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and i think my spaceship knows which way to go.

„In 35 Jahren mehr Plastik als Fische im Meer“, titelte Zeit Online erst vor wenigen Tagen und als ich den Artikel las, wurde mir ein wenig flau im Magen. Was machen denn dann die ganzen Fische und Wale? Absurde Gedanken im Kopf. „Mutti, ist das Ding in der Plastikfolie ein Fisch?“ „Ja, mein Kind“. Komplexe Themen löst man nicht an dem Abend, wenn man nur über sie liest aber dennoch kann man sich fragen, was man selbst gegen diese Entwicklung tun kann. Immer wieder ein guter Ansatz ist es, vermehrt auf seinen eigenen Verpackungskonsum zu achten. Plastik ganz aus unseren Leben verschwinden zu lassen, wird wahrscheinlich nicht möglich sein (denkt man zum heutigen Zeitpunkt) – aber darauf zu achten nicht unnötig mehr zu verbrauchen, könnte ein guter Schritt sein. Genau diesen Schritt wagte Stefan Heller mit dem neuen „EchtUnverpackt“ im grünen Schleußig. Er nennt es „Tante-Emma-Lädchen“ – die Omi, die mit ihrem Enkel gerade einkaufen geht: Abenteuereinkauf. Tatsächlich erinnert der kleine Laden ganz am Ende der Könneritzstraße an frühere Zeiten und Bonbonautomaten. Seit diesem Januar ist es in Leipzig möglich völlig verpackungsfrei und umweltfreundlicher einzukaufen. Das funktioniert auch ganz einfach. Entweder bringt man sich von Zuhause ein altes Glas oder einen Behälter seiner Wahl mit und füllt die gewünschte Menge ab oder ihr bekommt im „EchtUnverpackt“ einen eigenen Stoffbeutel. Keine Angst, das Gewicht eurer Beutel, Gläser, Dosen wird beim Wiegen noch abgezogen – denn ihr sollt schließlich nur eure Ware bezahlen. Fröhliches Einkaufen! Auf den ersten Blick kann ich mich gar nicht entscheiden, wo ich zuerst stöbern will. Getreide-, Müsli-, Teesorten, hmm oder doch lieber Süßigkeiten? Wirklich alle angebotenen trockenen Lebensmittel werden in durchsichtigen Nachfüllbehältern aufbewahrt und sicher verschlossen. Öle, Balsamico oder Soja-Sauce können genauso leicht abgefüllt werden. Die Qualität wird überprüft und stammt von Bio-Händlern aus Deutschland. Anders sieht es bei den frischen Obst- und Gemüsesorten aus – „Da verzichte ich auf Bio, weil ich weiß, dass sie gleich hier in der Region um die Ecke angebaut werden. Wenn ich regionale und saisonale Produkte bekomme, kann ich auch auf Bio verzichten“. Neben Trockenprodukten, einer großen Nudel- und Reisauswahl, findet man auch frische Milch, Eier, Reinigungsmittel und Seifen im Angebot. Welche Lebensmittel immer zuerst ausverkauft sind? „Frischkäse und frische Kuh-Milch. Müsli wird auch sehr gern probiert“. „Das Ziel ist es irgendwann den kompletten täglichen Bedarf im Laden abzudecken…“. Ob man es nun gut findet seine eigenen Gläser zum Einkaufen mitzubringen und sich damit einen Berg an Verpackungen spart oder doch lieber wieder zu den Mini-Tüten greift, muss jeder selbst entscheiden. Aber nicht ohne einmal das Prinzip „unverpackt“ probiert zu haben…

Fast zeitgleich startet dann auch demnächst: „Einfach Unverpackt“ – der verpackungsfreie Laden in der Südvorstadt. Die Idee ist gut und die Welt hoffentlich dafür bereit. Denn tatsächlich betreten die verpackungsfreien Läden in Deutschland fast noch Neuland. Nur wenige Städte haben es bisher ausprobiert, aber vielleicht schließen sich bald noch mehr Supermärkte an und bieten ihre Produkte verpackungsfreier an.

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Was?
Umweltfreundliches Einkaufen im Tante-Emma-Lädchen ohne Einwegverpackung bei „EchtUnverpackt“.
Wo?
Könneritzstraße 88, 04229 Leipzig.
Wann?
Montag bis Freitag: 9-13.30Uhr / 14.30-18.30Uhr.
Samstags: 9-14Uhr.
Warum?
Wegen Lebensmitteln, die man sich schon vorher ansehen kann, Mengen, die man auch wirklich isst, knusprigem Müsli und einem lieben Gruß an die Umwelt.

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