Bye bye, Januar! Innerhalb von einer Woche hast du es tatsächlich geschafft, dass wir zwischen vereisten Schneehaufen und zugefrorenen Seen ein bisschen an den Frühling glauben dürfen. Aber bis es endlich so weit ist, müssen wir auf den Straßen noch ganz schön aufpassen. Den Weg bis ins Studio Leipzig schlittern wir über die lange Wiliam-Zipperer-Straße. Nach anderthalben Tasse Kaffee, guten Gesprächen und ein paar Einblicken hinter die Kulissen wartet das Taxi: „Bereit zum Mittagessen?“ In der Theaterkantine der „Jungen Welt“ PAN warten zwar nur zwei Mittagsgerichte auf uns aber die passen genau. „Wenn du schon ein Foto von deinem Essen machst, musst du mein Radler mit auf den Tisch stellen“. Zweimal Apfelsaftschorle… die eine war eben nur gut geschüttelt. Was sollen nur die Leute denken…
Noch immer müssen wir enger zusammenrücken und der Kälte trotzen. Egal, ob beim abendlichen Spaziergang, beim Abendbrot in der naTo bei Kerzenschein und Hunde-Leckerli („Gehen wir noch ins Hotel Seeblick auf ein Bier?“) oder zum ersten TOOLS FOR FOOLS Workshop in der krudebude. Willkommen in Schönefeld. „Was machst du da denn?“ Bei der eigentlich kurzen Fahrt (von Reudnitz aus gesehen) kommen mir Zweifel: Ist das wirklich noch Leipzig? Jede Fahrt über die Brücke am OBI Baumarkt fühlt sich so an, als würde man die Stadt verlassen. Das Ziel ist aber schnell in Sicht. Am Stannebeinplatz hat die Projektwohnung und der eingetragene, gemeinnützige Verein „krudebude e.V.“ sein neues Zuhause gefunden. Bevor wir uns so richtig unterhalten können, muss erstmal der Ofen angeheizt werden. Die Jacke kann gern erstmal angezogen bleiben. Mit Limonade, Tee, Tulpen vom Netto um die Ecke, Pinseln, Farben, Schmuckteilchen und der bekannten Workshop-Playlist empfangen wir die glücklichen Mietzen zum FlamingoCat-Workshop der besonderen Art, der diesmal nicht in der Südvorstadt stattfindet, sondern nach Schönefeld verlegt wird. Unter professioneller Aufsicht wird gemalt, poliert, geschliffen und überlegt. Am Ende darf jeder seine eigene Kollektion mit nach Hause nehmen. Mut zum Experiment – jeden Monat wartet ein neues Angebot der Kreativ-Workshopreihe auf fröhliche Bastler und Neugierige. Come on!
