Header_annabelle sagt
das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

auch wenn wir uns ein rätsel sind, wir haben unendlich rückenwind.

1 Kommentar

Rückblick #49.

#49

1. Alles Liebe zum Geburtstag, Mama. Man hätte es sonst nicht erraten. Der Kindergeburtstags-Kaffeetisch macht es schwer. Aber diese Dame wurde rund. „Mutti, ärgere dich nicht. Mit dir wird dieses Jahr ein tolles Produkt 50. Und zwar die Nutella. Die mag auch jeder und keiner beschwert sich über ihr Alter“. Vater aus dem Hintergrund: „Und die ist auch genau noch so lecker“. Hmm. Ja. Also. Ähm. Höhö. Ok. Dann trinken wir mal weiter unseren Kaffee aus rosa Tassen und erfreuen uns am Kuchen vom Lieblingsbäcker. Ach und HELAU. Es ist ja Faschingsdienstag.
2. Lieblingstreff der Chemnitzer zum Samstag: IKEA – wo sonst? „Das ist ja ganz schön voll“. „Klar, weil die vom Gebirge alle runterkommen“. Man trifft tatsächlich die Schmunzelfamilie beim Möbelkauf. Wer umziehen will, muss sich für schwere Regale entscheiden. Aber bei einem Hot Dog und einer Fanta kann man auch erstmal kurz Pause machen. „Das ist alles geplant und durchdacht“. Wer, wenn nicht angehende Logistiker, soll das auch sonst wissen. Es wird alles gut.
3. 12 Personen sitzen nach einem langen Spaziergang lachend an einem Tisch. Alle haben Hunger und Durst. Hier trinkt man aus Tonbechern und bestellt Wein nur in Krügen. Dazu reicht man in der „Marketenderie“ in Oberrabenstein deftige Speisen oder Ofenkartoffeln, für die die kein Schnitzel oder Steak mögen. Das ist ein Festmahl-Erlebnis wie im 18. Jahrhundert. Nur mit Schnitzelpanade, Ginger Ale und Hähnchennuggets. Angestoßen wird wie früher. Kräftig und fröhlich. Wenn man Glück hat, trifft man auch den Volkshelden Karl Stülpner. Am Ende muss dann aber in Talern bezahlt werden. Oh, mist. Nehmen Sie auch Euros?
4. Schicker ging es dagegen am Dienstagabend, ebenfalls in Chemnitz, zu. Wir überraschen unser Geburtstagskind mit einem italienischen Abend bei „Al Castello“ im schönen Schlossviertel. Hier liest der Kellner die Tageskarte noch richtig auf Italienisch vor oder übersetzt alles für Oma. „Bist du dir sicher, dass du Sardellen essen willst?“ „Jaja“. „Ihh, das schmeckt ja nach Fisch“. „Ja, nach Sardellen“. Prost, auf den Jubilar („Sag das nicht. Das klingt, als wäre ich 80 geworden“.) und die Tagliatelle mit Lachs. Köstlich. Im Auto, auf dem Weg nach Hause, singt dann die ganze Familie zu Bosse. Verrückt. Da war bestimmt irgendwas im Wein…
5. Beruflich in der Stadt unterwegs zu sein, in der man aufgewachsen ist, ist schon sehr merkwürdig. „Habt ihr gut hergefunden?“ „Ähm, ja. Ich komm ja aus Chemnitz“. „Ach! Guck an!“ Und das war auch gut so. So konnte ich immerhin das Team „Blond und Blonder“ gut durch die Stadt führen. Chemnitz zeigte sich besonders während der Busfahrten von seiner besten Seite: „Eh, check ma deine Base, Alter“. Aber immerhin: Da waren Jugendliche. „Ist doch schön hier. Sieht doch ziemlich groß aus“. Ich nicke anerkennend. Zum Mittag? Bitte nichts Fettiges. Aber Chop Suey mit Knusperpanade und Nudeln sind voll ok. „Hast du gesehen, wie der Typ sich immer umgedreht und gegafft hat?“ „Na, bestimmt, weil sich zwei Zukkerpüppis über Rassismus, Gesellschaft und nicht über Schuhe unterhalten“. The „Simple Life“-Teil 3, nach den Städtetouren durch Zwickau und Chemnitz, dann in Plauen – folgt.
6. „Alles Liebe zum Frauentag“. Ach. Dankeschön. Gleich mal Rundnachrichten verschicken: Eh, im Neefepark verteilen sie Rosen zum Frauentag. Und die sehen echt gut aus. (Kindertag ist irgendwie trotzdem cooler.)
