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Rückblick #83.

Rückblick

1. Die Woche beginnt mit dem schönsten Wetter, dass man sich Ende Oktober nur vorstellen kann. Zur großen Freude erwartet uns im Haus jeden Morgen ein freundliches „Guten Morgen“. Mit einem Herz an der Fensterscheibe beginnt jeder Tag auf jeden Fall mit einem Schmunzeln. Wir wissen zwar nicht, wer der geheimnisvolle Nachrichtenschreiber ist, aber der Blick zur Tür hat auf jeden Fall Spaß gemacht…
2. 6 Jahre in Leipzig und man hat eigentlich noch immer nicht das gesehen, was einen alle Stadtführer sofort empfehlen. Das Café Riquet. „Ohje, das ist doch viel zu spießig dort…“ „Ich kenn nur den großen Elefantenkopf, der draußen vor der Tür hängt. Aber eigentlich war ich noch nie dort“. Und bevor wir noch länger nach einem Café in der Innenstadt mit gutem Kuchen suchen, setzen wir uns doch einfach ins Café Riquet. Nach einem ersten Blick durchs Café müssen wir schon sehr lachen. „Das ist alles unglaublich niedlich und erinnert mich an die Wiener Kaffeehäuser“. „Ja, eben. Schau mal die schöne Theke mit dem Kuchen“. Wir geben den Stadtführern Recht. Irgendwann sollte man schon einmal hier gewesen sein. Mit seiner besten Freundin oder den Großeltern. Dazu ein Stück Kuchen oder Apfelstrudel (den besten der Stadt!) und einen Kaffee. Im Hintergrund wird noch live dazu Klavier gespielt und alle kratzen schnatternd mit ihren Gabeln die Sahne vom Teller. Herrlich!
3. „Du musst dir unbedingt die aktuelle 11Freunde Ausgabe ansehen“. „Warum denn?“ „Die haben diesmal ausgewählte Spieler selbst geschrieben“. Gut, dass man weiß, wo man die Ausgabe auch findet. Passend dazu der Bayern München-Bierkrug gefüllt mit Gin Tonic. Aber: Gib niemals Mädchen eine Zeitung, in der Fußballer auf ihren Instagram-Bildern zu sehen sind. „Hihihi, schau mal. Da ist Mats Hummels im Anzug“. „Oh man. Euer Ernst?“
4. Die Kaffeerunde geht weiter. „Nach dem Meeting haben wir uns wirklich ein schönes Stück Torte verdient oder?“ „Wo führst du mich denn hin? Ich kenn mich doch nicht mehr in Leipzig aus“. „Das ist Quatsch“. Ziemlich köstlich so eine Belohnung im Café Kandler. Oder wie du sagst: Cute as candy. Und, weil es noch gar nicht so spät ist, bleibt noch ganz viel Zeit zum Erzählen und Geschichten austauschen.
5. Worauf wir uns immer freuen: Das DOK-Filmfestival. 368 Filme werden in einer Woche an den verschiedensten Orten gezeigt. Wir wollten uns unbedingt “ FEMMEfille“, einen Film von Kiki Allgeier ansehen. Nachdem der Film im Cinestar ausverkauft war, mussten wir auf die Schaubühne ausweichen. In 83 Minuten wurden ein Portrait über das französische Model und die Schauspielerin Isabelle Caro gezeigt. In der Kindheit lang von der Außenwelt abgeschnitten. Geprägt durch die enge Bindung zur Mutter. Eine Vaterfigur, die sich im Hintergrund hielt bis er aus der Berühmtheit seiner Tochter Kapital schlagen konnte. Erkrankung an Magersucht. Das Gefühl, nicht dazuzugehören. Der tägliche Kampf. Der Film setzte an vielen Seiten von ihrem Leben an und jeder konnte sich selbst die Wahrheit davon aussuchen. Eine schöne Frage zum Abschluss an die Regisseurin: „Denkst du, ihr hätte der Film gefallen?“ „Ja. Das denke ich. Ich denke, sie hätte mit euch jetzt allen gelacht“. Das hätte uns sehr gefallen.
6. Eingeladen zum Drei-Gänge-Menü. „Guck mal, mein Stück Fleisch lächelt mich an“. Unsere Freunde standen extra für uns vier Stunden lang in der Küche und haben Gemüsebrühe gekocht, Bohnen geschnitten und den Tisch gedeckt. „Habt ihr den Nachtisch mit?“ „Ähm, ja. Wir haben bei REWE eine Eistorte gekauft“. Huch!
