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and everyone says that i’m the upsetter. but i’m alone and i’m so in love.

Käse ist Liebe, keine Frage. Eine knusprig überbackene Lasagne, ein Käse-Fondue, krosse Käsespätzle oder saftige Grilled Cheese Sandwichs können über jedes Regenwetter, Liebeskummer und graue Sonntagabende hinwegtrösten. Wenigstens für einen kleinen Moment. Doch dafür liebt man dieses Milcherzeugnis. Christian Hallmann hingegen mag Käse am liebsten in seiner puristischen Form mit einem guten Brot und einem Glas Wein. Die passende Auswahl hat er schließlich genug in seinem neu eröffneten „cäseladen“ in der Südvorstadt. Seit mehr als fünf Wochen nun schon teilt Christian seine Begeisterung für Käse mit allen Käseliebhabern der Stadt und bezieht den ehemaligen „1000 kleine Dinge“ Laden neu. Seit 2007 ist der zugezogene Ruhrgebietler in Leipzig und studierte hier, sowie in Bayreuth Entwicklungspolitik und Ethnologie. Nach einem Jahr auf den Philippinen verschlägt es ihn 2012 für eine Saison als Käser auf den Reimehof in der Hersbrucker Alb. Was als 3-monatiges Praktikum ab März ausgeschrieben war, endet dann erst im Oktober. Christian entdeckt seine Leidenschaft für das Käsehandwerk und arbeitet anschließend als Käser im Kanzleilehngut in Halsbrücke und auf dem Landgut Nemt bei Wurzen. Allein den Feta-Käse kennt man aus dem Regal der großen Supermärkte. Dort ist er genau an der richtigen Stelle, denn ein Käser wird dringend gesucht.

Christian wusste schnell, dass er nach seinem Studium in einen handwerklichen Beruf wechseln wollte und rutscht in die Käseproduktion. „Es hat so viel Spaß gemacht, dass ich gleich dabei geblieben bin!“ An dieser Stelle lernt er auch einen der größten deutschen Bio-Käsehändler Jürgen Würth kennen, dessen Angebot er auch in den cäseladen integriert. So landen in der Käsetheke möglichst viele Bio-Sorten, internationale Schätze oder eben regionale Käse, die aus dem Leipziger Umfeld stammen. Doch Christian findet nicht nur Gefallen an einem gutem Käse, sondern auch an regionaler Milch aus Kitzen, die in Glasflaschen selbst abgefüllt werden kann, an regionaler Butter, ausgewählten Weinen, Honig, Quark, Joghurt und Konfitüre. „Einmal vollmachen“, heißt es. Frische Eier stehen auch schon auf dem Einkaufszettel. Dann fehlt für ein Frühstück eigentlich nur noch ein Brot von der Bäckerei Falland gleich von nebenan. Die Nachbarschaft freut es, dass der cäseladen jetzt auch eröffnet hat. „Wegen der frischen Milch und, dass es kein Hipsterladen ist“, gefällt einer Kundin besonders. Der kleine Laden ist schlicht gehalten und in Handarbeit umgebaut. Im Fokus steht der große Tresen. „Weltweit gibt es über 4000 Käsesorten, allein in Deutschland werden etwa 150 Käsesorten hergestellt. Die Anzahl kleiner Hofkäsereien steigt weiterhin, wodurch diese Vielfalt weiter zunimmt. Leider werden in den meisten Supermärkten weiterhin nur die gleichen, langweiligen, industriell hergestellten Produkte verkauft“, erzählt Christian und will sich der Käsevielfalt annehmen.

Von Weichkäse, Frischkäse, Hartkäse, Schnittkäse bis zu Edelschimmelkäse ist alles in Christians Theke vorhanden. Tiroler Bergkäse, Pecorino mit Pistazien, Rauchkäse, junger Gouda, Schafsweichkäse, Büffelmozzarella, französischer Brie, ein Toggenburger aus der östlichen Schweiz oder ein Bauerncamembert warten schon auf dich. Solltest du im cäseladen zwischen den 50 ausgewählten Sorten nicht nach deinem Lieblingsgeschmack fündig werden, dann versorgt ihn dir Christian. Eine eigene Lieblingssorte auszuwählen, wird ziemlich schwierig für den Käsefreund aber der Toggenburger und venezianische Umbriaco stehen bei ihm hoch im Kurs. Hauptsache schlicht und aromatisch. Die Leipziger und Leipzigerinnen hingegen mögen den klassischen Wildblumen-Käse am liebsten. Allein sechs Laibe wurden in den vergangenen Wochen aus dem Laden gerollt. Mich hingegen überzeugt Christian zu einem jungen Schafskäse, obwohl ich eigentlich Käse aus Schafsmilch nicht anrühre. „Hast du ihn mal probiert? Mach mal!“, sagt er und schneidet ein Stück zurecht. Am Ende landet das Stück in meinem Rucksack. Gefällt mir! Nach dem erfolgreichen Ausgang seiner Crowdfunding-Aktion freut sich Christian auf viele weitere, neugierige Kunden und Kundinnen und noch mehr Leben auf der Arthur-Hoffmann-Straße. Eine Straße, die in Zukunft nicht nur zum für die Durchfahrt, sondern auch zum Verweilen einladen soll. Cheesy!

Was?
cäseladen
Wann?
Montag bis Freitag 9.30-18 Uhr
Samstag 8-12 Uhr
Wo?
Arthur-Hoffmann-Straße 88, 04275 Leipzig
Warum?
Wegen Käse, Käse, Käse. Der cäseladen soll der Vielfalt von Käsesorten gerecht werden und das schnöde Supermarkt-Regal mit spannenden Käsesorten aus aller Welt oder auch von Zuhause aufpeppen. Möglichst Bio. Manchmal auch regional. Aber immer köstlich und mit interessanten Informationen vom Käseliebhaber Christian persönlich. Wenn du einmal da bist, kannst du auch gleich noch die Butter und frische Milch mitnehmen.

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