7. Welcome to Saint-Tropez. Vereint in Chemnitz. Wir reisen gemeinsam ein und gängstern noch auf einen Spaziergang lang durch die Hood im Schlossviertel und gönnen uns ein Eis vor Penny. Mutter mit Kind läuft vorbei: „Nein, nein. Du wirst von Smarties nicht satt“. Wir rufen rein: „Hä, na doch“. Pädagogisch wertvoll. Das sind wir. Geprüft von Kartoffelwasser und Rosali. Sie können uns für ihre nächste Kindergeburtstagsparty buchen. Dann zeigen wir mal, dass man von Smarties fleima satt werden kann.
8. Gesprächsthema Nummer 1: Welche Apps hast du? Zeig mir deine Apps und ich sag dir, wer du bist. „Öh, ja. Das ist bei mir ziemlich langweilig. Facebook. Twitter. Vine. VSCOCam. Instagram. Öh. Ach und meine Fisheye-Kamera.“ „Krass! Voll cool!“ Das muss man auch gleich mal ausprobieren. Der dritte Mann ist nur immer noch rauchen. Egal. Bitte alle lächeln. Danke. So und nun weiter trinken. „Du trinkst auch eine Erdbeer-Bierbowle? Ich dachte, dass ist so ein Mädchending. Also… oh.“ „Ja, ich mag die Erdbeeren.“ „Oh. Ok“.
9. Uns geht es gut zum Freitag. Die Prüfung ist vorbei, Mutti hat auch schon Feierabend, die Sonne scheint auf den Rabensteiner Balkon und wir haben gefühlte 20 Stückchen Kuchen vom Pietschmann Bäcker vor uns. Mrjam! „Voll gut. Jetzt bin ich nicht mehr so schlecht drauf und hab die Prüfung fast schon vergessen“. So soll es sein. Rabenstein macht eben glücklich.
10. Happy Schmunzelmädchen. Zum Sonntag feiern wir Geburtstag. „Hätte ich das gewusst, hätte ich auch mein Dirndl angezogen“. Alle sehen wunderschön aus und lächeln. „So ein tolles Wetter hatten wir noch nie zu deinem Geburtstag“. Es gibt schöne Geschenke, einen Konfetti-Kuchen, Rotkäppchen-Sekt und tierischen Besuch im Garten. „Darf ich dir die Fliege aus dem Haar machen?“ Aber die Oma kennt sich aus: „Das ist eine Glücksfliege“. „Oh, dann lass ich sie lieber sitzen“. So mag ich meine Sonntage. Und am Ende wird man noch gedrückt. „Das ist so schön, dass du da warst. Danke“. Ach, ich hab dich lieb.
11. Es wird Zeit den Pelzmantel und die Goldketten wieder aus dem Schrank zu holen. Like a G6. Keep it Gangsta. Chemnitz erwartet eine reiche Nacht. Vor dem Atomino Schlange stehen, bekannte Gsichter treffen, die Minuten runterzählen und um Mitternacht Geburtstagsumarmungen verteilen. Darauf gibt es auch einen Schnaps. Einen doppelten Wodka. Pur. Wir treffen unsere Hustlers an der Bar und werfen die Fuffis durch den Club. „Es ist so schön dich zu sehen. Pass aber bloß auf den Knie auf. Wehe, ich seh dich tanzen“. „Mit dem einen Bein kann ich das aber“. Gut, dass wir darüber geredet haben, denn dann wurde zum besten Hip Hop des Abends gemosht. Ich wusste bisher nicht, dass das funktioniert. Aber hier ist alles möglich. Irgendwann gegen 5 Uhr stehen wir im Vorraum und so langsam verschwimmt auch das Gesicht gegenüber. „Ich geh nur mal kurz raus. Nur kurz“. Jacke holen, das Geburtstagskind schnappen, einen Kussi für das Hustle-Mädchen und rein ins Taxi. Einmal nach Rabenstein, bitte. Puh. Bis zum nächsten Mal „Reichfürimmer“.
12. Abschiedsessen. Der letzte Abend in Reudnitz für Kaiskais. Aber wirklich traurig ist da niemand, denn die Südvorstadt wartet schon. Vorher gibt es noch eine kleine Zwischenstation in der Altmark zu überstehen. Wir kochen zum Sonntag noch einmal gemeinsam. Es gibt: Burger mit fritiertem Erdnussbutter-Tofu und ganz viel Salat. Die Burger sollten eigentlich vegan sein, aber dann hat sich doch eine Scheibe Käse darauf verirrt. Hat trotzdem allen geschmeckt. Bis ganz sehr bald in Hypezig.

abgelegt unter gutkirschenessen leipzig unterwegs

Kommentare

  1. Lydia Lydia sagt:

    Sehr amüsanter Blog, gefällt mir sehr gut. Weiter so! Ich werde bestimmt wieder vorbei schauen. :O)