Wenn du denkst, dass dich Leipzig nicht mehr überraschen kann, dann entdeckst du nach vielen grauen Tagen ein liebevoll geführtes Keramik-Studio mitten in Reudnitz. Seit gefühlt einer Ewigkeit schaut die Sonne hinter den dunklen Wolken hervor und taucht den Raum in ein warmes Licht. Wir stehen in Marie Prasslers Atelierwohnung und begutachten ihre handgefertigten Keramikstücke im heimischen Studio. Erst im März 2021 verschlug es die gebürtige Pforzheimerin mit ihrem Partner nach Leipzig. Bis dahin verfolgte sie ihre Liebe zur Keramik drei Jahre lang im Keller der Wohngemeinschaft in Magdeburg und widmete sich an freien Tagen ihrem Psychologie-Studium. In Magdeburg fing für „maki pottery“ alles an. Auf einer WG-Party erfuhr sie von einer offenen Werkstatt, die die Möglichkeit zum Töpfern bot. Nach ihrem ersten Besuch dort, war es um Marie geschehen, so dass sie regelmäßig wiederkam und sich zusätzlich an der Uni für einen weiteren Töpferkurs einschrieb. „Ich war sofort into it!“, lacht sie. Einen eigenen Brennofen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht – dieser wurde erst durch ein eigenes Crowdfunding von all ihren Freund*innen finanziert. „Ich habe bis dahin alle Stücke durch Busse und Bahnen, teilweise 20 Kilo, geschleppt.“ Die ersten Designs verschenkte Marie – bis sie vor zwei Jahren ihren eigenen Shop startete.

„Keramik herzustellen, ist ein lebenslanger Prozess. Es gibt so viel zu lernen.“

Nach dem Umzug nach Leipzig gab sie sich der Drehscheibe – übrigens ein Geburtstagsgeschenk ihres Partners – wieder hin und füllte ihr Regal mit neuen Prototypen wie Weingläsern, Tassen, Schalen und Tellern auf. Das „maki pottery“ Studio ist wieder angekommen. „Maki“ ist im übrigen schon seit über zehn Jahren Maries Spitzname und eine Kombination aus ihrem und dem Namen ihrer besten Freundin. Kein Wunder, dass der Koboldmaki – ein kleiner, nachtaktiver Primat – als Logo nicht fehlen darf. Marie liebt es konzentriert und für sich zu arbeiten, währenddessen Podcasts zu hören und sich vom Ton inspirieren zu lassen. Besonders das Herstellen von Vasen hat es ihr angetan. „Ich denke nie wirklich zu viel über die Form nach, bevor ich anfange. Diese Vorgehensweise erlaube ich mir nur, wenn ich Vasen mache. Alles andere wird vorher gewogen und muss bestimmte Maße haben“, sagt sie selbst.

Marie treibt sich auch selbst durch den Gedanken an, immer größere Stücke zu erschaffen und sich nicht mehr zu limitieren. Darüber hinaus ist ihr ein einheitlicher Style wichtig. „Ich arbeite aktuell an meiner ersten Kollektion bei der ich mich auf drei Glasurfarben und einen ‚ripped‘ Stil geeinigt habe. Das wollte ich schon lange machen, weil ich mich nach einem Thema oder einem roten Faden in meiner Arbeit sehnte. Über ein Thema nachzudenken und einen Plan zu machen, wie es aussehen sollte, war eine neue Erfahrung – auch meine Ideen zu reduzieren und sich auf ein wiederkehrendes Design zu konzentrieren.“ So wünscht sich auch Marie für die Zukunft, dass sich weitere Kollektionen im laufenden Jahr anschließen und sie ihr Psychologie-Studium mit ihrer Liebe zur herstellenden Kunst verbinden kann. Passend dazu bietet Marie allen interessierten Anfänger*innen die Möglichkeit bei ihr im Studio Einzel-Drehkurse und (Hand)-Aufbaukurse zu absolvieren – natürlich unter dem strengen Blick ihrer Hündin Lumi. Vergesst übrigens nicht euch im Studio von allen neuen Kunststücken zu verabschieden – fragt Marie, sie wünscht allen neuen Tonschätzen eine gute Nacht. Kein Wunder, dass ihr handgemachten Keramikdesigns bei so viel Liebe glücklich gedeihen!

Was?
maki pottery
Wann?
Nach Anfrage.
Wo?
Leipziger Osten // Online-Shop.
Warum?
Wegen handgefertigter und zeitloser Keramikdesigns aus Leipzig. Das „maki pottery“ Studio ist seit über einem Jahr in Leipzig angekommen und verzaubert euch mit außergewöhnlichen Vasen, „crackled“ Cups, zarten Glasuren und Workshops an der Drehscheibe.

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