So schnell sieht man sich wieder, Reudnitz. Kaum zieht man genau aus der Gegend weg, eröffnet innerhalb der nächsten Monate ein neues Café, das man ziemlich toll findet! Im Café Bubu auf dem Täubchenweg erinnert alles an ein gemütliches Wohnzimmer ohne übertriebenen Kitsch aus Omas Stube, sondern mit viel Liebe zum Detail und Wärme. Schon der Name weckt Erinnerungen aus Kindheitszeiten und die französisch angehauchten Kuchenstücken erfreuen graue Herbsttage. Guten Kuchen bekommen wir aber in der neuen Hood direkt um die Ecke im Mein Lieben Frollein. Warum ich das Bananen Brot nicht eher probiert habe, frage ich mich. Für alles gibt es ein erstes Mal. Auch für den Flat White im Glas. Der Carrot Cake glänzt mit neuer cremiger Rezeptur und wir beschließen: Nächste Woche fahren wir aber wirklich nach Lindenau. Also wirklich jetzt. Hand darauf! Doch vor dem Besuch im Leipziger Westen probieren wir noch, nach der herbstlichen Hunderunde durch den Wald, die Naturbackstube in Connewitz. Warmer Kirschkuchen vom Blech. „Zwei Gabeln, bitte. Zum gleich Essen!“
Worauf wir uns ja schon im Herbst gefreut haben: Endlich wieder verplante Donnerstagabende! Der Donnerstag scheint ein guter Tag zum Ende der Woche zu sein an dem alle gern, hübsch zurechtgemacht, rausgehen. An diesem Abend lädt uns der VIU EYEWEAR Store zur Fotoausstellung von Sebastian Adam ein. „Die Schorle steht schon kalt“, heißt es. Oliver von Dannen tanzt sich an den Platten warm und die Wilde Susi wird uns gut gekühlt überreicht. Aus „Ich kann heute nicht so wild“ wird dann schnell „So langsam fühl ich es“. A little party never killed nobody. Während wir uns die aktuellen Fotoarbeiten des Künstlers betrachten, schieben sich geschmierte Käsebrote in meine Jackentasche. „Ich habe dir noch Schnitten mitgebracht, weil du doch kein Abendbrot hattest“. Vorbereitung ist schließlich alles. Was uns dann auf dem Heimweg noch zu unserem Glück fehlt: Pommes!
Voller Stolz schreibe ich: „Ich war gerade zum ersten Mal im IFZ. Wenn das jemand zu schätzen weiß, dann du“. Die Köpfe drehen sich um: „Wie du warst hier noch nie?“ Ähm, was nicht ist, kann ja noch werden. „Aber das war jetzt keine Party oder?“ Sagen wir es mal so: Immerhin war es draußen schon dunkel zur FASHION PRAYER Show. Die Schülerinnen der Vitruvius Hochschule Leipzig Kara XT und Rosalea Kelm präsentieren auf dem Dancefloor ihre neuesten Kollektionen „MODERN MADONNA“ und „MINIMALISM“. Das Licht geht aus und für einen kurzen Moment wird es komplett still. Bis der Bass einsetzt und die ersten Models den Catwalk betreten. Sorry, Fotos sind hier leider verboten. Jetzt muss uns einfach jeder glauben, dass die Models in Lack, Leder und durchsichtigen Mänteln ziemlich heiß aussehen. Das stimmt auch. Attitude ist alles! Beim nächsten Mal verlaufen wir uns auch in den Gängen nicht mehr.
Es wird Zeit für einen Besuch in der Heimat. Zum kleinen Herbstfest im Garten der Schmunzelfamilie steht der Federweißer schon bereit und der Zwiebelkuchen wird in kleine Stücke geschnitten. Wie die Zeit vergeht! Nicht nur das Knie ist seit dem letzten Besuch langsam verheilt, sondern auch das Schmunzelmädchen wieder in der Stadt. Was wir uns schon ewig vorgenommen haben: Ein Abendessen in der alten Webstuhlfabrik „max louis„. Begonnen mit einem Apperitiv mit Johannisbeeren und einem Gruß aus der Küche bzw. einem lachenden „Wie oft grüßt die Küche denn noch?“. Gefolgt von selbstgemachten Paprika-Penne und einem Erdbeer-Parfait. Köstlich! Wir kommen wieder. Nach noch mehr selbstgebackenem Apfel- und Pflaumenkuchen, Besuchen der Großeltern und einem neugierigen, kleinen Nachbarn, der sich gern durch den Garten tragen lässt, rollt der Zug schon wieder nach 24 Stunden Richtung Leipzig. Willkommen zurück in der Realität. Der Wahlsonntag ist vorbei (natürlich habe ich meinen Brief schon vorher eingeworfen) und die Fassungslosigkeit bleibt zurück. Bis auf einige witzige Tweets macht der Blick Richtung Nachrichtenspalte eher weniger Freude. Vielleicht kann man den Sonntagabend noch mit einem der Gewinnerfilme der diesjährigen Berlinale retten. Das Kino ist fast komplett leer. „On Body and Soul“ von Ildikó Enyedi entführt uns in eine Welt zwischen Traum und Realität einer ungarischen Schlachterei. Endre und Mária begegnen sich nächtelang im Traum und stehen sich gegenüber. Wie gehen beide damit um als sie davon erfahren? Ist es ein schönes Gefühl jemanden, den man kennt im Traum wiederzusehen? Eines ist sicher: Absolut sehenswert im Passage Kino.
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