Die besten Wochen fangen mit Kuchen an und hören nach vier Arbeitstagen wieder auf. Hands up für kurze Wochen! Hey Marshalls, habt ihr uns schon wieder vermisst? Wenn man sich wundert, warum man das Café mal ganz für sich alleine hat, liegt das garantiert nicht an der Uhrzeit, sondern an der Fußball-Liveübertragung an allen Ecken. „Jetzt macht das Sinn, warum sich alle so früh verabschiedet haben heute“. „Wusstest du das nicht?“ „Neeein!“ – ups! Statt Fußball gibt es eben Quiche, Apfelkuchen und Kaffee. „Jetzt haben wir schon wieder euren Feierabend strapaziert“. „Kein Problem. Ihr dürft das…“. Puh! Dann kommen wir gleich nächste Woche wieder…
Jetzt, wo der Sommer wieder da ist, kann man die Woche auch ganz entspannt verbringen und Richtung Himmel schauen. Mit Eis, einem kleinen Sonnenbrand und Momenten im Gras vergeht die Zeit viel schneller bis zum Wochenende. Aber vorher wartet im MÅAT Leipzig noch die Fashionshow zum Opernball. Mit dem Fahrrad angekommen, staune ich nicht schlecht, weil ich eigentlich nur einen kleinen Kreis erwartet habe – dabei sind die Oper Leipzig und viele gute Leipziger Designer zu Gast. Na aber Hallo! Hier ist was los! Noch trauen sich die Gäste nicht auf ihre Stühle und fächern sich mit den Programmheften Luft zu. Gefühlt Sauna. Im Store selbst, wird es auch nicht kühler. Wie geht es da erst den Models unter ihren schwarzen Perücken? Hot hot hot! Die Designer präsentieren ihre Kollektionen zum diesjährigen Opernball und wir versuchen die Mädchen unter den Pulp Fiction-Perücken zu erkennen. Schön, wenn man dann sein Model gefunden hat und mit zum Abendbrot entführen kann. Einmal alles doppelt, bitte. Zwei Limonaden und Avocado-Toasts. (Gleich eine gute Inspiration für die nächsten Tage: Avocado und Ei lässt sich einfach perfekt kombinieren.) Aber noch wollen wir nicht nach Hause, dafür ist es zum Donnerstagabend noch viel zu früh und zu warm. Vor allem dann, wenn man freitags ausschlafen kann. Lieber noch ein Bier am Südplatz. Das geht immer.
Von der Südvorstadt geht es mit gepackten Taschen direkt weiter zum Pressedate in der Spinnerei. In der Halle 14 eröffnet auch in diesem Jahr das f/stop Festival – alles rund um die Fotografie. Trotz aller Betrachtungsweisen, die möglich sind, entscheidet immer noch jeder selbst wie er sich der Fotografie annähert, wie man sie lesen will und, was sie mit einem macht. Daher lieber in Ruhe durch die Ausstellung laufen und sich die Zeit nehmen, die man benötigt. Bevor es aber draußen zu heiß wird, geht die Reise in die Heimat weiter.
Wenn die ganze Gäng zusammen ist, dann ist entweder Weihnachten oder Festivalzeit! Hallo Kosmonaut Festival! Am Stausee Oberrabenstein, quasi direkt um die Ecke („Der Weg ist echt nicht so weit bis zum Gelände.“) stehen Zelte, Food-Stände und Open Air-Bühnen bereit. Lichterketten, Regenschirme, liebevoll gestaltete Relax-Bereiche, mit Blick auf den See, überall bekannte Gesichter und gute Musik. So stellt man sich doch ein Festival Zuhause vor. Fangirl-Moment zum Freitag: Endlich steht Casper wieder auf der Bühne und verrät, dass er im September sein neues Album mitbringt. Hui! Wer eins von 7000 Shirts erwischt hat, weiß auch, wann es genau so weit ist. „Ach, deswegen. Ich hab mich schon gewundert, warum alle die gleichen Shirts tragen“. Von Casper, zu Oasis, zu den Drunken Masters, zu Radler, zu Zelt-Party und zum Sonnenaufgang. „Oh man, jetzt wird es ja schon hell“. Merke: Man kann tatsächlich im Laufen einschlafen. & kleine Mädchen können 2-Meter-Jungs nach Hause tragen. Hat geklappt. Immer noch fast 30°C. Das Schöne am Festival Zuhause: Mutti macht Frühstück und begeistert den Besuch mit einer Auswahl von veganem Käse bis zur Leberwurst. Für jeden was dabei. Schnell noch die Info abgestaubt, dass alle Rabensteiner umsonst aufs Festivalgelände kommen dürfen und schon beginnt der Festivaltag 2. Fliegender Wechsel der Betten. Aber erstmal von der letzten Nacht ausruhen, Kürbissuppe essen, draußen im Regen sitzen, schnattern, kichern und dann doch ins Bett wechseln. „Nur noch kurz schla…“. RUMMS! Hellwach. Dank Unwetterwarnung verschiebt sich der Einlass. Aber: Lieber nichts riskieren. Zeit, um noch Kaffee zu trinken, Babybäuche zu streicheln, den Eltern mal die ganze Mädchenbande vorzustellen und dann den ellenlangen Berg („Der Rückweg geht echt immer schneller… Wir sind gleich da“) gemeinsam zu fahren. Musikalische Highlights zum Samstag: Drangsal und Oli Schulz. Kulinarische Highlights: Waffeln. (Noch mehr ausprobiert haben Zucker&Jagdwurst – psssht, meine Finger sind auch im Bild!) Nicht so schön dagegen: Regen. Schon wieder Gewitter. Den Schirm Zuhause vergessen. Argh! Aber trotz Regentropfen auf der Waffel hält das Wetter bis zum Geheimen Headliner aus. Das waren übrigens die Fantastischen Vier in diesem Jahr. Viel schneller, als man „Kosmonaut“ sagen kann, ist das Festival schon wieder vorbei. Die letzten Stunden kann man tanzend im Regen mit dem TurnUp-Train verbringen oder so wie wir auf dem Parkplatz. Aus einem Weg von 20 Minuten werden so schnell mal zwei Stunden – und im Radio läuft nur Udo Lindenberg. Waghalsige Ideen später wie wir aus der Lücke kommen, geht es dann doch vorwärts. Im Nachhinein lustig. Zum Sonntag sortieren wir noch Fotos vom Wochenende, genießen ein Frühstück in der Sonne und bereiten uns so langsam auf den Alltag wieder vor. Wie jetzt? Schon wieder alles vorbei? Nicht ohne einen letzten Frappuccino. Hoffentlich bis nächstes Jahr, Kosmonaut.
aber BOY war doch Freitag aufm Kosmonaut…