„Down on the West Coast, they got a sayin‘. If you’re not drinking, then you’re not playing. But you got the music, you’ve got the music in you“. – Moment mal, singt das nicht eigentlich Lana Del Rey? Eigentlich ja. Aber seit vergangenem Oktober auch die österreichische Sängerin Clara Luzia. „Gehst du bitte für mich auf das Konzert von ihr?“. Schon wieder neue, gute Musik aus Österreich. Wer Clara Luzia erst jetzt für sich entdeckt, kann mit dem neuen Album „Here’s To Nemesis“ ganze neun Musikalben nachholen. Sobald „Cosmic Bruise“ aus den Lautsprechern tönt, fangen automatisch die Füße zu wippen an. Die schrammeligen Gitarren und eingängigen Zeilen erinnern eindeutig an den alten Indie-Pop direkt aus der Garage. Die restlichen Lieder des Albums bleiben zwar beschwingt aber doch deutlich leiser fast schon melancholisch. Die Anspielung zur Rachegötting, die nach einer ausgleichenden Gerechtigkeit sucht, ist im Albumtitel nicht zu übersehen. Ob sich das Thema in den einzelnen Lieder ebenfalls durchzieht, muss jeder selbst für sich erkennen, denn die vielen lyrischen Bilder lassen einige unterschiedliche Deutungen zu wie in „The Drug Do Work“ „It looks right from the distance but the killer is in your arms“. Manchmal klingt es so als hätte sie die dunklen Seiten des Lebens, Gedanken, die sie beschäftigen und Ungerechtigkeiten mit ihrer hellen Stimme zu Mädchenpop verpackt, um wieder die Balance zu finden. Die klassische Schlagzeug-Bass-Gitarren-Kombination funktioniert und verhilft dem Album zu seinem Pop-Status. Clara Luzias „Here’s To Nemesis“ kann gedeutet und analyiert oder auch einfach nur an einem trüben Januarnachmittag gehört werden. Bei einer Tasse Tee und einem guten Buch. Immer mit einem leichten Wippen. Immer leicht mit dem Kopf in Gedanken. „But as long as we get by we don’t ask why and as long as we get high we don’t ask why“.
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