„Wie du warst noch nie im Telegraph frühstücken?“ Wenn ich so auf meine schön zurechtgemachten Pancakes mit Obst und Ahornsirup schaue, frage ich mich das auch. Neben Apfelstrudel und Kaffee, Geheimkonzerten von Clueso und privaten Partys zur Buchmesse, können wir jetzt also auch Frühstück auf unsere Karte setzen. Genau richtig an diesem grauen Montag, der noch mit einer kleinen Unterhaltung mit der Fahrradpolizei beginnt. „Junge Dame, absteigen vom Rad“, heißt es. Keine Fahrradwege und gefährliche Straßen voller Autofahrer, die noch halb verschlafen durch die Scheibe blinzeln – da weicht man schon gern mal auf dem Fußweg aus. „Verstanden, ich schiebe“. Slow morning eben! Another day, another breakfast. Vergangene Wochen haben wir es uns vorgenommen und nun setzen wir es auch schon um. Der schwarze Blitz fährt fast wie von selbst nach Lindenau. „Hier kenn ich mich aus“, sagt sie. Auf dem kürzesten Weg landen wir im Reisecafé „Kokopelli“ auf der Merseburger Straße. Trotz der frühen Uhrzeit sind wir nicht die ersten Gäste, die sich auf ein Frühstück gefreut haben. Die Raw-Cacao und Acai-Bowle mit frischen Früchten hat es uns angetan. „Mit ganz viel Liebe zubereitet. Nur für euch!“ Nach vielen, kleinen Pausen verlassen wir mit dicken Bäuchen das Café. Kein Wunder, denn wir haben es uns mit Kaffee, Croissant und Bowl richtig gegeben. Puh! „Jetzt bin ich satt bis morgen“.
Dinge, die ich noch nie erlebt habe: Sich für eine Designeranfertigung vermessen zu lassen. Bis zum fertigen Exemplar ist es zwar noch ein kleiner Weg aber der erste Schritt ist getan. Der Leipziger Opernball rückt in kleinen Wiener Walzer Schritten immer näher und verlangt für seinen großen Abend ein bodenlanges Kleid. So will es der Dresscode. Wenn auch nicht nur als Gast, sondern Berichterstatter im Einsatz, sollte man sich die Ettiquette halten. Oh je, wo bekomme ich jetzt nur ein Kleid her? Freund und tapferes Schneiderlein Oliver Viehweg kann helfen! „Wir machen dir was Schönes!“ Mit feinen Bleistiftlinien skizziert der Maestro den ersten Entwurf. Bodenlang. Mit Taschen. Rückenausschnitt. Stoffe, die nicht unbedingt an ein klassisches Abendkleid erinnern. Mister Viehweg ist ganz in seinem Element. Was soll man da auch groß sagen, wenn man auf die vergangenen Kollektionen blickt außer: „Mach einfach. Ich vertrau dir“. Nächster Schritt: Stoffe aussuchen! Moskauer Nächte – wir kommen!
Das nächste sympathische Treffen wartet schon. Seit diesem Mai treffen sich einmal im Monat sechs Leipziger designinteressierte Damen zur „Ladies, Wine & Design“ Runde in wechselnden Locations. Per Anmeldung kann jede neugierige Lady mit dabei sein und sich über ihre Erfahrungen in der Leipziger Kreativszene austauschen. Wie macht ihr das so mit den Angeboten? Habt ihr noch Nebenjobs? Was motiviert euch? Wie geht ihr mit herausfordernden Kunden um? Tell me! An diesem Abend versammeln wir uns im Laden für Bürokultur „Eisenhauer„. Katharina empfängt uns im Hinterstübchen am großen Runden Workshop-Tisch und erzählt uns eine ganze Menge über den tollen Laden und die Entstehungszeit. Her mit den Details! Snacks, Süßigkeiten (Guten Freunden gibt man ein Küsschen!) und natürlich Wein stehen schon bereit. Schön, dass man sogar in dieser kleinen Runde auf bekannte Gesichter trifft. Nach der ersten Runde mit klirrenden Gläsern überlegen wir kurz: „Solltet ihr euch nicht in ‚Ladies, Aperol & Design‘ umbenennen?“ „Noch eine Runde?“ Auf jeden Fall. Das Schöne an den „Ladies, Wine & Design“ Dates sind die kleinen, intimen Runden, in denen sich jeder vorstellen und frei erzählen kann. Wer weiß, was sich daraus einmal ergibt. Ich schreibe nebenbei fleißig die vielen neuen Termine mit. „Wir machen da auf jeden Fall eine Vernissage“. Ist schon notiert! Genau wie das nächste Treffen im VIU EYEWEAR Store am 27. Oktober. Meldet euch jetzt an! „Oh, Katharina! Der Stift ist ja toll. Kann ich den dann noch kaufen?“ Midnight shopping? Gar kein Problem!
