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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

musik aus dem radio, es hört auf zu regnen. zurück aus den nachrichten, raus ins leben.

„Die beste Welt ist nicht in deinem Zimmer. Der letzte Beat vor dem ersten Takt, Stille, ist unerträglich laut“ singt die Band Tele über die Lautsprecher und ich beginne zu grübeln. Die beste Welt ist eigentlich da draußen. Das letzte Konzert ist im März 2021 genau ein Jahr her. Abgesehen von einem Konzert von „Die Höchste Eisenbahn“ auf der Picknickdecke und einem Konzert im „Ilses Erika“ Biergarten standen wir alle seit über einem Jahr nicht mehr dichtgedrängt, laut schwatzend und mit einem Bier in der Hand vor einer Live-Band. Es war laut. Es war warm. Der Bass vibrierte. Wir rissen die Arme nach oben und sangen laut mit. Danach gingen wir mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht nach Hause, schauten kurz noch bei unserem Lieblings-Mercher vorbei und versuchten das frisch gekaufte Poster ohne Knicke nach Hause zu bringen. Es schmerzt daran zu denken. Aber das ist der für uns sichtbare Teil – um mehr haben wir schließlich nie mehr Gedanken gemacht. Daran hat sich scheinbar auch nicht viel geändert. Im Verborgenen steckt jedoch viel mehr und der Schmerz wird noch viel größer. Um gleichzeitig auf, neben und auch hinter die Bühnen der Stadt zu schauen, startete im Dezember 2020 eine Initiative der Veranstaltungsbranche deutschlandweit eine Kampagne, um wichtige Kulturgesichter in einer nahbaren, ehrlichen Portraitreihe zu zeigen. Von Wiesbaden, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Trier, Oldenburg, Leipzig bis Chemnitz spricht jedes einzelne Foto Bände und jeder Blick sagt: Ohne uns ist es still! Jedes dieser Gesichter ist seit Mitte März 2020 vom bestehenden Veranstaltungsverbot existenziell stark betroffen, wie kaum eine andere Branche. Doch das Licht am Ende des Tunnels bleibt weiterhin aus.

„Wir sind eure Veranstalter:innen, Musiker:innen und Künstler:innen, eure Konzertagenturen und Ticketdienstleister:innen, wir sind eure Venues, Clubs, wir sind eure Techniker:innen, Eventmanager:innen, Messebauer:innen und technische Dienstleister:innen, wir sind eure Caterer, Grafiker:innen, wir sind eure DJs und Entertainer:innen“, sagen sie und geben dem Unsichtbaren ein Gesicht. Sie alle prägen die Kulturlandschaft, gestalten sie bunt, sie sind bundesweit im Einsatz, sie haben eine enorme Wirtschaftskraft und ohne sie alle – bleibt es eben still. Die Initiatoren und Umsetzer:innen dieser Leipziger „Kulturgesichter“-Kampagne Dennis Baumann, Florian Dietze, André Schirmer, Marie-Luise Reber und Enrico Meyer haben es sich zur Aufgabe gemacht in den vergangenen Monaten zahlreiche Kulturschaffende aus den vielfältigsten Bereichen zu portraitieren und ihre Situation zu verdeutlichen. Am Ende der Kampagne stehen knapp 500 Leipziger Gesichter, die nur darauf warten ihre Jobs, die sie lieben, wieder ausführen zu können und, die nicht vergessen werden wollen. Also haltet die Augen im Stadtgebiet nach ihnen offen und verschafft der Kultur die nötige Aufmerksamkeit!

Fotos und Grafiken (c) Kulturgesichter Leipzig
www.instagram.com/kulturgesichterleipzig
www.kulturgesichterleipzig.de
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