Hallo Herbst, jetzt sind wir mittendrin. Montagmorgen und die Stadt versinkt im Nebel. Kein Grund, um den Kopf in den Sand zu stecken. Eine Tasse Kaffe in einer freundlichen Atmosphäre hilft bestimmt. Im Café baubau warten durftende Croissants und frischer Kaffee. Während man den Zucker in seiner Tasse umrührt, erzählt die Designerin Franka vom Modelabel „Skrabak“ aus Halle ihre aufregenden Geschichten. So viel gute Laune am Wochenanfang ist ansteckend. Genauso so viel zu erzählen haben mindestens auch die Rostocker FahrradJäger im Basislager CoWorking Leipzig. Schon oft ist in Leipzig das Wort „insect“ im Zusammenhang mit Fahrraddiebstahl und der Fahrradkultur-Plattform „We Ride Leipzig“ gefallen – aber wir alle haben das Produkt des Start-Ups noch nie richtig gesehen oder sind alle Fragen losgeworden. Wie funktioniert das denn? Was hindert den Dieb „insect“ nicht einfach abzuschlagen? Wird der Alarm auch ausgelöst, wenn nur jemand mein Fahrrad anrempelt? Wie sehen andere Fahrradjäger, dass mein Fahrrad geklaut wurde? Die Fragen sind zahlreich aber Markus von den FahrradJägern weiß auf fast alle eine Antwort. Der Rest: Wird sich eben im April 2017 zeigen. Jetzt heißt es erstmal warten und die App downloaden.
Um dem Regen weiterhin zu entkommen, verstecken wir uns lieber eine Runde im Café Kandler. Kaffee und Kuchen in der Innenstadt? Wenn, dann hier. Milchkaffee und Apfelstrudel? Logisch. „Mit Vanilleeis“. „Ja, bei mir auch“. Da will man doch gar nicht wieder vor die Tür. Gott sei Dank muss ich diesmal auch gar nicht den Regen fürchten, weil direkt vor der Haustür der Shuttleservice wartet. Für den Schmunzelmädchen-Besuch gibt es nur das Beste in Leipzig: Das heißt für uns: Kaffee im „Mein liebes Frollein“, ein Weinchen im renkli („Wirklich nur einen Aperitif„), Nudeln in der naTo, „Raving Iran“ in der ersten Reihe (Wunderbar!) und spät abends noch ein Stück Cheesecake zum Teilen. Haben wir geschenkt bekommen! „Hast du eigentlich schon Silvesterpläne?“ – stimmt, da war ja was…
Kurz vor dem Wochenende wartet noch ein wichtiger Termin in Dresden. Die Jugendmedientage 2016 sind einer der größten Kongresse für junge Medienmachende in Deutschland und bieten 400 Jugendlichen die Möglichkeit sich medial weiterzubilden, zu diskutieren, sich in ihren Traumberufen zu testen und Kontakte zu knüpfen. Nicht ganz unwichtig: Das Maskottchen des Tages ist ein Einhorn. „Hättest du Lust über die Jugendmedientage zu berichten?“ „Vielmehr hätte ich Lust richtig aktiv zu sein“. Freitag, 9.30Uhr – das ausgebuchte Erzählcafé wartet. „Sind Sie die Dozentin fürs Bloggen?“ „Sag ruhig ‚du‘. Aber ja!“ – Grinsen. Endlich sagts mal einer! Fast zu spät, dank feststeckendem Fernbus im Dresdner Morgenstau, aber immerhin sind alle gespannt und neugierig. „Wann ist der richtige Moment zum Bloggen? Genau jetzt!“ – warum immer lang warten, wenn man doch weiß, was man will. Dass die Teilnehmer interessiert am Bloggen sind, wird ziemlich schnell klar. Jetzt gilt es nur noch ein paar Learnings, denen man selbst begegnet ist, weiterzugeben. Her mit den Fragen! Was dabei auch schnell klar wird: Die Kleinen sind echt fit! Das schönste Kompliment des Tages erreicht mich auf der Rückfahrt per Twitter: „Designe gerade im Kopf meinen neuen Blog… Schuld ist @Lady_Rosali mit ihrem Blogger-Workshop auf den #jmt16 War spannend! #letsblog“ Das hat Spaß gemacht. Zurück nach Leipzig!
Nach einem schönen, langen Frühstück zu dritt und ein paar geschriebenen Zeilen wird es doch Zeit am Samstag, um nochmal rauszugehen. Seh ich da etwa Sonne? Ich fass es ja nicht! Handy aus. Treffpunkt unklar. Gute Voraussetzungen! Mhh, wo könnte das FlamingoKätzchen sein? Ach! Fast vor „Mein liebes Frollein“ fallen wir uns in die Arme. Glück gehabt! Bei uns wird aber nicht nur Kuchen gegessen, sondern auch Umsatz gemacht. „Willst du nicht noch die Ohrringe mitnehmen? Und noch eine Kette? Wirklich nicht?“ – bei FlamingoCat werden nicht nur die Freundinnen glücklich gemacht, sondern auch die Jungs. „Cool, da hab ich jetzt was für Weihnachten“. Bei einem langen Spaziergang über die Karli fällt uns auf, dass das letzte Bild aus dem Photoautomaten schon ganz schön alt ist… Posen wie früher: Können wir! Wurde ja auch Zeit. „Ich darf das Foto behalten, ich habs bezahlt!“ Entsetzter Blick: „Noiiiiiin!“ „Na gut, für deine Wand“. Hihi.
Was im Herbst nicht fehlen darf: Pilze suchen. Warum man mit mir unbedingt Pilze suchen sollte: Mein Beutelchen ist schnell voll und ich gebe es liebend gern danach ab. Suchen: Ja. Essen: Ieks! Nach einem selbstgebackenem Zupfkuchen (Oma lobt: „Das ist eben das Besondere am selbstgebackenen Zupfkuchen. Da ist er leicht und fluffig. Gekauft ist er wie ein Stein“.), ruft der Wald. Aber die Rabensteiner sind anscheinend alle auf den Beinen. Trotzdem wird die Papiertüte fast voll. „Die Leuten gucken einfach nicht richtig. Man muss auch unter dem Moos nachsehen“, fachsimpeln wir. Die „Ich glaub hier gibts nichts mehr“-rufen-Taktik funktioniert aber auch ganz gut. Das war schön. Regen, wir gewöhnen uns langsam an dich. Mach ruhig weiter so. Wir haben Gummistiefel und Regenjacken. Davon lassen wir uns das Spazieren nicht verderben.
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