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Rückblick #45.

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1. Business-Kaffeezeit im Spizz. „Weißt du schon, was du nimmst?“ „Kann man das jetzt abrechnen, weil wir Arbeitskollegen sind?“ Heiße Schokolade passt zum kühlen Wetter. Aber immerhin kann man schon wieder draußen sitzen. Das ist ja auch typisch Leipzig. Die Temperaturen liegen über 0°C – also schnell raus mit den Stühlen. So lässt es sich auch besser die Leute auf dem Marktplatz beobachten, dazu Sahne löffeln und sich gegenseitig erzählen, was man geträumt hat. So langsam wird es aber dann doch zu kalt. „Sind die Heizpilze eigentlich an?“ „Nein, die sind nur Deko.“ Gut, dann können wir auch gehen.
2. Ein Essen für echte Master: Penne mit Lachs, Pinot Grigio, Cider und schöne Musikalben im Hintergrund. Zeit, um mal wieder über alles zu reden und sich betrunken durch Weingläser anzusehen. „Ich versuch dir echt zuzuhören. Aber ich bin so müde…“ „Hihi. Das ist nicht schlimm. Jetzt wo du wieder Zeit hast, können wir ja auch mal was anderes machen. Zum Beispiel Karaoke singen gehen…“ Aber erstmal sind wir hier. In der naTo gefällts uns eben. Vor allem zum gemeinsamen Pastaabend.
3. Wir haben uns die ganze Woche auf diesen Abend gefreut. AAAAH! Feierabend und auf zum Bahnhof. Wir fahren nach D wie Dresden mit dem Sachsen-Ticket. „Das ist also die Neustadt?“ „Wie, du warst noch nie hier?“ „Nur zu Osterausflügen mit der Familie oder zum Arbeiten beim AC/DC Konzert“. „Ja, dann ist das die Neustadt, von der alle immer reden“. Ist ja wirklich schön und verwinkelt. Dank des erprobten Stadtführers finden wir zur Groovestation und dank einheimischen Tipps noch zum besten Döner-Laden von ’97. Bei Fanta und Döner schauen wir uns erschrocken an: „Waren das eben Schüsse im Hinterhof?“ „Ehm. Es klang nicht nach Feuerwerk“. Dann essen wir erstmal in Ruhe auf. Seit Tagen singen wir nichts anderes als die Lieder „Der Höchsten Eisenbahn“. Jetzt ist es soweit und wir stehen vor ihnen. Erste Reihe wär doch nicht nötig gewesen. („AAAAAH! Moritz hat dich berührt!“ „Und du wurdest von Heike Makatschs Freund zur Seite gebeten“.) Das war ein unglaubliches Konzert. Wir tanzen mit geschlossenen Augen, singen laut „Isiii, mach die Tür von innen zu…“, lachen über die Geschichten von Francesco und irgendwann bei „Was machst du dann“ brechen alle aus sich heraus und sind völlig gelöst. So etwas haben wir selten mitbekommen. Es stimmt einfach alles. Es werden alle Lieder von der EP und dem neuen Album gespielt. Moritz und Francesco passen auf der Bühne perfekt zusammen und ergänzen sich. Für uns ist das zurzeit die beste deutsche Band. Nach einer Zugabe müssen wir leider los, sonst verpassen wir den Fernbus. „Jetzt wissen wir gar nicht, was sie noch gespielt haben…“ „Nene, die haben dann aufgehört. Gleich, als wir draußen war“. Wir überlegen. Wir haben wirklich alle Lieder gehört, außer: Schau in den Lauf Hase. „Es stimmt einfach alles. Das Lied mag ich auch gar nicht so“. Und so sitzen wir ganz hinten im Bus und schnattern und schnattern bis uns irgendwann die Augen zufallen. We survived the Neustadt.
4. Noch ein Kaffee geht heute wirklich nicht. Dafür aber ein Chai zum Mitnehmen. („Könntest du den Namen nochmal ändern? Sorry.“ „Wie heißt du denn?“ „Rosali, hihihihi.“) Es ist Donnerstag, Feierabend und wir sitzen im Park mit unseren Kaffeebechern und schauen in den Sonnenuntergang. „Schön, dass wir uns nochmal sehen“. „Das find ich auch“. Damit die Füße wieder warm werden, spazieren wir durch die Innenstadt und schauen durch die Lieblingsläden. „Ist das gerade… Oh, wie lustig!“ Und wir hören richtig: „Ich tauche aus dem Nebel auf. Lavarauch umweht mein Haupt. Wir werfen CDs in die Crowds. Panik vor der Stage bricht aus. Jetzt dürft ihr Rosen schmeißen. Mit dem Finger nach oben zeigen. Wir sind die Coolsten, wenn wir cruisen…“ „Die spielen wirklich „Schlagerstars“ von Kraftklub bei Peek&Cloppenburg?“ „Das ist absolut verrückt, wenn man die Stimmen so hört…“
5. Markttag zum Freitag. Das war ein schöner Anblick. Eine Mischung aus Paris, Amsterdam und eben Leipzig. Stimmen aus Stuttgart sagen: „3,50€ für 10 Stück? Hier bekommst du für den Preis gerade mal 5 dafür.“ Ok, ich nehm sie alle.“
6. Schnutengesichter fotografiert vor einer besonderen Lampe in der Südvorstadt. „Eh, Christian macht das auch jedes Mal“. Wir feiern nachträglich Geburtstag. „Reich mir mal ’nen Bon. Und damit meine ich den Kinder-Schokobon“. So feiern Erwachsene. Mit Gummibärchen, Toffifee, Salzstangen und wenn die Gäste aus Reudnitz da sind, kann man auch mal die Ferrero Rocher Packung und den guten Sekt von Mutti aufmachen. Wir liegen alle auf dem 1,40m großen Bett. Mit Sonnenbrillen, Mützen und Hüten und werden vom DJ Trio Zoch, Ruh und Harrabi mit fetten Beats unterhalten. „Kennste das, wenn im Club keine Übergänge gespielt werden?“ „Das ist dann DJ Übergang“. Aber wir schütteln alles was geht und dank der vielen Handys auf dem Bett können wir auch alles gut festhalten. Merkzettel an das Geburtstagskind: Niemals ein Handy ohne PIN-Sperre liegenlassen. Nur mal so. Auf dem Heimweg rappen wir immer noch: „Ass, Tittys, Tittys, Tittys, Ass, Ass.“ „Wie jetzt ihr geht nach Hause? Ich dachte das Motto hieß: Tille oder nille“. Wir sind betrunken von so viel Liebe auf 1,40m. Das war schön. Happy Birthday, Clemi.