Zum Freitag 6 Uhr aufstehen und im Dunklen durch die Stadt radeln? Furchtbar? Nein, genau der Tag, worauf wir uns schon so lang gefreut haben. Mit Kaffeebecher und Schokocroissants bepackt werde ich bei hairstories schon erwartet. Immerhin um diese Zeit nur fünf Minuten zu spät. „Gott sei Dank hab ich nicht verschlafen!“ Das geht wahrscheinlich allen so. Der große Shootingtag ist gekommen. Der neue FlamingoCat-Schmuck (inklusive Ringen) ist poliert. Das Brautkleid genäht. Das Probe-Shooting vorbei. Der Hochzeitsstrauß gesteckt. Braut und Bräutigam haben sich für das Weddingshooting auch kennengelernt. Jetzt fehlen nur noch die Details. Aber da kann nur Charlotte von hairstories helfen! Frisches, dezentes Make-Up mit voluminösen Lippen und eine Hochsteckfrisur, die genau zu unserer modernen und coolen Braut passt. Bloß nicht zu klassisch! Jetzt ist die Braut Laura bereit! Danke Danke Danke! Bei der Anprobe für das gute Designerkleid hilft die Designerin Janet von Zaneta natürlich höchstpersönlich mit – in der Zwischenzeit kümmern wir uns um den Bräutigam. Schuhe zu klein? Oh je! „Ich fahr nochmal los“. Norbert und Auto sei Dank kann alles gerettet werden! Irgendwie fing der Tag doch so entspannt an… Nichtsdestotrotz passt das Wetter und wir stehen mitten zum Freitag in der Oper Leipzig. Stress, Hektik, intensive Vorbereitung – egal. Wir stehen zum Vormittag bei sonst noch geschlossenen Türen in der schönen Oper und schreiten durch die Gänge. High Five, das Style-Shooting ist im Kasten. „Wir haben vergessen wie Heidi zu rufen: IT’S A WRAP!“. Die Ergebnisse gibt es bald zu sehen…
Nach einem langen Tag hilft nur eins: Einfach weitermachen! Beine hochlegen? Später dann. „Kommst du mit zur Tschau Tschüssi Eröffnung im GfzK?“ „Ich brauche noch einen Powernap!“ Richtig gehört: Der Conceptstore for the good old shit – Tschau Tschüssi ist von der Härtelstraße in die Galerie für zeitgenössische Kunst umgezogen und hat das auch gefeiert. Wir stöbern uns durch die Karten, Bücher, Magazine, Schmuckteilchen und fragen uns dann: „Wo ist die Bar?“. Nebenan feiert zeitgleich die Ausstellung „Räume der Kunst“ von Lars Bergmann, Martin Beck und Suse Webe seine Eröffnung (Ausstellungsdauer 28.01. bis 14.05.2017). „Sorry, den Wein dürft ihr nicht mit reinnehmen“. Schnell austrinken! Wir begutachten die einzelnen Räume und – vielleicht liegt es auch am Wein – diskutieren die unterschiedlichen Praktiken. Eigentlich wollten wir nur einen Wein im Café trinken aber dann wurde unser Tisch zum DJ Pult umfunktioniert. Plötzlich werfen alle ihre Arme nach oben und singen zu Justin Timberlakes „Cry me a river“. Nächste Runde Wein! Du bist wieder dran! Es gibt diese Abende… an denen man eigentlich viel zu müde und zu viel geschafft ist aber noch nicht schlafen will. Es gibt diese Abende an denen einfach etwas passiert mit dem man überhaupt nicht gerechnet hat. Wir tanzen, singen, drehen uns, lachen über die, die am Rand stehen, vergessen alles andere um uns herum und erinnern uns an die letzten 10 Jahre. „Nächstes Jahr haben wir 10jähriges mit Leipzig“. „Wir haben geweint, gelitten, richtig viel Scheiß erlebt aber im Endeffekt ist so viel Schönes passiert“. Gut, dass uns niemand zugehört hat…
Zum Wochenende darf sich dann aber ein bisschen ausgeruht werden. Spazieren im Sonnenschein, das erste Eis, Enten füttern und sich am Sonntagabend lieber fürs Kino anstatt für den Schreibtisch entscheiden. „Jackie“ – ein Drama von Pablo Larraín über die Präsidentengattin Jackie Kennedy und die Zeit dem tödlichen Attentat auf ihren Mann und den US-Präsidenten John F. Kennedy. Ein intimes Portrait über Verlust, Selbstdarstellung, Wahrheit und den Wunsch etwas Bedeutendes zu hinterlassen. „There will be great presidents again, but there will never be another Camelot„. Gespielt von Natalie Portmann. Großartig! Während wir noch über Jackie diskutieren („Was wisst ihr eigentlich über Jackie Kennedy?“), wird im CHANG schon unser Dinner auf den Tisch gestellt. Wan Tans, Reis mit Ente, Tofu mit Erdnusssauce und Glasnudelsalat! Mrjam! Aber Achtung, scharf! Jetzt aber ab ins Bett…
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