7. Schnelles Abendbrot zum Mittwochabend. „Wir treffen uns in zehn Minuten vor ‚Olive Tree'“. „Hihi, die haben mir viel zu wenig berechnet“. Doch nach einem Blick in den Döner verschwindet das Lächeln. „Da fehlt doch das Fleisch“. „Das hast du auch nicht mit bestellt…“ „Waaaas?“ „Wollen wir tauschen, Bibi?“ Während wir unser Essen teilen, schmatzt es von gegenüber genüsslich. So ein Foodstillleben mit Döner und Dürüm ist doch gar nicht so schlecht. Es kommt eben nur auf die Präsentation an.
8. „LOS JETZT! Ihr schlaft mir ja gleich ein…“ WIE IMMER! Es ist Donnerstag, wir sitzen auf dem Sofa und grinsen uns an. Wir wissen genau, was der Andere denkt: „Wir könnten jetzt auch einfach Zuhause bleiben und eine Tasse Kakao trinken“. Aber heute nicht. Dafür wird gesorgt. „LOS JETZT! AUSTRINKEN!“ Mit einem Zug ist alles weg. Tatsächlich hätten wir es auch bereut. Friday on my mind. Ilses Erika. So richtig wie früher. Indie-Hits 2006 und der Tanz in den Feiertag. „Ganz schön gut“. „Nicht schlecht. War doch ein guter Abend oder?“ Absolut.
9. Immer wieder schön zum Feierabend abgeholt und am Fahrrad in Empfang genommen zu werden. „Wenn wir einmal in der Stadt sind, können wir gleich in die L’Osteria gehen oder?“ „Gute Idee, da wollte ich sowieso mit dir hin“. Lang müssen wir nicht überlegen. Maracuja-Saftschorle. Nudeln mit scharfer Peperoni-Salami und ein Risotto. „Ich mags hier wirklich sehr“. Besonders lustig: Frisch vom Zahnarzt und mit noch betäubten Wangen am Tisch zu sitzen. „Kannst du für mich mitbestellen? Und kannst du fragen, ob ich einen Strohhalm bekomme?“ Hihi.
10. In letzter Minute noch einen Parkplatz gefunden und schnell durch die Atomino-Tür gehuscht. „Hab ich was verpasst?“ „Nur Zugezogen Maskulin“. MIST! Das letzte Kraftklub-Konzert der InSchwarz-Klubtour. Zuhause ist eben da, wo der Band von Crew und Vorband Streiche gespielt werden, die Großeltern im Publikum mitsingen, ganz viele bekannte Gesichter im Publikum stehen, man Lieblingsmädchen trifft und am Ende des Abends noch alle nach Hause fahren kann. Das Chemnitzer Publikum hält sich erst sehr zurück bis irgendwann Konfettikanonen platzen, alle im Chor singen oder sich gleichzeitig hinsetzen. Äh, ok. Irgendwie auch merkwürdig, wenn die Kraftklub-Jungs vor der ersten Zugabe in Lederhosen und mit Hemd auf die Bühne zurückkomen. Echte Schlagerstars eben. Und, weil so ein Abend nie früh endet, wird noch ordentlich getanzt. „MAAAN! Ich hätte mindestens vier Schnäpse trinken können…“ „Die kannst du auch mir geben“.
11. Sonntagsspaziergang mit Mutti. Die Kartoffeln sind geschält. Da können wir auch vor dem Mittag nochmal rausgehen und durch den Rabensteiner Herbstwald laufen. Richtig schön sieht es aus. Wir sitzen auf unserer kleinen Bank, beobachten die Spaziergänger (Hier grüßt man sich nämlich immer.) und können uns noch gar nicht vorstellen, dass es bald richtig wieder kalt wird.
12. Swooooosh. Mit 160km/h über die A72. Zurück nach Leipzig. Herrlichstes Reisewetter mit Sonnenuntergang inklusive. Dazu noch bis vor die Haustür gefahren werden, Kürbissuppe geschenkt bekommen und während der Fahrt mal eben easy ein Selfie schießen. „Du bekommst von mir echt eine gute Bewertung auf BlaBlaCar“. „Das möchte ich auch hoffen…“

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