7. Oahr, Freitag. Nachmittag und die Woche ist endlich vorbei. Wir sitzen auf den Treppen vor der Oper und essen Fischers Fritze frische Fischbrötchen. „Heute ist Föhn. Das heißt es ist warm aber sehr windig. Dein Fahrrad ist übrigens gerade umgefallen“. Ja, danke. Das scheint dann auch noch einigen anderen Passanten aufgefallen zu sein. „Ist das Ihr Fahrrad? Das ist umgefallen“. Ja, danke.
8. Bildnachricht geschickt bekommen und versucht zu entschlüsseln. Wer bist du. Gerade gekämmter, lückenloser Pony, schwarze Haare, Puppenaugen, ein Kleid, das aussieht wie die Skater-Kleider von ASOS und dazu ein gelber Luftballon. Hmmm! Irgendwie hab ich das so schon einmal gesehen. Hihi. Ich glaube, da ist mein Poesiealbum auf dem Weg zurück von Berlin nach Leipzig.
9. So lustig sehen Absolventenfeiern der Universität Leipzig und Leipzig School of Media erst nach einigen Gläsern Wein aus. Der Bachelor der Buchwissenschaft verlässt nun mit seinem Vorzeige-Zeugnis die Uni. Ich habe zwar kein Zeugnis, dafür eine Rose geschenkt bekommen und bin jetzt immerhin in Südafrika eine Runde weiter. „Scheiße, ich bin so voll und wir plaudern hier alle unsere Geheimnisse aus“. „Die Professoren doch auch.“ „Ja, aber du musst hier immerhin keine Abschlussarbeit mehr schreiben. Ich schon“. „Hallo! Das sind flei ma unsere Erdnüsse hier. Nimm deine Finger weg“. Die Flasche Wein durften wir nicht am Tisch behalten, aber die Buchwissenschaft Leipzig ist beschaffungstechnisch gut aufgestellt. Wir landen noch in kleiner Runde in der Gosenschenke. Muss man ja auch mal trinken als Leipziger. „Scheiße, ich weiß nicht wie wir nach Hause kommen sollen.“ „Wir schieben die Räder…“ Genau so haben wir uns das vorgestellt. Nicht, dass uns gleich zu Beginn Evaluationsbögen auf den Stuhl gelegt werden. Beurteilen Sie diese Veranstaltung. Wir schreiben: Kein Begrüßungssekt. Keine Häppchen. Dafür sind wir nicht hergekommen.
10. Die besten Abende enden bei Mc Donalds, nebeneinander auf dem Sofa, betrunken im Anzug und hellem Kleidchen, vor uns liegen Pommes, Curry-Saucen und Rosen. „Eh, ich hätte nicht gedacht, dass ich hier mal mit dir sitzen werde und, dass wir nachts 1.30Uhr Pommes essen“. „Siehst du den gegenüber?“ „Jaah.“ „Belohn dich“. „Ich glaube, wenn wir weiter so laut reden, kriegst du noch paar drauf heute“. Wir verschwinden lieber schnell. „Ich bin so froh, dass du mitgekommen bist. Das war ein super Abend“. „Ich glaub, ich hab morgen Kopfweh vom Wein“.
11. Genau das Richtige für mich: Markttage und Frühlingswetter. Wo stehen die meisten Menschen, wo gibt es den besten Fisch? Mit den Marktdamen schnacken und immer viel mehr mitnehmen, als man eigentlich benötigt. Aber die waren alle so nett und schrullig. „Packen ’se ein“.
12. Es ist Sonntag! Das heißt: Koffer packen und ein stilechter Abflug am Flughafen Leipzig/Halle. Tschüss, Heldenstadt. Ich dachte schon, dass die Woche nie vorbeigeht. Aber jetzt ist es geschafft. URLAUB! Whoooo! Ich bin jetzt Cocktails trinken am Strand. Aloha!

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