Wir genießen die letzte Sommerwärme bei einem morgendlichen Spaziergang durch das Tapetenwerk mit einem Kaffee von der Ecke. „Das ist echt guter Kaffee!“, heißt es. Elmar vom Café INO freut sich auch über einen kleinen Besuch. Schön hier am Morgen! So lässt es sich gut in den Tag starten. Genauso beenden wir auch den Tag an der frischen Luft. Denn wie lässt sich ein Mittwochabend bei lauen Temperaturen besser als zur Halftime im Conne Island verbringen. It’s time for Solid Rotation, the last one this year und Radler auf Tischplatten. Noch ist aber kein Wochenende! Denn in Berlin wartet noch ein fröhlicher Betriebsausflug auf die FlamingoMietz und mich. FLAMINGOCAT Workshops on tour! Besser gesagt: Spandau – wir haben gelernt: „Das ist eigentlich nicht mehr Berlin“. Fühlt sich auch auf der Fahrt in den Norden der Stadt tatsächlich so an. „Wir fahren schon viel länger als sonst oder?“ Nach einer kleinen Pause in der Sonne bauen wir in den Spandau Arcaden den Bastelworkshop auf, schmücken ihn mit Blumen und warten auf die ersten fleißigen Bastler. Was zum Nachmittag ruhig anfängt, wird zum Abend immer aufregender. Fast alle Plätze sind besetzt und die Holzteilchen glitzern nur so. Lieber Besuch kommt auch noch vorbei und lässt sich gleich ein zweites Paar Ohrringe auf Bestellung basteln. „Blau, rot und in der Mitte einen goldenen Streifen. Ich hol sie dann später ab“. Nach vier Stunden heißt es für uns: Zurück nach Leipzig. Aber nicht ohne eine kleine Pause an der Lieblings-Autobahnabfahrt. Psssht! Wir verraten nicht, was in unserem Happy Meal war…
Einen neuen schönen Platz, abseits vom Trubel am Cospudener See, finden wir direkt am Hafen mit Blick auf die Segelboote und Schwäne, die ganz neugierig das Stück Marmorkuchen beobachten. Geteilt wird aber diesmal nicht. Das Handy bleibt in der Tasche und wir schauen einfach mal nur Richtung Horizont aufs Wasser bis die ersten Regenwolken wieder aufziehen. Aber dann können wir auch im Café den Laptop aufklappen und die Bilder vom vergangenen Shooting im ISO Studio bearbeiten. Worauf wir uns schon zum Abend freuen: Ein Gläschen Wein im renkli, die klassische Bolo und einen Abend mit einer Freundin, die man schon lang nicht mehr gesehen hat. Dabei haben wir ganz die Zeit vergessen… Schon so spät? Wir haben uns doch erst getroffen. „Ein Absacker muss sein. Jetzt hast du so viel über Cocktails gesprochen, da müssen wir auch einen trinken“. Ja, warum auch nicht! Mit Negroni und Whisky Sour verabschieden wir uns. Sonntag wollen wir nur eins: Ausschlafen, lang frühstücken und sobald es nicht mehr regnet den neuen Fahrradladen „Kollektiv27“ im Leipziger Osten auschecken. Reicht dann aber auch für den Sonntag…
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