder, die an Mauern lehnen. Ganz schön toll. Umso mehr lohnt sich der Besuch zur ehemaligen Wursttheke von Herbert Kresse. Damals Fleischerei. Dann Hasenladen. Schmucktheke. Porzellanstudio. Plattenladen für die elektro-konsumenten. Für diesen Sonntag: Ort für den wohl niedlichsten Flohmarkt des Jahres. Wer weiß, in was sich der Laden beim nächsten Mal verwandelt. Die alten Kachelfliesen erinnern noch an wurstige Zeiten aber heute finden wir volle Kleiderstangen, liebevoll angebrachte Schmuckstücke, Tücher, Taschen und Sonnenbrillen vor. „Wir haben das alles an einem Tag aufgebaut.“ „Echt? Das sieht auch richtig nach Arbeit aus. Ihr habt sogar alles extra ausgepreist“. Wir werden mit lieben Umarmungen begrüßt. „Schön, dass ihr da seid“. Schön, wenn man seine Arbeitskollegen auch am Wochenende gern sieht. Stöbern. Anprobieren. Mitnehmen. Über fertige Abschlüsse plaudern. Selbstgebackenen Apfel- und Karottenkuchen essen. Vor dem Laden sitzen, Kaffee aus Gläsern trinken und die neuen goldenen Ohrringe rumzeigen. Bei Herbert Kresse in der Mendelssohnstraße sollte man wirklich immer mal wieder vorbeifahren. Mit Liebe und Idee. Ein Raum für Jedermann.
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