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nothing else matters when we’re dancing.

Rückblick #94.

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1. Wenn die Leipziger Oper den Kostümfundus aller zwei Jahre öffnet und zu richtig günstigen Preisen verkauft, sind wir eigentlich immer Feuer und Flamme. Doch diesmal musste man so richtig schnell sein. Vom 12. bis zum 14. Januar verkaufte die Oper ihre selbstgenähten Unikate bereits gespielter Produktionen. Bereits am ersten Tag gegen 16Uhr wurden die meisten Stücke schon von den Kleiderstangen gerissen und in Tüten verpackt. „Meinst du, dass lohnt sich am Dienstag noch?“ „Wenn du ein langes gelbes Shirt möchtest, dann ja“. Höhepunkt der ersten Verkaufsrunde: Schweinepuppen, die als Ballerinas verkleidet waren. Nach ihnen haben alle ihre Arme ausgestreckt. Wer möchte nicht auch eine Puppe mit Schweinenase, langen weißen Haaren und Tutu Zuhause stehen haben? Wir sollten 2017 wieder eher kommen…
2. Wir können echt auch andere Gerichte aus der Speisekarte wählen, ohne, dass Nudeln auf unserem Teller landen. Ehrlich! In der L’Osteria kann man auch hervorragend Risotto oder Salat zum Abendbrot essen. Nicht im Bild: Die Vorspeise, das Dessert und der zweite Wein. „Ich bezahl das Dessert, weil du Geburtstag hattest“. „Und ich bezahl deinen Eis-Tee, weil ich Geburtstag hatte“. Das klingt doch nach einer Rechnung, die aufgeht. Gut, dass wir am Ende noch nicht zu viel Wein getrunken und den verloren gegangen Fahrradschlüssel gefunden haben. Den Weg nochmal abzulaufen, ist in solchen Fällen immer ein guter Tipp.
3. Es ist Montag. Von der Oper hängen Banner mit den Worten „Vielfalt. Toleranz. Offenheit“. Das wollen wir in dieser Stadt. „Kommt ihr mit raus zum Spielen? Das ist wichtig…“ Wir laufen mit tausend anderen Menschen Richtung Waldplatz. So weit wie wir alle kommen. Mehr als 30.000 Menschen sind sich einig, warum sie hier mitlaufen und wie ihre Stadt aussehen soll. Nämlich bunt. Gegen 21Uhr drehen wir uns um und merken, dass niemand mehr hinter uns steht. „Oh, hier löst sich wohl gerade alles auf… wir waren also nicht die Ersten auf der No-Legida-Demo aber dafür definitiv die Letzten“.
4. In einer Woche zwei Jobs gleichzeitig? Das funktioniert. Man muss nur zeitig genug aufstehen, um dann pünktlich im Hotel am Empfang zu stehen. Nicht, was ihr jetzt denkt. Sondern hochoffiziell Namensschilder vergeben, Anmeldeliste ausfüllen lassen und 9Uhr morgens Seminarteilnehmer freundlich begrüßen. Da fällt schon mal der ein oder andere Kaffee ab. „Garderoben? Finden Sie im Raum. Vielen Dank!“
5. Freitagnachmittag in Berlin. Da passt einfach alles zusammen. Lange Spaziergänge, schönes Winterwetter, bunte Straßen im Prenzlauer Berg, zufällig das „Kauf dich Glücklich„-Café vor der Nase und eine riesengroße Tafel auf der in Kreideschrift „Schoko-Mandel-Waffel“, „warme Waffel“, „Bananen-Schoko-Waffel“, „Zimt-Waffel“… steht. Mmmh. „Eine Waffel mit Lebkucheneis, Sahne und einen Cappucchino. Ach, und könnte ich vielleicht ein paar bunte Streuseln noch bekommen?“ „Natürlich bekommst du die“. Ein Café ganz für mich allein, einen schmunzelnden Barista und „The National“ im Hintergrund. It’s a match!
6. Für alle Firmenfeiern, Tinderdates, Familiengeburtstage und Gruppenausflüge in Berlin: Wir empfehlen Schwarzlicht-Minigolf im Görlitzer Park. Man kann heimlich trinken, notfalls schlechten Dates aus dem Weg gehen, am Ende alle Punkte zusammenrechnen und Gewinner bestimmen, sich in Teams aufteilen, gegenseitig anfeuern und eine ganze Menge lachen. „Ich treff den Ball einfach nicht…“. Gut, dass man den aber in den dunklen Räumen auf jeden Fall immer sieht. Bis auf die letzten vier Bahnen haben wir die neonfarbenen Hindernisse verstanden. Das ist wichtig, denn: „Du musst verstehen, wie die Bahn funktioniert“. Nachdem wir uns wie auf LSD gefühlt haben (Zitat), gibt es für alle 20 Gewinner eine Runde Cola mit Wodka. Huuui!
7. Da die Shopping-Mall leider schon geschlossen hatte, konnten wir unser Eis nur in der Innenstadt zwischen Neonlicht und Pommesfett essen. „Einen McFlurry und einen McSundae mit Schokosauce, bitte. Ich lad dich ein“. Wieder einen Euro gespart und wie lieb! Eis zum Nachtisch geht eben immer. Vor allem das. „Das war ganz schön viel bei dir. Wird dir nicht schlecht?“ „Doch,jetzt schon ein bisschen“.
8. Katerfrühstück zum Sonntag, an dem eigentlich niemand wirklich verkatert war. Wir beginnen den Tag zur Mittagszeit leicht mit Nashi-Birne („Die ist für alle da, ja.“), Frootloops und Kaffee. Viel zu spät entdeckt, wie gut ich eigentlich Kaffee nach Wunsch zubereiten kann. „Mist, ich hätte doch Barista werden sollen…“. „Einen Latte macchiato mit perfekten drei Schichten? Kommt sofort! Soja-Cappuccino mit Zimtschaum? Schon fertig!“
9. Drei schöne Tage in Berlin und zum Abschluss zeigt sich der Himmel am Sonntagabend nochmal von seiner besten Seite. In den nächsten 2 1/2 Stunden hat man dann genügend Zeit, um an Mettbrötchen, Indiepartys, drei Mädchen in einem Bett, Cannelloni und lustige Nachhause-Wege zu denken. Eh, bis bald, Berlin!
10. „Ich will mal was Neues ausprobieren“. Da helfen wir gern weiter und empfehlen das thailändische Restaurant „Chang“ in der Gottschedstraße. „Ich dachte immer, dass ich Wan Tans nicht mag. Aber ich liebe sie!“. Wir lassen den Tatort ausfallen und widmen uns stattdessen lieber Ginger Ale, Duftreis, scharfen Kokossaucen und Gemüse. „Das war eine richtig gute Idee!“. Fand ich auch.

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