Ausflüge zum Sonntag bei Regen und Sturm zu planen, ist gar nicht so einfach. „Wo wollen wir denn hin?“ Das große Ziel: Der Lindenauer Hafen. „Da war ich noch nie so richtig“. „Ausgerechnet heute willst du dahin?“. Der Plan scheitert schon im Clara-Park als es wieder anfängt zu regnen. Auf nasse Jacken und eiskalte Hände hat irgendwie niemand richtig Lust. Dann nur die kleine Tour und wir schauen uns eben nur im Westen um. Fahrräder abstellen, sturmsicher anschließen und lieber zu Fuß am Karl-Heine-Kanal spazieren gehen. Wir laufen Straßen entlang, die wir nicht kennen. Biegen auf Brücken ab, die wir noch nie entdeckt haben und wählen immer die Wege, die irgendwie schön aussehen. Denn das ist nach wie vor das Schöne an der Stadt. Dass man immer neue Orte findet, die man noch nicht kannte. Unser großes Highlight heute in der Nähe vom S-Bahnhof-Plagwitz: Die riesigen Schaukeln vor der Güterabfertigung. Wir schaukeln, blicken auf das freie Feld, fahrende Züge und jemand fragt in die Runde: „Was macht eigentlich eine Güterabfertigung so richtig?“ „Hmm… Güter abfertigen?“. Und, obwohl wie immer zum Sonntagabend die Sonne nochmal scheint und alles in ein warmes Licht taucht, bleiben die Hände und Ohren weiterhin kalt. „Jetzt haben wir uns aber wirklich ein Stück Kuchen verdient“. In unserem Plagwitzer-Lieblingscafé Café Albert nahe der König-Albert-Brücke („AHA!“) sind tatsächlich noch Plätze für uns frei. Wir freuen uns über die umfunktionierte Hendricks Gin-Flasche als Blumenvase und den köstlichen Kuchenduft. Der Sonntag endet mit einem Sonnenuntergang am Kanal, heißem Mexikaner in Tassen, Karamelltorten, frischem Quarkkuchen, einem Stück Windbeuteltorte und einem kleinen Ausblick zum Frühling. Bald…

[Bild 5 & 7 // abgelichtet von Martin Magnet by Kartoffelwasser]